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So gut wie tot

Titel: So gut wie tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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an dessen Stoßstange. Pewe funkte, dass sie sich dem Beachy Head Hotel näherten.
    Plötzlich schwenkte der Honda scharf nach rechts und fuhr von der Straße auf die Wiese, die zwischen Straße und Klippenrand lag. Grace folgte ihm, zuckte aber zusammen, als sein geliebter Alfa mit dem Auspuff über den Boden schrammte und ein Teil herunterfiel. Dennoch konzentrierte er sich ganz auf den Honda.
    Vor ihnen blockierte ein Lieferwagen von British Telecom die Straße, umgeben von Polizisten. In der Nähe standen zwei Motorräder. Pewe stellte das Funkgerät lauter.
    »Ziel zwei könnte von hinten den Lieferwagen ansteuern. Er steht in dem Wäldchen hinter dem Eiswagen. Schneidet ihm den Weg ab. Ziel eins befindet sich mit ihrer Mutter im Lieferwagen.«
    Pewe deutete durch die Scheibe auf die Baumgruppe. »Da drüben, Roy, dort will er hin.«
    Ziel zwei gab Gas.
    Grace schaltete hinunter und drückte das Gaspedal durch. Der Alfa schoss nach vorn, prallte erneut mit dem Unterboden auf die Erde, dass die Köpfe der Männer an die Decke stießen.
    »Entschuldigung«, sagte Grace mit grimmiger Miene. Er war jetzt auf einer Höhe mit dem Honda.
    Sie fuhren unmittelbar am Klippenrand entlang, der nur von einem wenig vertrauenerweckenden Geländer markiert wurde. Grace erhaschte einen Blick auf Ziel zwei, einen bärtigen Mann mit Baseballkappe. Dann war das Geländer plötzlich zu Ende, der Abgrund hinter Büschen verborgen.
    Grace fuhr durch Gestrüpp, wobei er hoffte, dass sich hinter den Büschen kein plötzlicher Einschnitt in der Klippe verbarg.
    Er ging vom Gas und überlegte, wie er den Honda weiter vom Klippenrand weglotsen könnte. Das Wäldchen und der Eiswagen kamen rasch näher.
    Als hätte Ziel zwei seine Gedanken gelesen, riss der Fahrer des Honda das Steuer nach rechts und prallte in die Beifahrerseite des Alfa. Pewe schrie auf, und der Alfa näherte sich gefährlich nahe dem Abgrund.
    Sie hatten das Wäldchen fast erreicht.
    Wieder wurden sie von dem Honda gerammt. Er war schwerer als der Alfa und schob sie noch näher an den Rand. Der Wagen holperte über Steine und unebenen Boden. Noch ein Schubs. Noch näher.
    »Roy!«, schrie Pewe ängstlich und klammerte sich an seinen Gurt.
    Sie waren eingekeilt. Grace gab Gas, der Alfa schoss nach vorn. Keine zweihundert Meter mehr bis zu den Bäumen. Er schnitt dem Honda den Weg ab und zog die Handbremse an, statt mit dem Fuß zu bremsen.
    Die Wirkung war dramatisch und nicht ganz so, wie er erwartet hatte. Das Heck des Alfa brach aus, und der Wagen rutschte zur Seite. Der Honda prallte gegen den hinteren Kotflügel, worauf sich der Alfa seitlich überschlug.
    Die Kraft des Aufpralls ließ den Honda nach links rutschen, sodass er von hinten gegen den Eiswagen stieß.
    Grace spürte, wie er durch die Luft geschleudert wurde. Dann erscholl eine scheppernde, metallische Kakophonie.
    Er landete so hart auf dem Boden, dass ihm die Luft wegblieb, überschlug sich mehrmals, als wäre er aus einem Karussell geschleudert worden, und blieb mit dem Gesicht nach unten im nassen Gras liegen, den Mund im Dreck.
    Einen Moment lang wusste er nicht, ob er noch am Leben war. In seinen Ohren knackte es. Kurze Stille. Der Wind heulte. Dann erklang ein furchtbarer Schrei, den er nicht orten konnte.
    Er rappelte sich auf, fiel aber wieder hin. Es war, als hätte jemand die gesamte Landzunge zur Seite gekippt. Beim zweiten Versuch blieb er schwankend stehen und schaute sich um. Die Motorhaube des Honda hatte sich in das zerstörte Heck des Eiswagens gebohrt. Der Fahrer des Honda schien wie betäubt und drückte von innen gegen die Tür, an der von außen zwei Polizisten in schusssicheren Westen zogen. Rauch quoll unter dem Wagen hervor. Weitere Polizisten kamen hinzugelaufen.
    Da hörte er wieder den Schrei.
    Wo zum Teufel war sein Wagen?
    Dann überfiel ihn eine entsetzliche Angst.
    Mein Gott, nein!
    Wieder ein Schrei.
    Und noch einer.
    Sie kamen vom Klippenrand.
    Er taumelte hinüber und wich abrupt zurück. Er hatte sein Leben lang unter Höhenangst gelitten, und der Blick auf die Steilwand und das Meer darunter war zu viel für ihn.
    »Hiiiilfe!«
    Grace kniete sich hin und kroch vorwärts. Er ignorierte die Schmerzen und schaffte es bis zum Rand. Er erblickte die Unterseite seines Autos, das sich in einigen Bäumen verfangen hatte und wie ein Sprungbrett über dem Abgrund balancierte. Zwei Räder drehten sich noch.
    Unmittelbar unter dem Klippenrand lag ein steiler, bewaldeter Abhang, der

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