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So hoch wie der Himmel

So hoch wie der Himmel

Titel: So hoch wie der Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Verkaufswert einpendelt. Aber das ist mir egal. Ich habe zugesehen, wie diese unglaublich häßliche Frau mit einem meiner Armani-Kostüme aus der Tür gewalzt ist, und es hat mir nicht das geringste ausgemacht.«
    »Schön für dich.«
    »Und ich …« Ihre Stimme brach, und voller Panik stellte er sein Glas auf dem Schreibtisch ab.
    »Erbarmen! Brich jetzt bloß nicht in Tränen aus. Ich flehe dich an.«
    »Es ist nicht, was du denkst.«
    »Fang bitte nicht mit diesem Scheiß von Freudentränen an. Für mich sind alle Tränen gleich. Sie sind naß und geben mir das Gefühl, vollkommen eingeschleimt zu werden.«
    »Ich kann nichts dafür.« Sie leerte ihr Glas in einem Zug und schniefte leise. »So geht es mir schon den ganzen Tag. In der einen Minute mache ich einen Freudentanz und in der nächsten renne ich flennend ins Bad. Ich verkaufe mein Leben und es macht mich unglücklich. Die Leute kaufen es, und das wiederum macht mich unglaublich froh.«
    »Ach, du liebe Güte!« Frustriert fuhr er sich mit den Händen durch die Haare. »Vielleicht geben wir die Sache mit dem Champagner besser zugunsten von Kaffee auf.«
    »Nichts da!« Mit einem mal tanzte sie wieder los. »Heute wird gefeiert.«
    »Meinetwegen!« Wenn sie wieder zusammenbräche, würde er einfach ihren betrunkenen, attraktiven Körper in seinen Wägen hieven und dafür sorgen, dass sie sicher nach Hause kam. Aber im Augenblick hatte sie wirklich das Recht zu feiern, sich zu freuen und einfach lächerlich zu sein. Er setzte sich auf seinen Schreibtisch und griff erneut nach seinem Glas. »Auf herbe Frauen in gebrauchten Armani-Kostümen!«
    Sie schenkte sich nach, hob ihr Glas und ließ die prickelnde Flüssigkeit durch ihre Kehle rinnen. »Und auf Teenager, denen von ihren reichen Eltern alles geboten wird.«
    »Der Himmel walte über ihnen!«
    »Und auf Touristen aus Tulsa!«
    »Die das Salz dieser Erde sind.«
    »Nicht zu vergessen lüsterne alte Männer, denen beim Anblick von langen Beinen und kurzen Röcken die Augen übergehen.« Als er die Stirn runzelte, schenkte sie übermütig erneut nach. »Und die Unmengen bezahlen für ein Meißner Teeservice und einen harmlosen kleinen Flirt.«
    Ehe sie weitertrinken konnte, hatte er unsanft ihr Handgelenk gepackt. »Wie harmlos?«
    »Ich habe ihn mein Kinn anfassen lassen. Hätte er noch eine Vase dazu gekauft, hätte er mir auch noch in die Wangen kneifen dürfen. Es ist wie ein Rausch.«
    »Wenn jemand dein Kinn anfaßt?«
    »Nein«, gluckste sie, »das Verkaufen. Ich hatte ja keine Ahnung, wie aufregend so etwas ist. Sogar … erregend.« Abermals tanzte sie in der Runde, wobei sie sie beide mit Champagner bespritzte, ehe er ihr das Glas abnahm und es außer Reichweite plazierte. »Und darum bin ich hier.«
    »Darum bist du hier,« wiederholte er, einerseits auf der Hut, andererseits magisch angezogen von ihr.
    Leise lachend strich sie über sein Hemd und seine Schultern bis zu seinem Haar hinauf. »Ich dachte, dass du die Sache vielleicht zu Ende bringen kannst.«
    Sie war mehr als halb betrunken und er überlegte sich das richtige Verhalten in dieser Situation. Nur drehte sich alles in seinem Kopf. »Was soll ich dir verkaufen?«
    Ausgelassen zog sie seinen Mund zu sich herab. »Was auch immer, ich nehme es.«
    Er rang nach Luft und versuchte es mit Vernunft. »Du bist betrunken, Herzogin. Dies ist vielleicht nicht der richtige Zeitpunkt fürs Geschäft.«
    Sie machte seine Krawatte los und schlang sie sich um die Schulter, während ihr Mund weiter mit seinen Lippen rang. »Es ist genau der richtige Augenblick. Gleich fresse ich dich in großen … riesengroßen Bissen bei lebendigem Leibe!«
    »Hageldonnerwetter!« Es war schwer, vernünftig zu bleiben, während all sein Blut aus seinem Hirn abwärts schoß. »In ungefähr zehn Sekunden …« – wieder stießen seine Lippen gegen ihren Mund, während sie sein Hemd aus seiner Hose zerrte – »wird es mir egal sein, ob du betrunken oder nüchtern bist.«
    »Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich bis jetzt nur einen Schwips habe.« Sie warf ihren Kopf zurück, so dass er ihre Augen sah. Sie funkelten vor Gelächter und Verlangen. »Mein Verstand ist glasklar. Was würdest du sagen, wenn ich vorschlage, den Ausgang unserer kleinen Wette als unentschieden zu werten?«
    Dass er bereits eifrig die Knöpfe ihrer Jacke öffnete, merkte er gar nicht. »Wie wäre es mit ›geschafft‹?«
    »Mal abwarten!« Sie griff seinen Hals mit ihren Zähnen an.

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