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So gut wie tot

Titel: So gut wie tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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geflogen.«
    Pewe schwieg einen Moment, er schien sich nicht ganz wohl in seiner Haut zu fühlen. Grace stürmte hinaus und marschierte geradewegs ins Büro des Chief Superintendent. Er blieb vor Skerritts Schreibtisch stehen und wartete, bis sein Chef ein Telefonat beendet hatte. »Jack, ich muss mit Ihnen reden.«
    Skerritt bot ihm einen Platz an. »Wie war’s in New York?«
    »Gut. Ich habe einige Erkenntnisse gewonnen, es gibt ein Rundschreiben dazu. Ich bin gerade erst zurückgekommen.«
    »Ihre Operation Dingo scheint gute Fortschritte zu machen. Heute steht ein größerer Einsatz an.«
    »Ja, das stimmt.« »Überlassen Sie DI Mantle die Führung, oder übernehmen Sie selbst?«
    »Ich glaube, heute können wir jeden gebrauchen. Es hängt ein wenig von der Situation ab, wen wir sonst noch hinzuziehen.«
    Skerritt nickte. »Worüber wollten Sie mit mir sprechen?«
    »Detective Superintendent Pewe.«
    »Es war nicht meine Entscheidung, ihn herzuholen«, erwiderte Skerritt mit wissendem Blick. Er schien den Mann ebenso wenig zu mögen wie Grace.
    »Dessen bin ich mir bewusst.«
    »Worin besteht dann das Problem?«
    Grace erzählte es ihm.
    Als er geendet hatte, schüttelte sein Chef ungläubig den Kopf. »Ich kann es nicht fassen, dass er das hinter Ihrem Rücken gemacht hat. Eine offene Ermittlung ist eine Sache und kann durchaus sinnvoll sein. Aber mir gefällt nicht, wie das hier gelaufen ist. Es gefällt mir ganz und gar nicht. Wie lange wird Sandy jetzt vermisst?«
    »Neuneinhalb Jahre.«
    Skerritt überlegte und warf einen Blick auf die Uhr. »Gehen Sie zu Ihrer Besprechung?«
    »Ja.«
    »Wissen Sie was, ich rede jetzt gleich mit ihm. Kommen Sie nachher noch mal zu mir.«
    Grace bedankte sich. Als er zur Tür hinausging, griff Skerritt schon zum Hörer.
    115
    OKTOBER 2007 Um Viertel nach neun fuhr Abby mit dem schwarzen Geländewagen, den sie am Vorabend nach Rickys detaillierten Anweisungen gemietet hatte, die Anhöhe in Richtung Sussex House hinauf. In ihrem Magen prickelten heiße Nadelstiche, und sie zitterte am ganzen Körper.
    Sie holte tief und regelmäßig Luft, um die kommende Panikattacke abzuwehren. Sie wusste, sie stand kurz bevor. Das Gefühl, den eigenen Körper zu verlassen, war ein sicherer Vorbote.
    Es wirkte wie eine Ironie des Schicksals, dass die Southern Deposit Security nur wenige hundert Meter von dem Gebäude entfernt lag, zu dem sie soeben fuhr. Sie hatte Glenn Branson angerufen und ihm mit zitternder Stimme erklärt, dass sie sich gerade dem Tor nähere. Er sagte, er werde sie draußen erwarten.
    Sie hielt vor dem massiven grünen Stahltor und zog die Handbremse an. Auf dem Beifahrersitz lag die Plastiktüte, in die sie die Medikamente ihrer Mutter gepackt hatte. Außerdem befand sich ein Luftpolsterumschlag in der Tüte. Ihren Koffer hatte sie im Hotelzimmer gelassen.
    Glenn Branson tauchte auf und winkte ihr fröhlich zu. Das Tor glitt zur Seite, und Abby fuhr hindurch. Der Kripobeamte zeigte ihr, wo sie vor einer Reihe großer Mülltonnen parken konnte, und hielt ihr die Autotür auf.
    »Alles in Ordnung mit Ihnen?«
    Abby nickte dumpf.
    Er legte ihr schützend den Arm um die Schultern. »Es wird schon gut gehen. Ich glaube, Sie sind eine starke Frau. Wir werden Ihre Mutter sicher zurückholen. Und Ihre Briefmarken auch. Skeggs scheint der Ansicht zu sein, er habe sich einen guten Platz ausgesucht, aber das stimmt nicht. Ganz und gar nicht.«
    »Wie meinen Sie das?«
    Er schob sie durch eine Tür in ein kahles Treppenhaus. »Er hat den Ort ausgewählt, um Ihnen Angst zu machen. Nur daraufkommt es ihm an. Dabei hat er Sie schon genug geängstigt, er braucht es nicht zu übertreiben. Die Sache ist nicht richtig durchdacht. Ich selbst würde es ganz anders machen.«
    »Aber wenn er nun einen von Ihnen sieht?« Sie gingen einen Flur entlang, und Abby musste sich bemühen, mit ihm Schritt zu halten.
    »Das wird er nicht. Außer, wir müssen uns zeigen. Aber das machen wir nur, wenn Sie sich in akuter Gefahr befinden sollten.«
    »Er wird meine Mutter töten. Er ist böse, ich traue ihm alles zu. Wenn etwas schief läuft, wird er es einfach um des Tötens willen tun.«
    »Darüber sind wir uns im Klaren. Haben Sie die Briefmarken?«
    Abby hielt die Einkaufstüte hoch.
    »Ich verstehe. Sie wollten sie in einer Polizeiwache lieber nicht im Auto liegen lassen. Eine weise Entscheidung!«, meinte Branson grinsend.
    116
    OKTOBER 2007 Cassian Pewe saß bereits in Jack Skerritts Büro am

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