So sexy ist das große Glueck
Sprache wiederfand, klang ihre Stimme ganz dünn. „ Deshalb bist du in Chester Coons Wagen gerast?“
Erschöpft fuhr Cutter sich mit der Hand übers Gesicht. „Ja, es ging nur um mich“, gestand er. „Die meisten Menschen würden vermutlich behaupten, dass mir das ganz recht geschieht.“ Langsam richtete er den Blick wieder auf Jessica. „Und ich neige dazu, ihnen zuzustimmen.“ Sie hörte das Bedauern in seiner Stimme, sah seine bittere Miene. „Deshalb will ich auch keine unangebrachte Heldenverehrung eines Jungen, der in einem abgehalfterten Exsportstar den Vaterersatz sucht.“
Sie blinzelte. „Vielleicht täuscht dich deine Erinnerung. Vielleicht hast du …“
„Nein, Jessica“, widersprach er. „Meine Erinnerung täuscht mich nicht.“
Es dauerte einen Moment, bis sie das volle Ausmaß dessen verstand, was er ihr klarzumachen versuchte. „Du warst sechs Jahre lang die Nummer eins. Du musstest hart arbeiten, um an die Spitze zu kommen. Und noch härter, um dich dort zu halten. Dafür braucht man Disziplin und Entschlossenheit. Ein einziger Fehler löscht nicht alles aus, was du erreicht hast.“ Mit jedem Wort war sie sich ihrer Sache sicherer, doch da Cutter wenig überzeugt wirkte, fuhr sie fort: „Vor allem angesichts der Tatsache, dass du während deiner ganzen Karriere dafür gesorgt hast, dass deine Sponsoren die Projekte unterstützt haben, die dir wichtig waren.“
„Das war nur das Geschäft.“
„Du hast dich auf Wohltätigkeitsorganisationen konzentriert, die benachteiligten Kindern helfen“, wandte sie ein. „Ich glaube nicht, dass das ein Zufall war.“
„Sunshine.“ Er starrte sie an, als wäre sie verrückt geworden. „Der einzige barmherzige Samariter hier bist du.“
Jessica war felsenfest davon überzeugt, dass die Wahl der Hilfsprojekte, die er unterstützte, in seiner Kindheit begründet lag. Vielleicht sah er das einfach nicht, aber sie schon. „Es tut mir furchtbar leid, Ihnen das sagen zu müssen, Mr Thompson, aber Sie verfügen durchaus über ein paar Eigenschaften eines netten Kerls.“
Cutter streckte den Arm aus und packte ihr Handgelenk. „Hör auf damit“, sagte er leise.
Sein harter Blick wurde kein bisschen weicher, aber seine Stimme klang verdächtig ruhig. „Du warst so wütend auf mich, nachdem Emmanuel unseren Tisch verlassen hatte, dass mir eins sofort klar war: Ich würde dich nie wieder anfassen dürfen. Und damit wäre es gut gewesen.“
Genau diese Worte hatte sie sich den ganzen Tag über vorgebetet, doch jetzt war die Sehnsucht, die Jessica erfasste, stärker, und ihre ganze Welt reduzierte sich auf die Hand um ihren Arm. Mit einer einzigen Berührung gelang es Cutter, dass sie ihren Entschluss in Zweifel zog. „Es wäre nicht gut gewesen“, brachte sie mühsam hervor.
Ernst fuhr er fort. „Aber ich bin immer noch derselbe Mensch wie gestern Abend, Jessica. Und ich werde nicht weiterhin Sex mit einer Frau haben, die versucht, mich zu etwas zu machen, das ich nicht bin, nur damit sie ein besseres Gefühl dabei hat, mit mir zu schlafen.“
Sofort wollte sie seine Anschuldigung leugnen. „Wovon redest du? Das tue ich doch gar nicht.“
„Sunshine“ , murmelte er und zog sie einen halben Schritt zu sich heran, „du hast es gerade getan.“
Sie atmete flach und abgehackt. „Ich habe nie gesagt, dass ich …“, doch Cutters eindringlicher Blick ließ sie verstummen.
„Du sagst, dass ich mich Emmanuel gegenüber wie ein unsensibler Grobklotz verhalten habe, und die meisten Leute würden dir recht geben“, erklärte er gefährlich leise. „Es war nicht mein erster Fehler in deinen Augen, und es wird auch nicht mein letzter sein. Aber entweder willst du mit mir zusammen sein oder nicht. Du kannst Menschen nicht einfach in Schwarz und Weiß, Gut und Böse einteilen.“
Ihre Kinnlade klappte herunter. „Das ist nicht das, was ich tue.“
Frustriert fuhr er sich mit der Hand durchs Haar. „Was tust du denn dann?“
In ihrem Kopf drehte sich alles. Sie platzte mit der Wahrheit heraus. „Ich versuche herauszufinden, wer du bist.“
„Das willst du gar nicht wissen.“
Doch, das wollte sie, denn sie war völlig in seinen Bann geraten. Eine Berührung und Jessica gab all ihre Prinzipien auf. Dabei wusste sie noch nicht einmal, warum das so war .
„Doch“, sagte sie, „ich will es wissen.“
Cutters Miene verfinsterte sich. „Also schön. Ich habe es dir schon am ersten Tag in meiner Garage gesagt und ich wiederhole
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