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So hoch wie der Himmel

So hoch wie der Himmel

Titel: So hoch wie der Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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deinem verdammten Budget anfangen kannst.«
    »Vorsicht, Herzogin!« Er strich sich die Vorderseite seines Hemdes glatt. »Statt mir an die Gurgel zu gehen, solltest du mir lieber dankbar sein dafür, dass ich mich derart aufmerksam um dich kümmere.«
    Der erstickte Laut, der aus ihrer Kehle drang, war nur ein milder Vorläufer des sich anbahnenden Sturms. Hätte sie irgend etwas in den Händen gehabt, hätte sie es auf seinem Kopf zertrümmert. »Lieber würde ich lebendig von Aasgeiern gefressen, als dass ich dir meine Buchführung überlasse.«
    »Du hast überhaupt kein Geld, über das ich Buch führen kann«, setzte er an, aber weiter kam er nicht. Während er beobachtete, wie sie empört durch den Raum wirbelte, wäre ihm beinahe das Wasser im Mund zusammengelaufen, so verlockend war sie in ihrem Zorn.
    »Lieber würde ich von irgendwelchen Liliputanern vergewaltigt, nackt auf ein Wespennest gesetzt oder mit schleimigen Schnecken zwangsernährt.«
    »Vielleicht kämst du auch lieber drei Wochen ohne Maniküre aus?« warf er hilfreich ein und beobachtete, wie sie die Fäuste ballte vor Frustration. »Ich warne dich. Stürz dich mit diesen Klauen auf mein Gesicht und ich werde gezwungen sein, dir weh zu tun.«
    »Oh, wie ich dich hasse!«
    »Nein, das tust du nicht.« Er bewegte sich sehr schnell. Im einen Augenblick lehnte er noch lässig an dem wackligen Geländer, und im nächsten hatte er bereits ihre Handgelenke hart umfaßt. Zunächst genoß er für kurze Zeit den Anblick ihres Tobens, des tödlichen Blitzens, das ihn aus ihren Augen traf, ehe er ihre Lippen unter seinem Mund begrub. Es war, als küsse er einen grellen Blitz – die Hitze, die zerstörerische Kraft, das siedende Zischen ihrer Wut – all das erregte ihn.
    Wenn er sie erst einmal im Bett hätte, bräche unverzüglich ein tosendes Gewitter zwischen ihnen los!
    Sie widersetzte sich ihm nicht. Eine derartige Befriedigung gönnte sie ihm nicht. Statt dessen begegnete sie seinem Drängen gleichermaßen und gewann Gefallen an diesem Duell der Leidenschaft. Bis er schließlich ebenso keuchend wie sie einen Schritt nach hinten trat.
    »Ich kann es genießen, dich zu küssen – und dich trotzdem hassen.« Sie warf ihr Haar zurück. »Und ich kann dafür sorgen, dass du für deine Arroganz bezahlst.«
    Vielleicht. Es gab Frauen auf der Welt, denen die Kenntnis angeboren war, wie man einen Mann leiden und brennen und betteln ließ. Aber sie alle waren im Vergleich zu Margo Sullivan völlige Dilettantinnen auf diesem Gebiet. Allerdings ließ er sie freilich nicht merken, wie große Macht sie in der Tat über ihn besaß. Also kehrte er zum Fuß der Treppe zurück und sammelte die Papiere ein.
    »Jetzt wissen wir wenigstens, wie es um uns steht, mein Schatz.«
    »Ich werde dir sagen, wie es um uns steht, du
Schatz\
Hau ab mit deinem beleidigenden Angebot. Ich führe mein Leben, so wie ich es für richtig halte.«
    »Womit du bisher ja bekanntlich äußerst erfolgreich warst.«
    »Immer nur ruhig Blut! Grinse mich nicht so selbstgefällig an!«
    »Entschuldige, aber jedesmal, wenn du ruhig Blut ankündigst, ist das Grinsen wie ein Zwang für mich.« Er sammelte seine Unterlagen ein. »Aber ich gebe zu, dass die Idee mit diesem Haus nicht unbedingt ein Schwachsinn ist.«
    »Deine Billigung meines Vorhabens erleichtert mich.«
    »Billigung ist vielleicht ein bißchen übertrieben. Es ist eher so etwas wie hoffnungsvolle Resignation, die aus mir spricht.« Er rüttelte ein letztes Mal an dem Geländer. »Aber ich glaube an dich, Margo!«
    Statt wütend war sie mit einemmal verwirrt. »Zur Hölle mit dir, Josh! Gegen dich komme ich einfach nicht an.«
    »Um so besser.« Behende legte er ihr einen Finger auf die Nasenspitze. »Ich denke, dass du mit diesem Laden alle überraschen wirst. Vor allem dich selbst.« Er beugte sich zu ihr hinab und gab ihr einen freundschaftlichen Kuß. »Und, hast du genug Geld für ein Taxi dabei?«
    »Wie bitte?«
    »Glücklicherweise hatte ich noch einen Ersatzschlüssel für den Jaguar«, erklärte er, während er hurtig den Schlüssel aus der Tasche zog. »Arbeite nicht zu lange, Herzogin!«
    Sie lächelte erst, als sie wieder allein war. Dann allerdings hob sie entschlossen ihre Tasche und ihr Klemmbrett vom Boden auf. Mit ihrer wieder einsatzbereiten Visacard würde sie eine Spritzpistole kaufen gehen.
    Josh brauchte weniger als zwei Wochen im Templeton Monterey, bis seine Strategie gegen Peter Ridgeway feststand. Bereits

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