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So hoch wie der Himmel

So hoch wie der Himmel

Titel: So hoch wie der Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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weißt, was ich meine.« Laura klebte den Preis auf die Amphore und fand sie auf dem Eckregal schon etwas weniger abstoßend. »All die Fragen über dein Privatleben …«
    »Im Augenblick habe ich kein Privatleben. Außerdem ist es das beste, wenn man lernt, über den Dingen zu stehen, meine Liebe!« Sie drückte ihre Zigarette aus und kniete sich vor die Kiste, um zu sehen, welche Schätze sie noch barg. »Wenn du dich von jedem bösen Geflüster über dich und Peter treffen läßt, finden das die Lästermäuler schnell heraus – und dann hast du nie mehr Ruhe vor ihnen.«
    »Er ist seit letzter Woche wieder in der Stadt.«
    Margos Kopf fuhr hoch. »Belästigt er dich etwa?«
    »Nein, aber … vor ein paar Tagen kam es zwischen ihm und Josh zu einem Zusammenstoß. Allerdings hörte ich erst heute morgen davon.«
    »Ein Zusammenstoß?« Amüsiert betrachtete Margo eine kleine Limoges-Dose, auf der ein französisches Blumenbukett abgebildet war. Himmel, sie liebte diese ganzen Nippsachen mehr, als sie sich eingestand. »Was haben die beiden sich denn geliefert, ein Duell?«
    »Josh hat Peter die Nase gebrochen.«
    »Was?« Hin- und hergerissen zwischen Entsetzen und Begeisterung hätte sie beinahe die Dose fallen lassen, die sie in Händen hielt. »Josh hat ihn
verprügelt}«
    »Er hat ihn mit einem Tennisball erwischt.« Als Margo loswieherte, runzelte Laura ärgerlich die Stirn. »Es waren Leute auf dem Nebenplatz. Der ganze Club redet von nichts anderem. Peter musste ins Krankenhaus, und sicher verklagt er Josh.«
    »Wegen was, wegen Angriffs mit einem Vorhand-Lob? Oh, Laura, ich finde das überwältigend. So etwas hätte ich Josh gar nicht zugetraut.« Vor lauter Lachen taten ihr die Rippen weh.
    »Es war bestimmt Absicht.«
    »Tja, aber natürlich! Josh erwischt mit seinem Aufschlag sogar den Seitenspiegel eines fahrenden Rennwagens, wenn er will. Hätte er sich ein bißchen ernsthafter um diesen Sport bemüht, hätte er sicher eines Tages eine gute Figur auf dem Centercourt gemacht. Verdammt, ich wünschte, ich wäre dabeigewesen.« In ihren Augen blitzte blanke Schadenfreude auf. »Und, hat er sehr geblutet?«
    »Angeblich wie ein Schwein.« Es war falsch, sagte sich Laura ein ums andere Mal, es war falsch, die Vorstellung zu genießen, dass leuchtend rotes Blut aus Peters Aristokratennase schoß. »Wie ich hörte, ist er zur Erholung erst mal nach Maui geflogen. Margo, ich möchte nicht, dass mein Bruder dem Vater meiner Kinder Tennisbälle auf die Nase knallt!«
    »Also bitte, gönn ihm doch den Spaß.« Ohne daran zu denken, die Dose auszuzeichnen, stellte Margo sie in einen Glasschrank, der bereits Dutzende anderer Behältnisse barg. »Übrigens, weißt du zufällig, ob sich Josh im Augenblick mit jemandem trifft?«
    »Ob er sich mit jemandem trifft?«
    »Du weißt schon, ob er eine Freundin oder ständige Begleiterin hat, mit der er sich auch im Bett vergnügt?«
    Verwirrt rieb Laura sich die müden Augen. »Nicht, dass ich wüßte. Aber er hat schon vor Jahren aufgehört, in meiner Gegenwart mit seinen Techtelmechteln zu prahlen.«
    »Trotzdem wüßtest du es?« Als wäre es wichtig für den Weltfrieden, rieb Margo an einem Fleck auf der Scheibe der Vitrine herum. »Du hättest davon gehört oder es gespürt.«
    »Im Augenblick hat er furchtbar viel zu tun. Also würde ich sagen, dass er wahrscheinlich solo ist. Warum?«
    »Oh!« Sie sah ihre Freundin mit einem breiten Lächeln an. »Wir haben eine kleine Wette abgeschlossen, er und ich. Himmel, ich verhungere«, stellte sie plötzlich fest. »Wie steht’s mit dir? Laß uns irgendeinen Pizzaservice anrufen. Wenn Kate nach der Arbeit kommt und wir mit dieser Kiste nicht fertig sind, hält sie uns auf nüchternen Magen einen Vortrag über effektives Arbeiten.«
    »Für irgendwelche Vorträge habe ich keine Zeit. Tut mir leid. Ich muß die Mädchen abholen. Es ist Freitag«, erklärte sie. »Und ich habe ihnen versprochen, dass wir zusammen essen und dann ins Kino gehen. Warum kommst du nicht mit uns?«
    »Und lasse all meine Luxusgüter allein zurück?« Margo wies auf die Kisten, den Haufen Verpackungsmaterial und die halbleeren Tassen kalten Kaffees, die überall herumstanden. »Außerdem muß ich noch ein bißchen üben, wie man Geschenke ansprechend verpackt. Bisher enden all meine Versuche bei dem Dilettantismus einer Dreijährigen. Aber es macht mir wirklich nichts aus, wenn …«
    Sie brach ab, als die Tür aufflog und Kayla in den Raum geschossen

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