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So gut wie tot

Titel: So gut wie tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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Lieferwagen eine schmale Brücke überqueren ließ, dann gab er wieder Gas. Die Straße stieg an.
    Wenige Minuten später tauchte ein Schild auf. Wieder bremste der Alfa und blinkte rechts.
    Auf dem Schild stand STADTZENTRUM A 259 mit einem Pfeil geradeaus, zum Strand von Beachy Head ging es nach rechts.
    Sie folgte dem Alfa Romeo nach rechts. Er fuhr nach wie vor aufreizend langsam, und sie warf einen Blick auf die Uhr im Armaturenbrett und ihre Armbanduhr, die sie eben noch gestellt hatte. 10.25 Uhr. Noch fünf Minuten. Sie war versucht, den Wagen zu überholen, da sie fürchtete, zu spät zu kommen.
    Dann klingelte ihr Handy. Unbekannter Anrufer.
    Abby meldete sich über die Freisprechanlage, die sie von der Polizei bekommen und in den Zigarettenanzünder gesteckt hatte. »Ja?«
    »Scheiße, wo bist du? Du kommst zu spät.«
    »Es sind nur noch ein paar Minuten, Ricky. Noch ist es nicht halb. Oder doch?«, fügte sie nervös hinzu.
    »Ich habe dir gesagt, um halb elf ist sie fällig.«
    »Bitte, Ricky, ich komme ja. Ich bin gleich da.«
    »Das will ich dir geraten haben.«
    Dann setzte der Alfa zu ihrer Erleichterung den Blinker links und hielt in einer Parkbucht. Sie gab Gas und fuhr so schnell, dass sie Angst bekam.
     
    *
     
    Vom Alfa aus beobachtete Roy Grace, wie der schwarze Honda die kurvenreiche Straße hinaufschoss. Cassian Pewe neben ihm sprach in das abhörsichere Telefon: »Ziel eins ist gerade vorbeigefahren. Drei Kilometer von der Zone entfernt.«
    Die Stimme des örtlichen Einsatzleiters meldete sich: »Ziel zwei hat soeben Kontakt zu ihr aufgenommen. Vorrücken auf Position vier.«
    »Vorrücken auf Position vier«, bestätigte Pewe. Er warf einen Blick auf die Vermessungskarte, die er auf den Knien ausgebreitet hatte. »OK, fahren Sie, sobald sie außer Sicht ist«, sagte er zu Grace.
    Der legte den ersten Gang ein und gab Gas, sowie der Honda hinter einer Anhöhe verschwunden war.
    Pewe überprüfte, ob das Telefon ausgeschaltet war, und wandte sich an seinen Kollegen: »Roy, was der Chief Super gesagt hat, stimmt wirklich. Ich habe es nur getan, um Sie zu schützen.«
    »Wovor?«, fragte Grace bissig.
    »Gerüchte sind wie schleichendes Gift. Innerhalb der Polizei gibt es nichts Schlimmeres als Verdächtigungen.«
    »Unsinn.«
    »Wenn Sie das glauben, tut es mir leid. Ich möchte keinen Streit deswegen.«
    »Ach nein? Ich wusste gar nicht, dass Ihnen Offenheit so sehr am Herzen liegt. Sie glauben doch, ich hätte meine Frau getötet, oder nicht? Meinen Sie wirklich, ich hätte sie im Garten vergraben? Darum haben Sie ihn doch mit dem Bodenradar absuchen lassen. Sie wollten ihre Leiche finden.«
    »Ich habe ihn durchsuchen lassen, um zu beweisen, dass sie nicht dort liegt. Um den Spekulationen ein Ende zu setzen.«
    »Das nehme ich Ihnen nicht ab, Cassian.«
    118
    OKTOBER 2007 Abby fuhr auf die Landzunge hinaus. Zu ihrer Rechten lag offenes Grasland mit vereinzelten Büschen und einem kleinen Wäldchen, das an den steilen Kreidefelsen endete, hinter denen der Ärmelkanal lag. Es war eine der höchsten und gefährlichsten Klippen der britischen Inseln. Links blickte sie weit über die Felder und konnte in der Ferne die Kurven der Straße erkennen. Der Asphalt war tiefschwarz mit frisch aufgemalten weißen Linien in der Mitte. Es sah aus, als hätte man die Straße eigens für sie neu geteert.
    Detective Sergeant Branson hatte gesagt, Ricky habe einen Fehler begangen, als er diese Stelle aussuchte, doch warum das so war, begriff sie nicht ganz. Sie fand die Entscheidung ziemlich clever. So konnte Ricky in alle Richtungen blicken und sehen, wer sich näherte.
    Vielleicht hatte der Polizeibeamte es auch gesagt, um sie zu beruhigen. Das konnte sie im Augenblick nur zu gut gebrauchen.
    Einen knappen Kilometer weiter tauchte ein Gebäude mit rotem Schindeldach und Schieferwänden auf.
    BEACH Y HEAD HOTEL las sie auf dem Schild.
    Fahr auf den Parkplatz des Beachy Head Hotels und warte, bis ich mich melde, hatte er sie angewiesen. Punkt 10.30 Uhr.
    Der Ort wirkte verlassen. Es gab eine Bushaltestelle mit verglastem Häuschen und einem blauweißen Schild davor, auf dem in großen Buchstaben DIE SAMARITER – TAG UND NACHT FÜR DICH DA und zwei Telefonnummern zu lesen waren. Dahinter parkte ein orange-gelber Eiswagen mit geöffnetem Verkaufsfenster und ein kleines Stück weiter ein Fahrzeug von British Telecom, neben dem zwei Männer mit Helmen und Sicherheitswesten an einem Fernmeldemast arbeiteten. Zwei

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