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So muss die Welt enden

So muss die Welt enden

Titel: So muss die Welt enden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Morrow
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und…«
    »Lies sie mir vor.«
    Er las sie vor.
    »Lies sie mir noch mal vor.«
    Er erfüllte ihr den Wunsch.
    »Lies sie mir noch mal vor.«
    »Du hast dort noch Geschenke liegen.«
    »Bestimmt ist das ’n Strandball.« Holly entfernte die Verpackung, und ihre Miene behielt ihren fröhlichen Ausdruck, sobald sie sah, der Strandball war in Wirklichkeit ein Globus. »Was ist das für ein Ding?«
    »Man kann darauf sehen, wie die Welt ist. Aber es ist auch als eine Art von Spiel zu gebrauchen.«
    »Dann wollen wir’s spielen.«
    »Gut. Dazu muß aber noch das her.« George drückte ihr die Pokerchips in die Hand, und sie holte sie aus der Verpackung. »Schau hier, da drauf stehen die Namen von Ländern. Jeder hat zehn Chips. Dann dreht man den Globus – so! – und macht die Augen zu, und man streckt den Finger aus, wie ich’s jetzt tu, und wenn der Finger auf das Land zeigt, das auf deinem Chip steht, und…«
    »Ist das letzte Päckchen auch für mich?« unterbrach ihn Holly, zog den Hut und winkte damit in Richtung Weihnachtsbaum.
    »Ja. Es ist vom Weihnachtsmann.«
    Hollys befreite ihre Zivilschutzkluft aus der Alufolie. »Oooh, eine goldene. Wie schön.«
    »Man nennt das eine ARES-Montur.«
    »Ich weiß.«
    »Ich dachte, vielleicht möchtest du sie anziehen.«
    »Echt fein. Was ist ’n mit dem Handschuh?«
    »Den hat was getroffen.«
    »Laß uns Besuch spielen. Ich bin die alte Schwester. Du kommst zu Besuch.«
    Holly verteilte ihr neues Geschirr auf dem Kaffeetisch. In die Mitte stellte sie Sverres Gin-Flasche und steckte vom Baumschmuck einiges hinein, das vage Ähnlichkeit mit Blumen hatte. Sie lud den Raben, die Puppe, den Besucher und auch die von ihr zur Vogelscheuche erklärte ARES-Montur zum Tee ein. Jeder bekam unsichtbaren Kuchen und ebensolches Spaghettieis. Im Laufe des Nachmittags wechselte der Name der Vogelscheuche von Susi zu Margret und von Margret zu Alfred.
    Später spielte Holly allein, gab Flörchen, Jennifer und Alfred das Fläschchen und brachte sie zu Bett. Außerhalb des U-Boots wich das Schwarz des Tages dem Schwarz der Nacht.
    Vater und Tochter zogen in die Kombüse um und aßen ihr Weihnachtsessen. Die altbackenen Brezeln schmeckten ihnen prima. Sie schütteten zusätzlichen Zucker in den Kakao.
    »Möchtest du Hottemax reiten, Holly?« fragte George, sobald sie in die Kabine zurückgekehrt waren.
    »Nö.«
    George fühlte sich bitterlich enttäuscht.
    »Ich möchte Hottemax reiten«, sagte Holly zehn Sekunden später.
    George stufte seinen Vorschlag als Test ein. Früher hatte jeder Hottemax-Ritt damit geendet, daß er darauf bestand, zum Weitermachen zu müde zu sein. In Wahrheit hatte er sich gelangweilt. Jedesmal hatte er den Eindruck gehabt, es käme nie der Zeitpunkt, an dem Holly von sich aus mit dem Hottemax-Reiten Schluß machte, sondern eher im Sattel einschliefe.
    Holly kletterte auf seine breiten Pferdeschultern, und er galoppierte durch den Korridor. Ihr Gewicht auf seiner Wirbelsäule empfand er als regelrechte Annehmlichkeit. Indem sie ihren Zylinderhut schwang, trieb Holly ihn an. »Anders nun… Da hin, Hottemax…! Durch die Tür… Da lang, Hottemax…«
    Fünfzehn Minuten verstrichen. Hottemax wurde es langweilig. Wie ist so etwas möglich? grübelte er. Aber es war ihm unmißverständlich langweilig. Ich halte durch, nahm er sich vor. Dieser Hottemax macht nicht schlapp. Auf gar keinen Fall.
    »Das erinnert mich an was«, rief Holly.
    »Und an was?« fragte Hottemax.
    »An das Pferd, in das du immer das Geld gesteckt hast. Zu Hause. Ach, ich wäre gern wieder zu Haus, Papi. Bei meinem Kätzchen.«
    »Hottemax ist jetzt müde.« Der Klumpen in Hottemax’ Kehle fühlte sich an, als wäre ihm eine Walnuß im Hals steckengeblieben. »Hottemax geht in den Stall zum Schlafen.«
    »Können wir jetzt das Spiel spielen? Das mit der Weltkugel?«
    »Na sicher, mein Schätzchen.«
    In der Kabine gaben sie sich mit einem halbherzigen Versuch ab, das stumpfsinnige Spiel zu bewältigen. Holly verlor schnell die Lust und betrug sich störrisch. »Wie wär’s«, fragte George, »ich lese dir noch einmal Häschens Fahrrad vor?«
    Er las ihr vor, während sie beide, in Decken eingemummelt, auf der Koje saßen. »Das Buch erinnert mich an was«, sagte Holly anschließend. »Vor langem, als ich noch ganz klein war, drei oder so, hast du mir ’n Buch darüber vorgelesen, wie sie am Meer leben.«
    »Carrie von Kap Cod. Vergangenen Herbst haben wir oft drin gelesen.«
    »Weißt

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