Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
So hoch wie der Himmel

So hoch wie der Himmel

Titel: So hoch wie der Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Listen auf. Sie dachte über Farbe und Tapeten und Klempnerarbeiten nach. Die Geschäftsräume müßten umgestaltet werden, damit ein Ankleidezimmer heraussprang, und das machte einen Schreiner notwendig.
    Die obere Etage könnte sie so beziehen, wie sie war. Auf diese Weise bliebe ihr die tägliche Fahrt nach Monterey zur Überwachung der Arbeiten erspart. In der Tat würde es sicher billiger, wenn sie die Malerarbeiten, statt sie an Profis zu vergeben, persönlich übernahm.
    So schwer konnte das Weißein von Wänden ja wohl nicht sein.
    »Herein«, rief sie, als sie ein Klopfen vernahm und fragte sich, ob ein Handwerker nach Arbeitsleistung bezahlt wurde oder nach Stunden.
    »Margo?«
    Verwirrt hob sie den Kopf und blinzelte ihrer Mutter entgegen. »Oh, ich dachte, die Mädels kommen.«
    »Es ist beinahe Mitternacht. Die beiden schlafen längst.«
    »Die Zeit habe ich vollkommen vergessen.« Sie schob die Papiere zusammen, unter denen die Bettdecke kaum noch zu sehen war.
    »Das hast du schon immer getan, vor lauter Tagträumen.« Ann sah auf die Papiere und stellte einigermaßen belustigt fest, dass sich ihre Tochter offenbar mit zahllosen Additionen und Subtraktionen plagte. Als Kind hatte Margo sich immer nur durch Bestechung oder Drohungen dazu bewegen lassen, auch nur die einfachste Mathematikaufgabe zu erledigen. »Du hast vergessen, die fünf von oben ins Ergebnis miteinzubeziehen«, sagte sie.
    »Oh. Tja!« Margo schob die Papiere fort. »Ich brauche wirklich einen dieser kleinen Taschenrechner, die Kate ständig mit sich rumschleppt.«
    »Ich habe mit Miss Kate gesprochen, ehe sie gefahren ist. Sie sagt, dass du Geschäftsfrau werden willst.«
    »Was möglicherweise lächerlich ist für einen Menschen, der nicht einmal vernünftig addieren kann.« Margo erhob sich vom Bett und griff nach dem Weinglas, das sie vorsichtshalber mit in ihr Zimmer genommen hatte. »Möchtest du vielleicht etwas trinken, Mum, oder bist du noch im Dienst?«
    Wortlos ging Ann ins angrenzende Badezimmer, kam mit einem Wasserglas zurück und schenkte sich etwas ein. »Miss Kate ist der Ansicht, du hättest alles ziemlich gut durchgedacht und damit durchaus eine Chance.«
    »Kate war schon immer recht optimistisch, wenn es um ihre Freunde ging.«
    »Sie ist eine vernünftige Person und hat mir im Verlauf der Jahre so manchen guten Rat erteilt.«
    »Kate ist deine Anlageberaterin?« Lachend nahm Margo wieder Platz. »Das hätte ich mir denken sollen.«
    »Du tätest gut daran, dich ebenfalls von ihr beraten zu lassen, wenn du dein Vorhaben tatsächlich in die Tat umsetzt.«
    »Das wird geschehen, verlaß dich drauf.« Da sie Zweifel und vielleicht sogar Verachtung im Gesicht ihrer Mutter erwartete, reckte sie trotzig das Kinn. »Zum ersten habe ich kaum eine Wahl. Zum zweiten besteht mein größtes Talent darin, einem Menschen etwas zu verkaufen, auch wenn er nichts braucht. Und zum dritten verläßt sich Laura auf mich.«
    »Das sind drei gute Gründe.« Ann sah ihre Tochter mit einem leisen, rätselhaften Lächeln an. »Wie ich höre, trägt Miss Laura den Hauptteil der finanziellen Last.«
    »Worum ich sie nicht gebeten habe«, verteidigte Margo sich leicht verletzt. »Ich wollte nicht, dass sie es tut. Sie hat es sich in den Kopf gesetzt, das Gebäude zu kaufen, und ich kann einfach nichts dagegen tun.« Als Ann weiter schwieg, zerknüllte Margo erbost ein Blatt Papier. »Verdammt, ich stecke alles in dieses Unternehmen, was mir noch geblieben ist. Alles, was ich besitze, alles, wofür ich je gearbeitet habe. Auch wenn es nicht gerade ein Vermögen ist, handelt es sich um meine Existenzgrundlage.«
    »Geld ist nicht so wichtig wie Zeit und ehrliches Engagement.«
    »Im Augenblick ist es aber leider das Wichtigste. Und wir haben nicht gerade furchtbar viel.«
    Nickend wanderte Ann im Zimmer auf und ab und sah sich nach etwas um, das sich glätten oder geraderücken ließ. »Miss Kate hat mir von Mr. Ridgeways Seitensprung erzählt.« Sie nahm einen kräftigen Schluck von ihrem Wein. »Ich hoffe, dass dieser kalte, hartherzige Bastard eines Tages dafür in der Hölle schmoren wird. Jawohl!«
    Margo prostete ihr lachend zu. »Endlich mal eine Sache, in der wir uns einig sind. Darauf trinke ich!«
    »Miss Laura glaubt an dich, und Miss Kate auf ihre Weise ebenfalls.«
    »Nur du wieder mal nicht«, stellte Margo fest.
    »Ich kenne dich – und bin sicher, dass du einen durch und durch modischen Laden auf die Beine stellen wirst, in

Weitere Kostenlose Bücher