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So hoch wie der Himmel

So hoch wie der Himmel

Titel: So hoch wie der Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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einen Purzelbaum, woraufhin Ali sich nicht lumpen ließ und auf das Sprungbrett kletterte, um ihm zu zeigen, wie gut sie inzwischen im Springen war. Er pfiff und applaudierte, während Laura aus dem Wasser kletterte und sich abtrocknete.
    Sie hatte abgenommen. Selbst als Bruder fiel ihm das auf.
    Nur mit Mühe behielt er sein fröhliches Grinsen bei, denn am liebsten hätte er mit den Zähnen geknirscht.
    »Könntest du vielleicht eine Minute für mich erübrigen?« fragte er, als sie einen Bademantel um ihre schmalen Schultern schlang.
    »Aber sicher doch. Nicht ins Tiefe, ihr Schätze!« Maulend wandten sich die beiden Meerjungfrauen dem flachen Ende des Beckens zu. »Gibt es irgendein Problem im Hotel?«
    »Nicht ganz. Du hast erwähnt, dass du wieder einen aktiveren Part in der Geschäftsleitung übernehmen willst.« Stirnrunzelnd wanderte er in Richtung einer Gardenie. Er wollte nicht, dass die Mädchen hörten, was er sprach. »Aber du tust doch schon genug, Laura.«
    »Ich will dir deinen Job nicht abspenstig machen, Josh.« Aufgeräumt fuhr sie sich mit den Fingern durch das nasse Haar. »Aber ich möchte mich mal wieder mit diesen Dingen beschäftigen. Allzu lange habe ich alles an mir vorbeirauschen lassen. So etwas ist ungesund.«
    »Du machst mich wütend, wenn du dir die Schuld an irgendwelchen Dingen gibst.«
    »Zu einer Ehe gehören immer zwei.« Laura schritt, ohne die Mädchen aus den Augen zu lassen, mit gestrafften Schultern zum Ziergartenrand. In der Ferne versteckte sich das herrliche, mit Schnitzereien verzierte Holzgebäude der ehemaligen Stallungen in einer Talsenke. Sie wünschte sich, sie hätten noch Pferde dort oder auf einer der Weiden stehen. Welch eine Freude wäre es, sie zu versorgen, wie damals in ihrer Kindheit.
    »Ich gebe nicht mir die Schuld am Scheitern meiner Ehe. Für das, was Peter getan hat, gibt es keine Entschuldigung. Schlimm genug, dass er seine eigenen Kinder nie beachtet hat; aber dann auch noch das zu nehmen, was ihnen gehörte …«
    »Und dir«, ergänzte er.
    »Ja, und mir. Wir wollen es zurückhaben. Es wird eine Weile dauern, aber am Ende schaffe ich das sicher.«
    »Laura, du weißt, wenn du Geld brauchst…«
    »Nein.« Sie schüttelte den Kopf. »Weder von dir, noch von Mom und Dad nehme ich Geld. Ich bestreite meinen Lebensunterhalt nicht von Templetonschem Kapital, das ich nicht verdient habe. Bis jetzt mangelt es den Mädchen ja an nichts.« Beruhigend legte sie ihm die Hand auf den Arm. »Seien wir doch realistisch, Josh. Wir drei besitzen ein wunderschönes Zuhause und es steht immer genug zu essen auf dem Tisch. Ihre Schulgebühren werden regelmäßig bezahlt. Es gibt zahlreiche Frauen in meiner Situation, denen rein gar nichts überbleibt.«
    »Was nicht unbedingt so bleiben muß. Wie lange wirst du die Angestellten und die Schulgebühren noch bezahlen können, Laura, wenn du entschlossen bist, nur von deinem Teil des Geldes zu leben, das der Laden abwirft?«
    Ihr Hauspersonal lag ihr ebenfalls schwer auf der Seele. Wie konnte sie sie gehen lassen nach all den Jahren, wo auch sie in Templeton House daheim waren? Was würden Mrs. Williamson oder der alte Gärtner Joe machen, wenn sie sie zu entlassen gezwungen war?
    »Der ›Schöne Schein‹ bringt Geld, und dann habe ich noch die Dividenden von den Templeton-Aktien – die ich mir in Zukunft zu verdienen beabsichtige. Ich habe Zeit, Josh, und ich bin es leid, sie mit Komitees und Verabredungen zum Mittagessen sowie Spendensammlungen zu verplempern. Das entsprach eher Peters Lebensstil.«
    »Du willst also einen Job?«
    »In der Tat dachte ich an eine Teilzeitbeschäftigung. Es ist nicht so, dass ich vollkommen verzweifelt wäre; sondern es erscheint mir sinnvoll, mich auf eigene Füße zu stellen. Vergleich mich doch mal mit Kate, die sich schon immer alles, was sie wollte, erarbeitet hat, und auch mit der neuen Margo!«
    »Das paßt überhaupt nicht hierher.«
    »Ich muß mir etwas beweisen«, fuhr sie ruhig fort, »möchte etwas Vernünftiges tun. Du bist nicht der einzige Templeton in dieser Generation, der etwas von Hotels versteht. Ich weiß, wie man Konferenzen veranstaltet, Büfetts arrangiert, für Unterhaltung sorgt. Natürlich müßte ich schauen, wie sich das alles mit dem Laden und den Mädchen vereinbaren läßt.«
    »Wann willst du anfangen?«
    Sie blieb wie vom Donner gerührt stehen. »Ist das dein Ernst?«
    »Laura, du bist an Templeton ebenso beteiligt wie ich.«
    »Bisher habe ich

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