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So hoch wie der Himmel

So hoch wie der Himmel

Titel: So hoch wie der Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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dem Leute ohne einen Funken Verstand eine Menge Geld für irgendwelchen Schnickschnack ausgeben.«
    »Genau darum geht es mir. Ich habe mir sogar schon den Namen überlegt. ›Der schöne Schein‹« Margo lachte amüsiert. »Findest du nicht auch, dass das mehr als passend ist?«
    »Allerdings. Und du eröffnest das Geschäft hier in Kalifornien, um in Miss Lauras Nähe zu bleiben.«
    »Sie braucht mich.«
    »Richtig!« Ann blickte in ihr Glas. »Ein paar der Dinge, die ich in der Nacht deiner Heimkehr gesagt habe, tun mir wirklich leid. Ich war dir gegenüber zu hart… vielleicht immer schon. Aber du täuschst dich, wenn du meinst, ich wollte, du wärst wie Miss Laura oder Miss Kate. Vielleicht wollte ich, dass du leichter durchschaubar bist für mich, aber das konntest du eben nicht sein.«
    »Wir waren beide müde und überfordert.« Margo rutschte unsicher auf der Bettkante hin und her, da sie nicht wusste, wie sie auf diese Entschuldigung seitens ihrer Mutter reagieren sollte. »Ich erwarte nicht, dass du diese ganze Idee mit dem Geschäft verstehst; aber es freut mich, wenn du mir vertraust.«
    »Deine Tante hatte einen Kramladen in Cork. Die Händlerin liegt dir also im Blut.« Ann sah ihre Tochter zweifelnd an. »Ich nehme an, dass es eine Menge kosten wird.«
    Margo wies auf die Papiere und nickte. »Um den einen bezahlen zu können, raube ich den anderen am besten vorher aus. Sicher wäre es hilfreich, wenn ich meine Seele verkaufen könnte. Nur, dass die wohl niemand will!«
    »Es wäre mir lieber, du behieltest sie.« Ann griff in die Tasche ihres Rocks, zog einen Umschlag hervor und hielt ihn ihrer Tochter hin. »Hier, nimm statt dessen das.«
    Neugierig öffnete Margo das Kuvert und ließ es sofort auf das Bett fallen, als hätte es mit einemmal Zähne bekommen und nach ihr geschnappt. »Das sind Auszüge von einem Sparkonto.«
    »Genau. Miss Kate hat mir diese Anlageform empfohlen … äußerst konservativ, so wie es mir am liebsten ist. Aber sie hat sich bezahlt gemacht.«
    »Beinahe zweihunderttausend Dollar! Ich nehme deine Ersparnisse nicht, es muß anders gehen.«
    »Dein Mumm gefällt mir, aber das da sind nicht meine Ersparnisse. Sie gehören dir.«
    »Mir gehört gar nichts. War das nicht die ganze Zeit das Problem?«
    »Du konntest noch nie einen Penny halten, auch wenn du die Faust fest zusammendrücktest. Aber mir hast du Geld geschickt und ich habe es für dich gespart.«
    Leicht verwundert starrte Margo auf den Kontoauszug. Hatte sie tatsächlich so viel geschickt, hatte sie tatsächlich so viel übrig gehabt? Damals waren ihr die Beträge eher bescheiden erschienen. »Aber du solltest das Geld für dich ausgeben.«
    »Wie käme ich dazu?« Ann runzelte gerührt die Stirn.
    Margos stolze Miene freute sie. »Ich habe eine gute Stellung, ein Dach über dem Kopf und genug, um zweimal im Jahr in Urlaub zu fahren, weil Miss Laura darauf besteht, dass das wichtig für mich ist. Also habe ich deine Überweisungen angelegt. Hier sind sie.«
    Ann nippte abermals an ihrem Wein, da sie offenbar einfach nie die rechten Worte fand. »Bitte hör auf mich, nur dieses eine Mal! Deine Großzügigkeit wusste ich stets zu würdigen. Es hätte ja sein können, dass ich krank werde, arbeitsunfähig und auf das Geld angewiesen wäre. Glücklicherweise ist das nicht eingetroffen. Trotzdem war es sehr lieb von dir, dass du mich nicht vergessen hast.«
    »Von Liebe kann keine Rede sein.« Das Wissen, weshalb sie ihrer Mutter das Geld geschickt hatte, beschämte sie ebensosehr wie die Tatsache, dass sie die traurige Wahrheit auszusprechen gezwungen war. »Ich habe es aus Stolz getan – um zu zeigen, wie erfolgreich und angesehen ich bin. Dass du mich also immer falsch beurteilt hast.«
    Ann nickte verständnisvoll. »Das macht keinen großen Unterschied, vor allem, da das Ergebnis dasselbe ist. Es war und ist und bleibt dein Geld. Mir hat es gutgetan, dass dir diese Geste offensichtlich ein Bedürfnis war. Wenn du es mir nicht geschickt hättest, hättest du es sinnlos verpraßt, und so haben wir beide uns gegenseitig einen Gefallen erwiesen.« Sie strich Margo zärtlich übers Haar, ehe sie die Hand leicht verlegen wieder sinken ließ. »Kopf hoch jetzt und fang etwas Vernünftiges damit an!«
    Als Margo schwieg, schnalzte Ann mit der Zunge, stellte ihr Glas auf den Tisch, nahm das Kinn ihrer Tochter und zwang sie sanft, sie anzusehen.
    »Warum tust du dich nur so schwer damit, mir einmal entgegenzukommen, mein

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