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So hoch wie der Himmel

So hoch wie der Himmel

Titel: So hoch wie der Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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sich vor allem enorm auf mich aus.«
    Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. »Ich kann es mir nicht erlauben, noch einen weiteren Teil meines Lebens zu ruinieren. Jetzt ist ein Freund vonnöten. Ich brauche dich als Freund.«
    Fluchend rollte er sich neben sie. »Wirklich, meine liebe Margo, manchmal raubst du einem den letzten Nerv.«
    »Das kommt vor!« Da sie sich sicher war, dass es bei der geringsten Berührung zwischen ihnen beiden zu einer raketenartigen Explosion ihrer gegenseitigen Anziehungskraft kommen würde, hielt sie sich von ihm fern. Einen Augenblick lang lagen sie beide mit angehaltenem Atem auf dem zerknautschten Lager. »Aber ich erspare uns eine Menge Ärger, denke ich.«
    Grollend sah er sie an. »Du verschiebst die ganze Sache nur. Irgendwann fahren wir beide an genau der gleichen Stellefort.«
    »Bisher habe ich mir meine Bettgenossen immer noch selbst ausgesucht.«
    Wieder umfasste er ihr Handgelenk und zog sie vehement an seine Brust. »Sei vorsichtig, Herzogin. Derzeit rate ich dir, mir nicht zu erzählen, mit wem du schon alles geturtelt hast.«
    Genau dieses Tones hatte es bedurft, um den Bann für sie zu brechen. Kämpferisch reckte sie das Kinn. »Bitte bedräng mich nicht. Ich werde es dich wissen lassen, falls und wenn ja, wann ich mit dir spielen will.« Sie bemerkte die Veränderung in seinem Blick und blitzte ihn ebenfalls zornig an. »Versuch, mich zu etwas zu zwingen, und ich reiße dir die Haut in Fetzen von deinem schönen Leib. Du bist nicht der erste Kerl, der sich einbildet, dass er mich flachlegen kann und dass es mir sogar noch gefällt.«
    Er ließ sie los, da es sicher netter war, sie noch eine Weile am Leben zu lassen. »Vergleich mich ja nicht mit den Schwächlingen und Idioten, mit denen du bisher deine Zeit vergeudet hast.«
    Da sie wusste, dass es um ihre Beherrschung jeden Augenblick geschehen war, sprang sie auf. »Ich bin nicht hierhergekommen, um mit dir ins Bett zu steigen oder mit dir zu streiten, sondern um geschäftliche Dinge zu besprechen.«
    »Nächstes Mal vereinbaren wir vorher einen Termin!« Frei von jedem Schamgefühl, warf Josh die Decke fort und stolzierte splitternackt ins angrenzende Bad. »Da du schon mal hier bist, kannst du dich wenigstens nützlich machen und das Frühstück bestellen.«
    Sie wartete, bis das Rauschen der Dusche an ihre Ohren drang, ehe sie erleichtert aufatmete. Noch eine Minute länger mit ihm auf dieser Matratze und sie hätte ihn bei lebendigem Leib verschlungen! Eine Hand auf ihren flatternden Magen gepresst, sagte sie sich, dass sie diesen Fehler tunlichst vermied.
    Aber als sie in Richtung des Bettes sah, hatte sie nicht das Gefühl, Glück gehabt zu haben, sondern eher das Gegenteil.
    Während Josh sich anzog, genoß Margo die erste Tasse Kaffee und pickte zwischendurch an den Backwaren in dem Silberkorb auf dem mit einer Leinendecke verzierten Frühstückstisch. Der Blick auf die Piazzen, die Statuen von Gottheiten und geflügelten Pferde aus weißem Marmor entspannte sie.
    Genau wie die Suite in jedem Templeton bot auch diese neben einem herrlichen Ausblick ein erlesenes Interieur. Ein kostbarer Orientteppich erstreckte sich über den elfenbeinern gefliesten Fußboden. Die Wände wiesen Tapeten mit Rosenmuster und goldenen Blättern auf, und die hübschen Simse und die strukturierten Decken verstärkten noch den allgemeinen Luxus. Geschwungene, brokatbezogene Sofas mit quastenverzierten Kissen, die diskret in einem mit reichem Schnitzwerk verzierten Schränkchen verborgene Stereoanlage und der ebenso kaschierte Fernseher, die kleinen Plastiken, antiken Lampen, schweren Marmoraschenbecher, die Amphoren voller Blumen, die verschwenderisch ausgestattete Ebenholzbar vor der breiten gläsernen Wand – all das machte das einzigartige Templetonsche Flair aus.
    Das Art Nouveau Dekor war gerade reich und dekadent genug, selbst den erlauchtesten Gast wohlig aufseufzen zu lassen. Sie selbst räkelte sich ebenfalls behaglich.
    Aber in einem Templeton zählte neben dem Stil auch die Effizienz. Ein Druck auf einen Knopf des stromlinienförmigen weißen Telephons, das sich in jedem Raum der Suite befand, und schon bekam man alles, von frischen Handtüchern über Eintrittskarten für die Scala bis hin zu einer Flasche vorschriftsmäßig temperierten Champagners in einem silbernen Kühler heraufgebracht. Auf dem riesigen Kaffeetisch stand stets eine Schale voll saftiger Trauben, schimmernder Äpfel und anderen Obsts bereit, während der

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