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So hoch wie der Himmel

So hoch wie der Himmel

Titel: So hoch wie der Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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im Verlauf eines einzigen kurzen Telephongesprächs von Stockholm aus hatte er seinem Schwager klargemacht, dass es sowohl persönlich als auch beruflich für ihn das beste wäre, kurzfristig unbezahlten Urlaub zu nehmen.
    Bis – wie hatte er es, ganz Vernunft und Mann von Welt, so herrlich treffend ausgedrückt? – bis dieses kleine häusliche Mißverständnis ausgebügelt war.
    Nie kam ihm der Gedanke, sich in die Ehe seiner Schwester einzumischen. Als Junggeselle fühlte er sich zur Erteilung von Ratschlägen bei Eheproblemen nicht unbedingt geeignet. Und da er seine Schwester vergötterte, für ihren Ehemann hingegen schon immer eine leichte Verachtung empfunden hatte, gestand er sich ein, dass er die Situation sicher nicht objektiv beurteilte.
    Da Peters Arbeit als Direktor von Templeton stets zur allgemeinen Zufriedenheit ausgefallen war, hatte er in jenem Bereich keinen Grund zur Beschwerde über ihn gehabt. Vielleicht war er, was seine Sicht der Leitung eines Hotels betraf, ein wenig streng, und mehr als distanziert zu den Angestellten, beziehungsweise deren täglichen Problemen und Triumphen, die es zu bewältigen oder zu feiern galt; aber er hatte ein Talent für die Leitung des Gesamtunternehmens und für die Entdeckung neuer Marktlücken, durch die sich der Reichtum der Templetons weiter mehrte.
    Trotzdem war der Punkt gekommen, an dem professionelle Fähigkeiten nicht mehr reichten zum Ausgleich der persönlichen Animosität. Denn niemand, gar niemand, tat einem Mitglied von Joshua Templetons Familie ein Unrecht an und kam ungeschoren davon.
    Zunächst hatte er erwogen, Peter einfach aus dem Unternehmen auszustoßen und seine Beziehungen und seinen Einfluß spielen zu lassen, damit niemand dem genannten Kotzbrocken auch nur die Leitung des letzten schäbigen kleinen Motels in Kansas übertrug.
    Aber das kam ihm am Ende zu einfach vor … und zu langweilig.
    Er stimmte mit Kate darin überein, dass der vernünftigste und wahrscheinlich direkteste Weg – in ihren Worten – der wäre, dem Kerl vor Gericht den Arsch aufzureißen. Josh kannte ein halbes Dutzend der besten Anwälte, denen es ein Vergnügen wäre, diesem habgierigen, untreuen Ehemann, dem nicht einmal die bescheidenen Sparkonten seiner kleinen Töchter heilig waren, die Rechnung für seine Missetaten vorzulegen.
    Oh, das wäre sicher angenehm, dachte Josh, während er den frühmorgendlichen Duft des Meeres und der Oleanderblüten einatmete. Aber zugleich bedeutete es für Laura eine schmerzliche und öffentliche Erniedrigung. Außerdem fehlte auch dieser Lösung der gewisse Pep.
    Jedenfalls ginge man mit derartigen Angelegenheiten am besten auf eine zivilisierte Weise um.
    Der zivilisierteste Ort für die Begleichung dieser Rechnung wäre sicherlich der Country Club. Also wartete Josh geduldig wie eine Katze vorm Mauseloch darauf, dass der Herr zurückkehrte.
    Peter nahm seine Einladung zu einer morgendlichen Tennispartie ohne zu zögern an. Was Joshs Erwartungen entsprach. Sicher ging Peter davon aus, dass sich durch ein öffentliches Tennismatch mit seinem Schwager ein Teil der Gerüchte über seine Position bei Templeton zum Verstummen bringen ließ.
    Und Josh trüge seinen Teil zur Klärung der Verhältnisse mehr als gerne bei!
    Der feine Pinkel Ridgeway spielte am liebsten Golf; aber er hielt sich auch für einen durchaus passablen Tennisspieler. Er trug makelloses Weiß und seine Shorts wiesen geradezu bedrohlich scharfe Bügelfalten auf. Josh kam in einer ähnlichen Uniform, auch wenn sie durch die Baseballkappe, die er gegen die blendende Morgensonne trug, etwas aufgelockert wurde.
    Im nachhinein würden Minn Whiley und DeLoris Solmes, die auf dem Nebenplatz ihr alldienstägliches Match austrugen, mit ihren Drinks auf die Terrasse gehen und sich darüber unterhalten, wie herrlich der Anblick der beiden sonnengebräunten, durchtrainierten, muskulösen jungen Männer gewesen war, zwischen denen der leuchtend gelbe Ball kraftvoll durch die Lüfte flog.
    Natürlich nur, würde Minn Sarah Metzenbaugh erzählen, sobald diese mit ihr und DeLoris im Dampfbad säße, bis zu
dem Zwischenfall.
    »Ich nehme mir einfach nicht oft genug Zeit für Tennis«, sagte Peter, während er seinen Schläger aus der Hülle zog. »Zweimal die Woche achtzehn Löcher Golf – mehr schaffe ich einfach nicht.«
    »Du bist eben ein echtes Arbeitstier«, bemerkte Josh, wobei ihm Peters verächtlicher Blick nicht verborgen blieb. Er wusste genau, was Ridgeway von

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