So sexy ist das große Glueck
Grinsen zu verbergen. Ein Moment gemeinsamer Freude entstand. Als er vorbei war, starrten sie sich wortlos an. Das allgegenwärtige Begehren flammte wieder auf.
Als das angespannte Schweigen zu lange andauerte, räusperte sich Jessica und stand mit einem Blick auf die Uhr auf. „Wenn ich mich jetzt nicht auf den Weg mache, komme ich zu spät.“
Zu spät zu ihrer Verabredung.
Von seiner Position auf der Schreibtischkante betrachtete er Jessica eindringlich. Es war an der Zeit, sich nicht länger unter dem Barracuda zu vergraben und sich stattdessen ihrer gemeinsamen Anziehung zu stellen. Keine versteckten Anspielungen mehr.
„Warum lässt du das Treffen mit Mike nicht sausen und tust das, was du wirklich willst?“, fragte er.
„Und das wäre …?“ Sie schaute ihn an, als fürchte sie sich vor der Antwort.
„Die Nacht in meinem Bett verbringen.“
Hitze breitete sich auf Jessicas Wangen und ihrem Nacken aus. Cutters Tonfall war keineswegs neckend. In seinen meergrünen Augen brannte ein Verlangen, das ihr den Atem raubte.
Als sie sich stark genug fühlte, öffnete sie die Schreibtischschublade und holte ihre Handtasche heraus. „Ich habe keine Zeit hierfür.“
In Cutters Blick lag teuflisches Vergnügen. „Das ist einfach großartig“, sagte er und verschränkte die Arme über der Brust. „Ihr Frauen bedeutet wirklich ein hartes Stück Arbeit. Ehrlichkeit ist nur dann wichtig, wenn es euch gerade in den Kram passt.“ Sie schluckte den Protest hinunter, als er unbeirrt fortfuhr. „Als ich schlechter Stimmung war und einfach nur allein sein wollte, bist du mir hinterhergejagt und hast dich geweigert zu gehen, bevor ich nicht über meine Gefühle geredet habe.“ Er hob eine Augenbraue. „Aber wenn es um Sex geht, zuckst du zurück und meidest die Wahrheit wie die Pest.“
„Das stimmt nicht!“
Also gut, es stimmte doch. Aber das würde sie niemals zugeben.
„Bullshit“, murmelte er. „Selbst nach dem, was im Aquarium zwischen uns passiert ist, schleichst du um das Thema immer noch wie um den heißen Brei herum.“
Pah, sie schuldete ihm gar nichts. Ein ultraheißer Augenblick hieß nicht, dass Cutter irgendeine Macht über sie hatte. Zumindest keine, die sie eingestehen würde. Aber sie hatte durchaus etwas zu sagen.
„Okay, hier ist ein Stück Ehrlichkeit für dich.“ Sie schob das Kinn vor. „Ich möchte, dass du mich nicht länger anbaggerst.“
„Warum?“ Er beugte sich weiter vor. Sein männlicher Duft umfing sie, und Cutters Augen wirkten genauso verrucht wie seine Stimme. „Weil du den Funken zwischen uns nicht traust?“
Ja.
„Nein. Der richtige Mann ist wichtiger als irgendwelche Funken“, erwiderte sie. Erschöpft rieb sie sich die Schläfe und suchte nach der passenden Antwort. „Außerdem gefährdet es unsere Arbeit an dem Wettbewerb.“
Mal wieder konnte Cutter seine Belustigung kaum verbergen. „An dem Tag, an dem die Richtlinien dafür ausgeteilt wurden, wann Ehrlichkeit erlaubt ist und wann nicht, muss ich geschwänzt haben. Offensichtlich geht es nur darum, wann es gerade angenehm ist.“
Jessica zwang sich, seinem Blick standzuhalten, und umklammerte ihre Handtasche. „Wenn ich jetzt nicht fahre, komme ich zu spät.“ Es war ihr völlig egal, dass sie einen taktischen Rückzug antrat. Sie brauchte Zeit, um ihre Verteidigungsstrategie neu zu durchdenken. „Wo sollen wir uns für die Sitzung morgen treffen? Willst du hierherkommen? Oder soll ich bei dir vorbeischauen?“
Vielleicht konnten sie aber auch eine Videokonferenz schalten. Am besten mit Cutter auf einem anderen Kontinent.
Die Antarktis wäre hervorragend.
Cutter betrachtete sie aufmerksam, so, als ginge er im Geiste seine Optionen durch. „Weder noch. Ich gebe dem Barracuda einen Tag Pause.“ Um seine Lippen spielte ein schwaches Lächeln. „Komm um fünf auf mein Boot.“
6. KAPITEL
„Subtilität ist wirklich nicht deine Stärke“, rief Jessica zu Cutter hinüber.
Sie beobachtete, wie er aus dem Wasser stieg – nur mit Schwimmshorts bekleidet, nackter Oberkörper, nackte Beine, hinter ihm nichts als der endlos blaue Atlantik. Sunday Key, eine klitzekleine Insel, lag südlich von South Beach, zugänglich nur per Boot. Sie lag noch so nah am Festland, um Handyempfang zu haben, aber weit genug entfernt von lästigen Reportern.
Jessica trug Shorts und ein Top mit Spaghettiträgern. Sie saß am Strand, schlang die Arme um die Knie und vergrub die Zehen im heißen Sand. Nicht, dass sie
Weitere Kostenlose Bücher