So heissbluetig kuesst nur einer
sie arbeitete, wollte das schon etwas heißen. Ihr war, als hätte man ihr eine Dosis Lust in die Vene gespritzt.
„Hübsch hast du es hier.“ Lässig legte er den Autoschlüssel auf einen Tisch neben der Tür.
„Du klingst überrascht.“ Fasziniert beobachtete sie, wie er sich langsam einmal um die eigene Achse drehte, und staunte, dass ein großer Mann in Anzughose und schlichtem Baumwolloberhemd sie so erregen konnte.
Lena konnte es kaum noch erwarten, in seinen Armen zu liegen. Das erotische Knistern wurde immer heftiger. Gleichzeitig wagte Lena kaum daran zu glauben, dass es tatsächlich passieren würde. Plötzlich hatte sie es sehr eilig, weil sie fürchtete, er könnte es sich doch noch anders überlegen. Vielleicht erlaubte er sich nur einen Spaß mit ihr. Aber sie konnte doch nicht einfach über ihn herfallen, nachdem er kaum das Haus betreten hatte, oder? Verzweifelt versuchte sie, ihr heißes Begehren zu zügeln, und scheiterte kläglich.
Es war ein unglaubliches Gefühl!
„Wohnst du ganz allein hier?“
„Ja“, stieß sie heiser hervor. Sie war noch nicht dazu gekommen, eine Anzeige aufzugeben. Dabei hätte sie gern Gesellschaft im Haus gehabt.
„Es ist sehr gemütlich hier.“ Interessiert ließ Seth den Blick über das große Sofa und das hypermoderne Fernsehgerät gleiten, vor dem sie bevorzugt Sportsendungen verfolgte.
Höflich ging sie auf seine Konversation ein, auch wenn sie viel lieber endlich zur Sache gekommen wäre. „Hattest du es dir anders vorgestellt?“
„Ja, irgendwie minimalistischer“, gab er zu.
Sie lachte. Da hatte er sie völlig falsch eingeschätzt. Sofa und Sessel waren mit bunten Stoffen bezogen und weichen Kissen und leichten Wolldecken bedeckt. Sie hatte es eben gern gemütlich und hatte keine Lust, überall Fotos und Siegerpokale ihrer erfolgreichen Geschwister aufzustellen. Ihr Elternhaus war voll davon. Nur von ihr selbst fand sich keine einzige Aufnahme. Ihren Eltern ging es nur um Erfolg und herausragende Leistungen. An den Wänden hingen Trainingsprogramme, Studienpläne, Leistungskurven. Die suchte man in ihrem Haus vergeblich.
„Ich möchte mich hier einfach nur entspannen“, erklärte sie rau.
Seth musterte sie neugierig und strahlte. „Wenn ich mich jetzt aufs Sofa setze, komme ich wahrscheinlich nie wieder hoch“, witzelte er.
„Dann ist das Sofa für dich vorerst tabu.“ Sie befeuchtete sich die trockenen Lippen. „Ich habe Hunger.“
„Das freut mich, denn ich habe einiges zu bieten“, sagte er anzüglich.
Seine Doppeldeutigkeiten waren zwar plump, aber unwiderstehlich.
„Leider bin ich nicht zum Einkaufen gekommen“, fügte er entschuldigend hinzu. „Ich konnte nichts Frisches besorgen.“
„Hast du etwa die ganze Zeit im Stadion auf mich gewartet?“ Erst jetzt fiel ihr auf, dass es dann ja Dion und nicht Seth gewesen sein musste, der vor ihr gegangen war.
Er lächelte verlegen. „Ich wollte sichergehen, dass du dich nicht aus dem Staub machst.“
Schuldbewusst senkte sie den Blick. Also hatte er ihren Plan durchschaut! Lena machte sich auf den Weg zur Küche. „Ich fürchte, mein Kühlschrank gibt auch nicht viel her.“
„Darf ich mir selbst ein Bild machen?“ Er drängte sich so nah an ihr vorbei, dass er sie berührte. Sofort fing es an der Stelle an zu prickeln.
Lena zählte bis drei, bevor sie ihm in die Küche folgte. Dort setzte sie sich auf einen der Hocker und versuchte, Seth nicht mit Blicken zu vernaschen.
Nachdenklich verzog er das Gesicht, als er den fast leeren Kühlschrank betrachtete. Dann öffnete er den kleinen Gefrierschrank, wo er nur Gerichte für die Mikrowelle fand. Von denen hielt er offensichtlich nicht viel. Nervös biss Lena sich auf die Lippe und verkniff sich die Erklärung, dass sie meist erst spätabends nach Hause kam und zu erschöpft war, sich das Essen frisch zuzubereiten.
„Magst du Pizza?“ Schwungvoll schlug Seth die Gefrierschranktür zu und drehte sich um. „Wir könnten uns eine kommen lassen.“
„Von der Kette, die du selbst gegründet hast?“ Sie wusste, dass er bereits als Teenager mit Gründung und Verkauf der erfolgreichen Pizzakette seine erste Million verdient hatte.
„Klar. Woher sonst?“ Er lächelte herausfordernd. „Bist du auch Kundin?“
Verneinend schüttelte sie den Kopf. „Nein, ich mache mir nichts aus Fast Food.“
„Das habe ich mir fast gedacht.“ Wieder diese Doppeldeutigkeit! „Es dauert eine halbe Stunde bis zur Lieferung. Wie
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