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So hoch wie der Himmel

So hoch wie der Himmel

Titel: So hoch wie der Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Monster der zivilisierten Gesellschaft geworden bist, Margo, nach dem Motto ›Morgenstund hat Gold im Mund‹.«
    »Hör zu. Ich rufe dich von Templeton House aus an.«
    »Dann bin ich ja beruhigt. Wenn ich nicht irre, müßte dort drüben gerade früher Abend sein. Was meinst du damit, du rufst von Templeton House aus an?« hakte er nach, als er endlich halbwegs zur Besinnung kam. »Was, zum Teufel, machst du in Kalifornien? Wolltest du nicht in Mailand ein Geschäft eröffnen?«
    Sie brauchte einen Augenblick. Zum ersten Mal spräche sie gleich laut aus, dass ein Teil ihres Lebens für immer dahin war.
    »Ich kehre nicht nach Mailand zurück. Zumindest vorläufig nicht.« Während er ihr mit Fragen und Vorwürfen in den Ohren lag, erkannte sie das Ende eines ihrer Träume. Hoffentlich ließe er sich durch einen anderen ersetzen … »Ich wäre dir wirklich dankbar, wenn du mal für eine Minute das Maul halten könntest«, keifte sie. »Du sollst mir nämlich einen Gefallen tun. Bitte schick mir meine Sachen her.«
    »Deine Sachen?«
    »Das meiste Zeug steht bereits in Kisten rum, aber der Rest müßte noch eingepackt werden, bevor er zur Post kann. Templeton hat doch sicher eine Firma an der Hand, die so etwas übernimmt?«
    »Sicher, aber …«
    »Ich zahle dir alles zurück, Josh, aber ich weiß einfach nicht, wen ich sonst anrufen soll, und im Augenblick wären diese Extraausgaben auch zuviel für mich. Der Flug hat mich bereits beinahe ruiniert.«
    Typisch, dachte Josh und schob sich ein Kissen hinter den Kopf. »Warum in aller Welt hast du dann überhaupt so eine unnötige Reise unternommen?«
    »Weil Peter mit seiner Sekretärin vögelt und Laura sich von ihm scheiden läßt.«
    »Trotzdem kannst du doch nicht einfach so – verdammt, was hast du da gerade gesagt?«
    »Du hast es genau gehört. Sie hat die Scheidung eingereicht. Ich glaube nicht, dass er sich dagegen zur Wehr setzen wird; aber ebensowenig kann ich mir vorstellen, dass es zu einer freundlichen Einigung zwischen den beiden kommt. Sie versucht, alles alleine zu regeln, aber wir müssen ihr wenigstens den Rücken stärken.«
    »Laß mich mit ihr reden. Stell mich zu ihr durch.«
    »Sie schläft gerade.« Aber selbst wenn Laura hellwach neben ihr gestanden hätte, hätte sie ihr den Hörer nicht gereicht, solange Joshs Stimme einen derart eisigen Zorn verriet. »Sie hatte heute noch mal einen Termin bei ihrem Anwalt, und das nimmt sie alles ziemlich mit. Ich denke, am besten bleibe ich für eine Weile hier. Sie kann mir bei der Suche nach Räumlichkeiten für einen Laden hier behilflich sein. Das lenkt sie sicher ein wenig von ihren Problemen ab. Laura war schon immer besser darin, sich um andere Menschen zu kümmern, als um sich selbst.«
    »Dann bleibst du also in Kalifornien?«
    »Zumindest brauche ich mir hier nicht den Kopf über italienische Mehrwertsteuer und Gesetze zu zerbrechen, stimmt’s?« Zu ihrer Verärgerung wallten hinter ihren Augen Tränen des Selbstmitleides auf, die sie jedoch energisch zurückblinzelte. Um sicherzugehen, dass ihre Stimme weiterhin brüsk und entschlossen klang, holte sie tief Luft. »Da wir gerade von Gesetzen reden, könnte ich dir vielleicht eine Vollmacht erteilen oder wie man so etwas nennt? Du müßtest meine Wohnung verkaufen, die Gelder transferieren und dich um all die anderen rechtlichen Angelegenheiten kümmern, die noch zu regeln sind.«
    Der Gedanke an ihr neuestes Vorhaben vernebelte ihm den Sinn. Hatte er eben
typisch
gedacht? überlegte er. Margo war unstet wie das Wetter im April. Nichts konnte jemals typisch für sie sein. »Ich setze eine Vollmacht auf und faxe sie dir rüber, damit du sie unterschreiben kannst. Dann faxt du sie mir am besten ins Templeton Mailand zurück. Wo, zum Teufel, steckt Ridgeway, dieser Schuft?«
    »Gerüchten zufolge soll er immer noch im Penthouse sein.«
    »Nicht mehr lange, das verspreche ich euch.«
    Persönlich freute sie sich über Joshs boshaft-kalten Ton, aber … »Josh, vielleicht möchte Laura noch nicht, dass du ihn jetzt schon rausschmeißt.«
    »Da ich immer noch älter bin als sie, steht mir die Entscheidung über die Nutzung des Hauses eher zu als ihr. Ich kümmere mich um den Versand deiner Sachen, sobald es mir möglich ist. Gibt es sonst noch irgendwelche Überraschungen, auf die ich mich gefaßt machen muß?«
    Kurz vor ihrem Abflug hatte sie noch ihre American Express-Rechnung bekommen, aber sie ersparte ihm lieber im Augenblick diesen

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