So sexy ist das große Glueck
die zusätzliche Wärme gebraucht hätte.
Denn das Beinahelächeln, das um Cutters Mund spielte, jagte verheerende Hitzewellen durch ihren Körper.
Er ließ sich neben ihr auf das Handtuch fallen, streckte seine endlos langen muskulösen Beine aus und schloss die Augen.
Wie war es möglich, dass dieser Mann noch verführerischer aussah, nur weil er nass war?
„Hat dir meine heutige Frage nicht gefallen?“, fragte er, die Augen immer noch geschlossen.
„Was ist wichtiger – der Funke oder der Mann?“, wiederholte sie verächtlich den Inhalt seiner an die Kandidatinnen gerichteten Mail. Sie verengte die Augen, stellte aber frustriert fest, dass Cutter sie immer noch nicht anschaute und so ihren tadelnden Blick nicht sehen konnte. „Damit hast du lediglich versucht, die Kandidatinnen gegen mich zu verwenden. Warum sagst du nicht gleich, ich sollte meine Prioritäten über Bord werfen und mich zahlreichen bedeutungslosen sexuellen Affären hingeben?“
„Das ist deine Interpretation?“
Zum Glück waren seine Augen immer noch geschlossen, sodass ihm die Röte auf ihren Wangen entging.
Wunderbar! Vermutlich war sie gerade in eine teuflische Falle getappt, die er sich über Nacht ausgedacht hatte.
Eine Brise erfasste die Blätter einer nahen Palme, die Schatten auf Cutters Gesicht warfen. „Wie war das Date mit Mike?“ Er öffnete ein Auge und spähte zu ihr hoch. „Hat er das Zeug zu Prince Charming ?“
Die Erinnerung an den vergangenen Abend entlockte Jessica ein frustriertes Seufzen. Sie streckte sich neben Cutter aus und starrte in den strahlend blauen Himmel. Warum mussten in letzter Zeit all ihre Verabredungen in einem Desaster enden? „Mehr zum Prinz der Dunkelheit.“
„Oh, so ein Ozzy-Osbourne-Typ, der die Köpfe von Fledermäusen verspeist?“
„Nein. Ein Typ, der glaubt, dass das Ende der Welt nahe ist, und es nicht abwarten kann.“
„Klingt nicht nach einem besonders glücklichen Kerl.“
Sie rollte sich auf die Seite, stützte den Kopf mit der Hand ab und schaute zu Cutter herüber. „Lass es mich so formulieren: Er hat den ganzen Abend über seine Exfrau geredet. Und jedes Mal, wenn er von ihrer Trennung sprach, fing er an zu weinen.“ Jessica rieb sich mit den Fingern die Schläfe. Sie hätte die Anzeichen schon in den Mails erkennen müssen. „Und ich rede hier nicht von leisem Wimmern. Er hat laut geschluchzt und die Aufmerksamkeit aller anderen Gäste auf uns gelenkt.“
Um Cutters Mundwinkel zuckte es, auch wenn kein Grinsen erschien. „Offensichtlich hast du die falsche Methode, potenzielle Kandidaten auszusuchen.“
Wenn sie in irgendetwas Expertin war, dann genau darin. Sie hob eine Braue. „Ich halte deine Methode kaum für besser.“
„Du kennst meine Methode ja nicht mal.“
„Natürlich tue ich das. Wenn dir das, was du siehst, gefällt, holst du es dir.“
Er lag auf dem Handtuch und schaute sie an. Sein Gesichtsausdruck war geduldig bis amüsiert, so als warte er auf die Pointe.
„Du bist reaktiv“, erläuterte sie. „ Ich dagegen bin initiativ. Ich gehe kein Date ein, solange ich nicht sicher bin, dass beide dasselbe wollen.“ Seine Augenbrauen schossen in die Höhe, und Jessica ahnte bereits, dass gleich eine sarkastische Bemerkung kommen würde. „Frag irgendeine Partnerschaftsvermittlung, und man wird dir bestätigen, dass es ein Zahlenspiel ist, den perfekten Partner zu finden. Ich suche sehr sorgfältig aus der Datenbank aus.“
Ein Mundwinkel hob sich. „Es muss ermüdend sein, all diese Frösche zu küssen.“
Jessica schüttelte den Kopf. Es war wichtig, dass sie eine deutliche Grenze zog. „Ich gehe erst dann eine körperliche Beziehung ein, wenn ich lange vorher eine solide emotionale Verbindung geschaffen habe.“
Sein Blick wirkte erst erstaunt, dann geradezu ungläubig. „Du machst Witze.“
Irgendetwas in seinem Ton ließ sie in Verteidigungsstellung gehen. „Nein. Und ich beginne auch keinen E-Mail-Kontakt, wenn ich nicht sicher bin, dass der Mann meinem Profil entspricht.“
Nach einer kurzen Pause, die noch mehr Ungläubigkeit ausdrückte, sagte er: „Ernsthaft?“ Cutter rollte sich genauso wie sie auf die Seite und stützte ebenfalls den Kopf mit der Hand ab. „Du willst mir also sagen, dass du all deine Beziehungen mit dem Gedanken an die Zukunft beginnst? Hast du denn nie das Bedürfnis, einfach nur den Moment zu genießen?“
„Cutter …“ Jessica gab auf, es mit strengen Blicken zu versuchen, und übte sich
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