So hoch wie der Himmel
auszureden.«
»Bildest du dir etwa ein, sie würde im Ernstfall auf mich hören?« Er überlegte, ob er Peter den zweiten Satz gewinnen lassen sollte; doch dann merkte er, dass er sich langweilte und beschloß, das Spiel kurzerhand zu beenden. Trotzdem spielte er noch eine Weile, wobei er sich, damit die Sache nicht vollkommen an Reiz verlor, hin und wieder von Peter den Aufschlag nehmen ließ.
»Pech!« Peter war geradezu trunken vor Freude darüber, dass er seinen Schwager in seinem eigenen Spiel zu schlagen schien. »An deiner Rückhand mußt du wohl noch ein wenig arbeiten.«
»Mmm!« Josh joggte zur Seitenlinie, wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht und trank einen großen Schluck Evian. Während er die Flasche wieder verschraubte, sah er lächelnd zu den Frauen auf dem Nebencourt hinüber. Der Gedanke, dass es Publikum gab für seine Show, erfreute ihn. »Oh, ehe ich’s vergesse, ich habe mich ein bißchen im Hotel umgesehen. Im Laufe der letzten achtzehn Monate gab es ungewöhnlich viel Wechsel beim Personal.«
Peter zog eine Braue hoch. »Es ist nicht erforderlich, dass du dich mit Templeton Monterey befaßt. Das ist mein Arbeitsbereich.«
»Oh, ich wollte dich nicht kontrollieren – aber ich war gerade da, und du nicht.« Er warf sein Handtuch fort, stellte die Plastikflasche ab und kehrte hinter das Netz zurück. »Obwohl es wirklich eigenartig ist. Schließlich hat Templeton es sich zur Tradition gemacht, das Personal an sich zu binden, weil langfristige Loyalität mit dem Unternehmen der beste Garant für gute Arbeit ist.«
Aufgeblasener Bastard, verwöhnter Idiot, dachte Peter, wobei er allerdings seinen Zorn sorgsam vor Josh verbarg, während er sich ebenfalls wieder hinter dem Netz aufstellte. »Wie du, falls du die Berichte liest, sehen kannst, haben die unteren Management-Etagen bei der Einstellung einiger Leute gravierende Fehler gemacht. Um also unseren bisherigen Servicestandard nicht zu gefährden, war ein Aussieben bei den Angestellten erforderlich.«
»Da hast du sicher recht.«
»Ab morgen bin ich wieder im Büro, so dass du die Zügel wieder mir überlassen kannst.«
»Mitnichten nehme ich irgendjemandem die Zügel weg, sondern ich bin einfach neugierig. Du hast den Aufschlag, stimmt’s?« Josh lächelte, als sei er gerade in seiner Hängematte von einem seligen Nickerchen erwacht.
Sie nahmen ihr Spiel wieder auf. Peters erster Aufschlag ging ins Netz, doch dann bezwang er seinen Zorn und schlug den zweiten Ball kraftvoll ins gegnerische Feld. Josh vergnügte sich damit, Peter quer über das Spielfeld rennen, ständig springen oder aber in die Knie gehen zu lassen. Da er selbst fast immer auf der Stelle stand, plauderte er unbekümmert weiter, bis er den Satz mit vierzig-null gewann.
»Während ich meine Nase ein wenig in deine Angelegenheiten steckte, fielen mir noch ein paar andere Dinge auf. Zum Beispiel deine Spesenabrechnungen. Fünfundsiebzigtausend allein während der letzten fünf Monate für die Bewirtung von Kunden erscheinen mir ein bißchen viel.«
Peter rann der Schweiß in die Augen, was seinen Zorn noch steigerte. »In all den fünfzehn Jahren, seit ich für Templeton arbeite, wurden meine Spesenabrechnungen nicht ein einziges Mal beanstandet.«
»Natürlich nicht.« Immer noch lächelnd sammelte Josh die Bälle für die nächste Runde ein. »Schließlich warst du ja auch zwei Drittel dieser Zeit mit meiner Schwester verheiratet. Oh, und dann ist mir noch der Bonus für deine Sekretärin aufgefallen.« Er ließ einen der Bälle auf dem Schläger hüpfen und sah seinen Schwager an. »Die, mit der du im Bett gewesen bist. Zehntausend Dollar sind wirklich sehr großzügig. Ich bin sicher, dass sie dafür einen Wahnsinnskaffee kocht.«
Peter blieb stehen, beugte sich vor und legte die Hände auf die Knie, bis er wieder zu Atem kam. »Es hat ja wohl schon immer zur Templetonschen Politik gehört, gute Arbeit durch Gratifikationen oder andere finanzielle Anreize zu belohnen. Und bitte erspar mir deine versteckten Anspielungen.«
»Das war keine versteckte Anspielung, sondern ein Statement.«
»Du mußt zugeben, dass so was gerade aus deinem Mund einigermaßen heuchlerisch klingt. Alle Welt weiß, wie du deine Zeit verbringst und was du mit dem Geld deiner Familie anfängst: Du wirfst es für Autos, Frauen und Glücksspiele zum Fenster raus!«
»Da hast du völlig recht.« Immer noch lächelnd trat Josh hinter die Linie und tippte den Ball locker auf dem Boden
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