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So hoch wie der Himmel

So hoch wie der Himmel

Titel: So hoch wie der Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Kind? Schließlich hast du das Geld mit fleißiger Arbeit verdient, oder etwa nicht?«
    »Ja, aber …«
    »Tu ein einziges Mal, was deine Mum dir sagt. Vielleicht steilst du ja bald fest, dass das, was sie dir rät, nicht das Dümmste ist. Eröffne deinen Laden als Miss Lauras gleichberechtigte Partnerin und sei stolz auf dich! Und jetzt räum dieses Schlachtfeld auf, bevor du schlafen gehst.«
    »Mum.« Margo sammelte die Papiere ein, als ihre Mutter in der Tür noch einmal stehen blieb. »Warum hast du mir das Geld nicht nach Mailand geschickt, als du wusstest, dass ich finanziell am Ende war?«
    »Da herrschte noch zu große Aufregung. Aber jetzt denke und hoffe ich, dass du damit umgehen kannst.«

8
    Mein Eigentum! Mit ausgestreckten Armen ging Margo durch den leeren Laden in der Cannery Row. Technisch gesehen war er zwar noch nicht ihr Eigentum, aber der bisherige Besitzer hatte das Angebot akzeptiert und der Vertrag trug bereits alle Unterschriften. Das Darlehen hatte man Laura als einer Templeton übrigens ohne Probleme gewährt.
    Mit einem bereits angeheuerten Bauunternehmer besprach sie die erforderlichen Veränderungen. Die Kosten würden enorm, und im Rahmen ihrer neuen Sparsamkeit hatte sie beschlossen, die einfachen Verschönerungsarbeiten selbst auszuführen, so dass sie im Moment nach Fußbodenschleifgeräten und Silikonpistolen Ausschau hielt. Sogar so etwas Wunderbares wie Farbspritzgeräte hatte sie sich bereits angesehen. Mit ihnen trug man die Farbe großflächiger, schneller und somit wesentlich effektiver auf.
    Natürlich wäre das Gebäude nicht allein ihr Eigentum, wie sie sich erinnerte. Es wäre etwas Gemeinsames. Es gehörte nicht nur ihr, sondern ebenso Laura und der Bank. Aber in zwei Wochen schliefe sie in dem kleinen Raum im oberen Geschoß. In einem Schlafsack, falls nötig!
    Mitte des Sommers gingen die Türen ihres Ladens auf …
    Und der Rest, dachte sie voller Ergötzen, wäre Vergangenheit.
    Als ein Klopfen an ihr Ohr drang, drehte sie sich um und erblickte Kate.
    »He, machst du vielleicht mal auf? Ich habe gerade Mittagspause, und ich ahnte schon, dass du frohlockend durch deine Bruchbude spazierst«, sagte sie beim Hereinrauschen. »Himmel, hier stinkt es ja immer noch«, fügte sie naserümpfend hinzu.
    »Was willst du, Kate? Ich habe zu tun.«
    Kate betrachtete das Klemmbrett und den Taschenrechner auf dem Fußboden. »Hast du inzwischen rausbekommen, wie das Ding funktioniert?«
    »Man braucht wohl kaum Steuerberater zu sein, um einen Taschenrechner zu bedienen.«
    »Ich meinte das Klemmbrett.«
    »Ha ha!«
    »Irgendwie habe ich den Eindruck, dass das Häuschen mit dir wächst.« Die Hände in den Hosentaschen, wanderte Kate herum. »Außerdem ist in der Gegend wirklich etwas los. Bestimmt wirst du potentielle Kunden anlocken. Und Leute im Urlaub geben ständig Geld für sinnlose Dinge aus. Nur die Sache mit den Second Hand Klamotten scheint mir wegen deiner Größe sechsunddreißig allzu eingeschränkt.«
    »Da hast du völlig recht. Aber ich kenne jede Menge Leute, die jedes Jahr einen Großteil ihrer Kleider aussortieren.«
    »Clevere Leute kaufen klassische – zeitlose – Garderobe ein. Damit ist man immer gut bedient.«
    »Wie viele marineblaue Blazer besitzt du, Kate?«
    »Ein halbes Dutzend«, sagte sie, grinste und zog eine Rolle Magentabletten hervor, was offenbar ihrer Vorstellung von einem Mittagsmahl entsprach. »Aber die meisten Menschen sind glücklicherweise anders als ich. Es gibt einen Grund, weshalb ich gekommen bin, Margo. Ich möchte mich an der Sache beteiligen.«
    »Woran?«
    »An dem Haus.« Sie schob sich eine Tablette in den Mund und zerkaute sie genüßlich. »Weißt du, ich habe etwas Geld rumliegen und sehe nicht ein, weshalb du und Laura euch alleine amüsieren sollt.«
    »Wir brauchen keine weitere Partnerin.«
    »Aber sicher doch! Ihr braucht jemanden, der euch den Unterschied zwischen schwarzer und roter Tinte erklärt.« Sie bückte sich, hob den Taschenrechner vom Boden auf und gab eilig eine Reihe von Zahlen ein. »Du und Laura habt jeweils zwölfeinhalbtausend in bar bezahlt. Jetzt kommen noch die Einrichtungskosten, die Gerätschaften, die Versicherungen und die Steuern hinzu, so dass bei einer Gesamtsumme von sechsunddreißig am Ende jede von euch ungefähr achtzehn blechen muß.« Sie setzte ihre Lesebrille auf und fuhr mit ihrer Arbeit fort. »Durch drei geteilt, fiele jeder von uns ein Anteil von zwölftausend zu, weniger, als

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