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So habe ich es mir nicht vorgestellt

So habe ich es mir nicht vorgestellt

Titel: So habe ich es mir nicht vorgestellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Batya Gur
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ganze Ruhe nichts wert. Sie dürfen auf keinen Fall eine Sekunde vor dem Ende der Ruhe aufstehen. Kommen Sie, sehen wir, was Wandel als Psychologin zu diesem Abschnitt zu sagen hat.«
    »Sie sprechen hier von Krankheiten?« fragte Hila plötzlich wieder munter.
    »Nein, es geht um Umwälzungen, nicht um Krankheiten, es geht um die Seele, die sich im Zustand der Ruhe befindet, daß Sie sich im Zustand der Ruhe befinden, es geht darum, daß Sie, wenn Sie krank sind, wenn Sie zum Beispiel Grippe haben, erst aufstehen dürfen, wenn Sie wieder ganz gesund sind, keinen Moment früher. Denn alles wiederholt sich. Verstehen Sie?«
    »Natürlich«, sagte Hila, mit dem Hauch eines Lächelns in der Stimme.
    »Es ist ganz wichtig, daß Sie wissen, wann Sie einen Zustand verlassen dürfen. Das kann bei der Arbeit sein, bei … egal, wo, es ist wichtig, daß Sie keine vorzeitigen Änderungen machen.«
    Hila räusperte sich.
    »Es geht nicht darum, daß Sie im Bett liegen sollen, sondern daß Sie sich das Leben ohne Kampf betrachten.«
    Hila lachte. »Das sagt sich so einfach.«
    »Wieso sagt sich das so einfach?« widersprach die Frau. »Sie können, wie in dem Beispiel mit der Eisenbahn, etwas mit einer gezielten Absicht betrachten, und dann ist das Alltagsleben nicht mehr so verwirrend. Denn was ist der Unterschied zwischen einem bewußten und einem unbewußten Menschen? Der unbewußte Mensch sieht in seinem ganzen Alltagsleben ein Bedürfnis, und der bewußte sieht in ihm eine Herausforderung. Das ist der Unterschied.«
    »Was? Wie bitte?« fragte Hila schnell. Jo’ela verdrehte die müden Augen.
    »Es ist eine Tatsache, daß Sie morgens aufstehen müssen, Mann, Kinder, sehen Sie? Das muß sein. Dieses Müssen verwirrt, Sie betrachten es nicht richtig. Die junge Mutter mit einem Baby hat dauernd das Gefühl von Bedürfnissen. Wenn sie eine bewußte Frau ist, weiß sie, daß das Kind nachts etwas trinken muß, und dann verschwendet sie keine Energie mit Beruhigungsversuchen. Verstehen Sie? Ist es nun lediglich eine Frage des Bewußtseins – ob das Leben eine Realität oder ein Bedürfnis ist? Sie finden hier eine praktische, sofortige Lösung. Wie können Sie Ihr Leben ändern? Essen muß man? Ist das eine Realität oder ein Bedürfnis? Es ist eine Realität. Wenn ein Mensch vierzig Tage nichts ißt, stirbt er. Das ist eine Realität und kein Bedürfnis. Wenn Sie die Ruhezeiten durcheinanderbringen, verlieren Sie Energie. Wenn Sie einen Zusammenhang und einen Sinn sehen, machen Sie die Dinge mit Spaß. Sie mit Ihrer Wahl müssen die Dinge gelassen betrachten … Sie versuchen, mit Gewalt in die kleinen Dinge einzudringen, und brechen sich dabei die Beine.«
    »Aber ich bin eine bewußte Frau!« behauptete Hila. »Ich bin sogar sehr bewußt.«
    Jo’ela malte mit dem Fingernagel Rillen in die Spitzentischdecke. Wenn Hila so weitermachte, sich so naiv stellte und von dieser Frau dort Achtung verlangte, würde sie bald eingreifen und den Abschied ankündigen müssen. Warum saß sie selbst eigentlich hier, fürchtete sich zu stören, als passiere irgendein Wunder, das von einer plötzlichen Bewegung zunichte gemacht werden konnte?
    Die Frau sprach weiter. »Es ist, als hätten Sie eine Thermodynamik in sich, die sich immer wieder aufheizt und kocht und kocht – aber es hat nicht gekocht, weil Sie nicht hinausgehen. Es gibt wunderbare gefühlsmäßige Inhalte, aber sie kommen nicht raus. Es gibt empfindliche Lasten, das alles ist in Ihrer Anlage, so ist die Seele. Aber wenn Sie die Dinge rufen, wird alles leichter. Verstehen Sie, was sie hier macht, in ihrem Prozeß?«
    »Wer?« Hilas Stimme war bereits Ungeduld anzuhören.
    »Die Uhr der Seele. Sie bietet Ihnen hier das ganze System, den molekularen Aufbau der Seele. Ihn zu entschlüsseln, den Kern zu spalten, das ist eine Atomexplosion. Also langsam, langsam. Verstehen Sie? Aber ich weiß es. Uranfangs-Channeling bewirkt bei den Menschen Dinge, von denen sie nie geträumt hätten und die ihnen kein Psychologe bieten kann. Hier hat der Mensch keine Wahl. Er muß sich dem Wissen stellen.«
    »Aber wenn doch alles vorgegeben und unveränderbar ist …«, erinnerte Hila.
    »Manche haben sich allein durch die Sache selbst verändert. Sie hat ihre Lebensqualität verändert, nicht den Kern des Lebens, denn man kann sich den Menschen nicht überstülpen, aber nach einem Jahr, wenn Sie sich die Kassetten anhören, werden Sie es plötzlich verstehen. Ich kann Ihnen auch nicht die ganze

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