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So funktioniert die Wirtschaft

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Titel: So funktioniert die Wirtschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norbert Haering
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sein. Vor Beginn der Bevölkerungsexplosion gegen Ende des 19. Jhd. war deshalb auch die Mehrung der Bevölkerung für viele Regierungen ein wichtiges Ziel. Das galt in Europa, aber auch in China, wo man sich das heute kaum noch vorstellen kann.
    â€¦ oder arm
    Umgekehrt kann Bevölkerungswachstum zu Verarmung führen, wenn Wirtschaftsbereiche dominieren, in denen die Produktivität mit zunehmender Produktionsmenge irgendwann abnimmt, etwa die Landwirtschaft und der Bergbau. Allein davon, mehr Schafe zu züchten, wird die Produktion des einzelnen Schafs nur unwesentlich billiger. Weil die landwirtschaftliche Nutzfläche begrenzt ist, sinkt sogar nach einer Weile die Produktivität mit zunehmender Produktion. Denndie besten Böden werden zuerst genutzt. Will man die Produktion ausweiten, muss man entweder mehr Schafe auf der gleichen Fläche weiden lassen, wodurch sie weniger Futter finden, oder neue Flächen dazunehmen, die i. d. R. weniger gut geeignet sind als die schon genutzten. Versucht man, Menschen allein mit Landwirtschaft zu ernähren, so wird das mit zunehmender Bevölkerung immer schwieriger. Beim Abbau natürlicher Bodenschätze verhält es sich ähnlich. Die am einfachsten abzubauenden Lager werden zuerst erschlossen. Baut man mehr ab, so wird das in aller Regel pro Tonne Kohle oder pro Gramm Gold teurer, weil man tiefer graben oder weniger konzentrierte Vorkommen aussieben muss.
    Beispiel
    In Deutschland und einigen anderen europäischen Ländern reichen die Geburten nicht mehr, um die Sterbefälle auszugleichen. Die Bevölkerung schrumpft, was weithin als größeres wirtschaftliches Problem angesehen wird. In Afrika dagegen gilt die Bevölkerungsvermehrung als eines der größten wirtschaftlichen Probleme.
    Afrika kommt einem sofort in den Sinn, wenn vom Problem der Überbevölkerung die Rede ist, doch in Wirklichkeit handelt es sich um ein Problem der Unterentwicklung. Es fehlt in den meisten afrikanischen Ländern die Industrie, die in der Lage wäre, von dem wachsenden Heimatmarkt und dem großen Arbeitskräftepotenzial zu profitieren.
    Konjunktur und Wachstum
    Um mehr Arbeitskräfte in der Produktion einsetzen zu können, ist nicht unbedingt eine höhere Geburtenrate erforderlich. Es genügt schon, die vorhandenen Arbeitskräfte besser auszulasten, indem man offene Arbeitslosigkeit abbaut oder Arbeitskräfte aus der Reserve holt, etwas Hausfrauen oder entmutigte Arbeitslose, oder unfreiwillig Teilzeitbeschäftigte länger arbeiten lässt. In der Praxis kommt es dauernd zu Schwankungen im Auslastungsgrad der Arbeitskräfte und, damit einhergehend, des Produktionskapitals, also der Maschinen und Gebäude. Eine vorübergehende Unterauslastung von Arbeitskräften und Kapital kann auf zweierlei Weise entstehen:
Die Nachfrage sinkt, etwa weil die Konsumenten weniger zuversichtlich werden und daher ihr Geld beisammen halten, anstatt zu kaufen, oder weil der Export zurückgeht.
Die Produktion verteuert sich, etwa weil importierte Rohstoffe wie Öl teurer werden, sodass ein Teil der Produktion nicht mehr rentabel ist.
    Umgekehrt werden Arbeit und Kapital stärker eingesetzt, wenn die Nachfrage steigt oder die Produktion sich verbilligt. Hierbei handelt es sich im Prinzip um ein zyklisches Auf und Ab. Die Ökonomen bezeichnen dieses zyklische Auf und Ab der Wachstumsraten als Konjunkturschwankungen .
    Wichtig
    Konjunktur heißen die Schwankungen des Wirtschaftswachstums um einen langfristigen Trend herum. Wenn etwa die Wirtschaft im langjährigen Durchschnitt mit 1,5 % oder 2 % pro Jahr wächst, dann herrscht ab etwa 2,5 % Hochkonjunktur, bei etwa 0,5 % oder darunter Rezession. Konjunkturelle Schwankungen der Wirtschaftsleistung verändern den Auslastungsgrad der Produktionsfaktoren.
    Diese konjunkturellen Schwankungen der Wachstumsraten werden von Ökonomen als etwas grundsätzlich anderes betrachtet als Wachstum im Sinne einer Ausweitung des Produktionspotenzials oder Potenzialwachstum .
    Wichtig
    Produktionspotenzial nennen die Ökonomen die Produktionsmenge, die man bei gegebenem Stand der Technik bei normaler Auslastung der Produktionsfaktoren erzielen kann. Das Produktionspotenzial steigt, das heißt, es liegt ein Potenzialwachstum vor, wenn die Anzahl der Arbeitskräfte oder der Kapitalstock zunehmen oder wenn die Produktivität steigt.
    Wenn man von Unterauslastung

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