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So hoch wie der Himmel

So hoch wie der Himmel

Titel: So hoch wie der Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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…«, wiegelte er ab, während er sich eine Strähne ihres Haars um den Finger wickelte. »Aber ich würde sagen, dass du mindestens fünfmal gekommen bist.«
    »Nur fünfmal?« fragte sie, wobei sie ihm die Wange tätschelte. »Mach dir deshalb keine Vorwürfe, ich hatte einen langen Tag.«
    Er rollte sich auf sie und sah die Überraschung in ihrem Blick. »Keine Sorge, ich versichere dir, dass das noch nicht alles war.«
    »Meinst du?« Bereitwillig legte sie ihm ihre Arme um den Hals. »Ohne Beweise glaube ich das nicht.«
    »Du kennst uns Templetons.« Er nagte an ihrer Unterlippe. »Wir nehmen jede Herausforderung auf der Stelle an!«
    Als sie erwachte, war es dunkel und sie allein. Offenbar konnte er nicht mehr schlafen. Die ganze Nacht über hatten sie nie länger als eine Viertelstunde voneinander gelassen, so dass sie sich wie gerädert fühlte. Als sie den Kopf hob und die roten Ziffern des Weckers sah, merkte sie, dass Josh sich noch nicht lange herumtrieb. Es war erst kurz nach sechs, und ihr letzter Zusammenstoß lag erst fünfzehn Minuten zurück.
    Was auch immer die hämische Presse über sie verbreitete, hatte sie nie zuvor eine ganze Nacht hindurch geliebt. Sie hätte nicht gedacht, dass es körperlich überhaupt machbar war. Als sie sich aufsetzte und jeder Muskel in ihrem Körper schrie, merkte sie, dass es offenbar ging, aber nicht unbedingt der Vernunft entsprach.
    Da sie im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Bett kriechen musste, war sie dankbar, jetzt allein zu sein. Josh hätte sicherlich irgendeine spöttische Bemerkung gemacht – und sich erneut auf sie gestürzt.
    Zwar beschämte es sie, aber sie konnte einfach nicht mehr. Ein weiterer Orgasmus wäre sicherlich ihr Untergang.
    Außerdem hatte man als Geschäftsfrau seine Verpflichtungen. Höchste Zeit, den Spaß zu beenden und sich bereit zu machen für den Arbeitstag. Stöhnend humpelte sie durch den Raum. Ein Knopfdruck, und die Vorhänge öffneten sich, so dass sie einen Panoramablick auf die Küste, den Strand und die felsigen Klippen geboten bekam. Das milchige Dämmerlicht floß in den Raum und Verhinderte einen schmerzhaften Zusammenstoß mit einem Feigenbaum, der in einem zehenmordenden kupfernen Übertopf stand.
    Es waren sogar zwei, stellte sie nach einem Blick aus ihren müden Augen fest. Zwei zartblättrige Bäume zu beiden Seiten der Fensterfront, durch die der Raum mit seinen elfenbeinfarbenen Brokatsesseln und dem schimmernden Eichentisch, in dessen Glanz sich kleine Gegenstände wie Manschettenknöpfe, Münzen und Schlüssel spiegelten, noch an Gemütlichkeit gewann.
    Außerdem befanden sich ein Kamm, eine Flasche Herrenparfüm und ein dicker schwarzer Terminkalender auf dem Tisch. Sicher hatte er darin zahlreiche Frauennamen und Telephonnummern aus sämtlichen Zeitzonen der Welt notiert.
    Sie erhaschte einen Blick auf ihr Spiegelbild, nackt und rosig durch den guten Sex. Nun, überlegte sie, sie war jetzt hier, oder etwa nicht? Während keine der anderen auf dem Programm stand.
    Als nächstes entdeckte sie im Spiegelbild das Bett. Da sie sich derartig auf Joshua konzentriert hatte, war es ihr gar nicht aufgefallen. Ohne auf den elegant geschwungenen Messingrahmen und die jadegrünen Laken zu achten, hatten sie sich die ganze Nacht hindurch auf einer Matratze in der Größe eines kleinen Sees geliebt.
    Aber die elegante Schlichtheit des in Jade und Weiß gehaltenen Raums, die nur hier und da ein schimmerndes Messing oder leuchtendes Kupfer unterbrach, entsprach der Marke Templeton. Dem Mann ebenso wie dem Hotel.
    Im Schrank fand sie einen der flauschigen weißen Bademäntel, die grundsätzlich allen Gästen während ihres Aufenthaltes zur Verfügung standen, und hüllte sich wohlig darin ein. Bei dem Gedanken an eine lange, heiße Dusche fühlte sie sich gleich noch besser; aber die Neugier zwang sie, zunächst an die Tür zu treten und durch einen schmalen Spalt in den Nebenraum zu spähen.
    Josh hatte die Vorhänge aufgemacht, so dass das frühe Morgenlicht durchs Fenster fiel, während er, mit nichts als einer zerknitterten Hose an, ein Telephon am Ohr, barfuß das Zimmer durchmaß.
    Er sprach Französisch.
    Himmel, er war einfach wunderbar, dachte sie. Nicht nur wegen seines bronzefarbenen Haars, des langen, geschmeidigen Körpers und den vollendet geformten Händen, sondern auch wegen der Art seiner Bewegungen, des Timbres seiner Stimme und der Aura von Macht, die ihn umgab und stets gegenwärtig war.
    Selber

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