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So schoen und kalt und tot

So schoen und kalt und tot

Titel: So schoen und kalt und tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Withcomb
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erreicht hatte. „Ich hab schon befürchtet, dass dir etwas passiert ist.“ Sie schmiegte sich an ihn und hielt ihn fest, als wollte sie ihn nie wieder los lassen.
       „Ich war gestern bei Doktor Mulligan, um ihn von unserem bevorstehenden freudigen Ereignis zu informieren“, erklärte der Laird und streichelte Daisy über das schimmernde Blondhaar. „Wie fühlst du dich, Darling? War die Reise sehr beschwerlich?“
       Daisy zuckte erschrocken zusammen, als sie wieder an das entsetzliche Ereignis dachte. „Eine Frau wurde ermordet“, sagte sie leise. „Sie wurde erstochen. Ihr Hund ebenfalls.“
       „Was sagst du da?“ Nun war auch Ian entsetzt. „Eine Frau und ihr Hund… etwa Mrs. Mansfield?“
       Daisy schüttelte den Kopf. Sanft machte sie sich von ihrem Bruder los, damit sie sein Gesicht sehen konnte. „Ich hab keine Ahnung. Sie hatte keine Papiere bei sich und auch nur ganz wenig Gepäck.“
       „Wo ist diese Frau jetzt?“
       „Das weiß ich nicht. Wir haben gesehen, wie man sie weggebracht hat. Den Hund auch“, fügte sie hastig hinzu. „Vermutlich war auch ein Inspektor dabei. Zumindest hat der Mann, der den Trauerzug geleitet hat, so ähnlich ausgeschaut.“ Sie schaute prüfend zum Himmel.
       „Wir müssen zurück“, entschied Ian, der ihre Sorge beinahe körperlich spüren konnte. Die tote Frau und ihr ebenfalls getöteter Hund hatten ihn sehr erschreckt, doch das wollte er seiner kleinen Schwester nicht zeigen. „Du bist müde von der Reise, und es wird höchste Zeit, dass du dich hinlegen kannst. Ist das dein ganzes Gepäck?“ Er deutete auf die beiden Taschen. Dabei fiel sein Blick auf die beiden Frauen, die verlegen wegsahen, als sie seine Aufmerksamkeit bemerkten.
       „Ich bin nicht allein. Melanie und Alanis wissen nicht, wohin sie sollen“, sagte Daisy leise. „Melanie hat einen Arbeitsvertrag von einer Privatschule hier in Glannagan. Aber es ist niemand gekommen, sie abzuholen. Angeblich ist für die beiden Schwestern sogar eine Wohnung gemietet worden. Weißt du davon etwas?“
       Ian dachte einen Moment lang nach, dann schüttelte er den Kopf. „In Glannagan gibt es keine Privatschule. Das müsstest du doch noch wissen. Wir haben einige Privatlehrer, ansonsten müssen die Schüler nach Kinbrace oder Lairg, da gibt es normale Schulen. Bei uns lohnt sich so etwas nicht.“
       „Melanie und Alanis wissen nicht, wohin sie sollen“, flüsterte Daisy ihrem Bruder zu. „Sie haben in London alle Brücken hinter sich abgebrochen und wollten hier neu anfangen. Melanie ist Lehrerin“, fügte sie hastig hinzu, denn sie wollte ihren Reisebegleiterinnen unbedingt helfen.
       Jetzt fiel Ian die Erzieherin wieder ein. War sie wirklich die Tote gewesen? Es sah fast so aus. Aber wer sollte so etwas tun? Er kannte ihren unauffälligen Lebenslauf, der keinerlei Hinweise ergab, dass es jemand auf sie abgesehen haben könnte. „Vielleicht ist die Tote doch nicht Mrs. Mansfield und alles ist nur ein Zufall.“
       Daisy schüttelte den Kopf. „Sie wäre längst bei uns, wenn sie mit dem Zug gekommen wäre“, widersprach sie bedrückt. „Ich glaube, die Tote ist tatsächlich die Erzieherin, auf die du gewartet hast. Es… ist einfach nur entsetzlich“, fügte sie mit zitternder Stimme hinzu.
       „Ich werde mich morgen informieren“, entschied der Laird. „Und deine beiden Freundinnen werde ich fragen, ob sie mit uns nach Rochester Castle kommen wollen. Wir können sie schließlich nicht so einfach hier auf dem Bahnsteig zurück lassen. Zum Glück habe ich den Zweispänner genommen, da ich ja mit Mrs. Mansfield gerechnet hatte. Wenn wir etwas enger zusammen rücken müsste es gehen.“ Es sollte ein kleiner Scherz sein, um die erregte Daisy etwas zu beruhigen.
       „Ich werde es Melanie gleich vorschlagen, wenn du erlaubst.“ Ohne auf die Antwort ihres Bruders zu warten lief Daisy zu ihren beiden neuen Freundinnen zurück. „Ian hat auf Mrs. Mansfield gewartet. Sie hätte die Erzieherin meines elfjährigen Neffen Benjamin sein sollen. Vermutlich ist sie die Tote aus dem Zug“, fügte die junge Frau bedrückt hinzu.
       „Solltet ihr das nicht dem Inspektor sagen?“, meinte Melanie erschrocken. „Vielleicht lässt sich auf diese Weise eine Spur finden zu dem Täter.“ Mit Grauen dachte sie an die seltsame Aussage von Alanis, die meinte, der Täter hätte eigentlich sie, Melanie, gesucht.
       „Ian fährt morgen noch einmal nach

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