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So hoch wie der Himmel

So hoch wie der Himmel

Titel: So hoch wie der Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Zweck«, sagte er, während er ihr freundlich über die Wange strich. »Also machen wir uns ans Werk.«
    »Genau.« Hand in Hand ging sie mit ihm durch den Raum. Das Gemurmel der Gäste verstärkte sich, während man sie mit Blicken verfolgte; sie wusste, wie sich die Spannung der Menschen am besten steigern ließ. Aus der Nähe drang neugieriges Flüstern an ihr Ohr.
    »Ich weiß wirklich nicht, was Candy meint. Sie sieht weder geschwächt noch verzweifelt aus.«
    »Tommy Templeton hätte die Sache mit seinem Sohn gar nicht erst so weit kommen lassen, wenn sie die durchtriebene Hure wäre, als die Candy sie bezeichnet.«
    »Meine Liebe, wenn Männer durchtriebene Huren erkennen würden, sobald sie ihnen gegenüberstehen, dann wäre es ja wohl kaum das älteste Gewerbe der Welt.«
    Thomas’ Griff um ihre Hand verstärkte sich und sie sah ihn strahlend, doch gleichzeitig auch verloren an. »Keine Sorge!« Sie stellte sich auf Zehenspitzen und gab ihm einen Kuß. »Dass ich durchtrieben bin, stimmt immerhin.«
    »Wenn ich kein Mann wäre, würde ich dieser eifersüchtigen Ziege eins vor den Latz knallen.« Seine Augen blitzten schelmisch. »Ich werde Susie darum bitten, es für mich zu erledigen.«
    »Vielleicht später.« Erneut drückte sie ihm die Hand und wandte sich dann der Menge zu. »Ladys und Gentlemen, darf ich Ihre Gespräche bitte für einen Moment unterbrechen …« Sie wartete, bis langsam das letzte Flüstern verklang. »Zunächst möchte ich mich bei Ihnen dafür bedanken, dass Sie so zahlreich zu unserem Empfang erschienen sind.«
    Sie hatte die Rede zusammen mit Laura und Kate sorgfältig geplant, doch plötzlich war ihr Kopf ein Vakuum. Sie riß sich zusammen und betrachtete die Gesichter der Besucher.
    »Vor allem danken wir Ihnen dafür, dass Sie geblieben sind – auch nach dem Champagner. Die meisten von Ihnen wissen über meine … bunte Vergangenheit Bescheid und darüber, dass meine Karriere mit einem der brisanten Skandale endete, über die man immer so gern in der Zeitung liest.«
    Sie begegnete Lauras besorgtem Blick und lächelte. »Als ich Europa verließ und wieder nach Hause kam, tat ich das nicht in der Annahme, Amerika sei das Land der unbegrenzten Möglichkeiten und der freien Unternehmen. Ich kam zurück, weil man mit gebrochenem Herzen nach Hause fährt. Und ich hatte Glück, denn man nahm mich mit offenen Armen daheim auf.« Sie suchte ihre Mutter in der Menge und sah sie an. »Die Schuld an meinen Fehlern trägt niemand außer mir allein. Ich hatte eine Familie, die mich liebte, umsorgte und behütete. Anders als die Kinder, die auf das, was das Hilfswerk ihnen bietet, verzweifelt angewiesen sind. Sie sind gebrochen, denn sie wurden nie geliebt, behütet und umsorgt. Diese Geschöpfe müssen sich anders durchschlagen als jeder von uns hier in diesem Raum. Heute abend möchte ich zusammen mit meinen Partnerinnen Laura Templeton und Kate Powell einen freundlichen Beitrag dazu leisten, dass eine, wenn auch kleine, Anzahl dieser Kinder wenigstens eine Chance erhält.«
    Sie legte die Hände in ihren Nacken, nahm die Perlenkette ab und ließ sie durch ihre Finger gleiten. »Lebwohl, guter alter Freund«, murmelte sie und fuhr dann lauter fort: »Ich hoffe, Sie werden nicht kleinlich sein. Denken Sie daran, es ist nur Geld.« Nun hängte sie die Kette an einen samtüberzogenen Ständer und winkte Thomas. »Mr. Templeton.«
    »Miss Sullivan.« Er nahm ihre Hand und küßte sie. »Du bist ein braves Mädchen. Na, dann wollen wir mal!« Während Margo sich unter die Leute mischte, wandte er sich den Besuchern zu, beschrieb mit dröhnender Stimme das einzige Stück, das es zu ersteigern gab, und forderte die Interessenten, von denen er viele mit Namen kannte, zu Großzügigkeit auf.
    »Das war besser als das Skript«, flüsterte Laura.
    »Viel besser.« Kate legte Margo einen Arm um die Taille und drückte sie. »Hoffen wir nur, dass deine Rede ein paar von diesen Knicksäcken dazu inspiriert, ihre Börsen zu öffnen.«
    »Fünfhundert.«
    »Fünfhundert.« Thomas runzelte die Stirn. »Himmel, Pickerling, das ist ja geradezu erbärmlich. Wenn es nicht gegen die Regeln wäre, würde ich so tun, als hätte ich das nicht vernommen.«
    »Siebenhundertfünfzig.«
    Schnaubend schüttelte er den Kopf. »Elende siebenhundertfünfzig. Höre ich vielleicht irgendwo tausend?« Er nickte, als einer der Besucher die Hand hob. »Eintausend, jetzt wird es langsam besser.«
    Das Bieten ging weiter, wobei

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