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So sexy, so verführerisch

So sexy, so verführerisch

Titel: So sexy, so verführerisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McCauley
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ihr ganzer Körper schien unter Strom zu stehen. Wie sollte sie sich mit ihm unterhalten, wenn sie an nichts anderes denken konnte?
    “Abby?”
    Sie fuhr zusammen, als sie seine Stimme hörte. Mit angehaltenem Atem sah sie über die Schulter. Er stand an der offenen Tür. Abby hatte nicht gemerkt, dass er aufgelegt hatte. Langsam drehte sie sich ganz zu ihm um. “Oh, hallo.”
    “Ich dachte, du zeigst deinen Tanten die Stadt?”
    “Ich habe ihnen gesagt, dass ich im Büro etwas Wichtiges zu tun hätte.” Da sie ihm lieber nicht in die Augen sehen wollte, konzentrierte sie sich auf ihren Computerbildschirm. “Sie haben mich hier abgesetzt und sind nach Philadelphia in den Theaterbezirk gefahren.”
    Lässig am Türrahmen lehnend, verschränkte er die Arme vor der Brust und lächelte amüsiert. “Kennen wir dort jemanden, den wir warnen sollten?”
    “Am besten die ganze Stadt.” Sie hatte das plötzliche Bedürfnis, sich mit etwas zu beschäftigen, und nahm einen Aktenordner auf dem Sofa in die Hand, ordnete die Papiere darin und ging damit zum Aktenschrank neben ihrem Schreibtisch. “Aber wenn Sie sich an die Route halten, die ich ihnen aufgeschrieben habe, sollten sie es eigentlich ohne allzu große Schwierigkeiten schaffen.”
    Callan lachte. “Irgendwie glaube ich nicht, dass deine Tanten zu den Leuten gehören, die sich an vorgeschriebene Routen halten.”
    “Nein, das stimmt wohl.” Sie konnte sie sich gut vorstellen, wie sie doch einen Abstecher in eine enge Seitenstraße machten, die viel zu interessant aussah, als dass sie einfach daran vorbeifahren könnten. Wahrscheinlich würden sie auf irgendeiner Kuhwiese landen oder im Schuppen eines Bauern, der zur Amish-Sekte gehörte.
    Abby schloss den Aktenschrank, holte tief Luft und drehte sich um. “Mr. Sinclair, was den Ring angeht …” Sie berührte ihn sanft. “Sie hätten das nicht tun dürfen. Ich bestehe darauf, Ihnen Ihre Ausgaben zurückzuerstatten.”
    “Nicht nötig”, sagte er achselzuckend. “Es gibt ein vierzehntägiges Rückgaberecht. Gefällt er dir?”
    “Er ist wunderschön.” Genau der Ring, den sie selbst auch ausgewählt hätte. Ihr wurde schwer ums Herz. Noch keiner hatte ihr je etwas so Wertvolles geschenkt, und obwohl sie wusste, dass es kein echter Verlobungsring war, war sie zutiefst gerührt. Sie wandte sich hastig ab und blinzelte die Tränen fort. “Vielen Dank”, sagte sie leise. “Für den Ring und für das Mittagessen. Ich weiß, wie peinlich es Ihnen gewesen sein muss.”
    Er seufzte. “Versuch doch bitte, mich zu duzen, Abby. Und es war mir überhaupt nicht peinlich. Ich fand es eher interessant.”
    Jetzt kommt es, dachte sie gequält und erwartete die unvermeidlichen Spötteleien über ihre Tanten. Sie hatte gelernt, nicht zu sehr darauf zu achten, was andere Leute über ihre exzentrische Familie sagten, und sogar vorgegeben, dass es ihr nichts ausmachte. Aber die Wahrheit war, dass es wehtat.
    Sie hatte in ihrer Kindheit immer gebetet, dass sie nicht auffiel, dass sie nur ein einziges Mal nach Hause gehen konnte, ohne dass jemand lachend mit dem Finger auf sie zeigte. Bloomfield war der erste Ort, wo sie zum ersten Mal das Gefühl hatte, dazuzugehören, und wo niemand sich über sie oder ihre Familie lustig machte.
    Bis heute. Nach der musikalischen Einlage ihrer Tanten würde sicher jeder in der Stadt hinter ihrem Rücken über sie lachen.
    Na und, dachte sie trotzig und hob unwillkürlich das Kinn. Sollten sie doch lachen. Sie liebte ihre Tanten, und sie würde niemandem erlauben, nicht einmal Mr. Sinclair, etwas Herablassendes über Emerald und Ruby zu sagen.
    “Es tut mir leid, wenn meine Tanten Sie in Verlegenheit gebracht haben”, sagte sie ruhig und ignorierte absichtlich seine Bitte, ihn zu duzen. “Ich versichere Ihnen, es wird nicht wieder vorkommen.”
    “Wieso? Habe ich gesagt, dass es mich gestört hat?” Ein Lächeln umspielte seine Mundwinkel. “Du hättest mich zwar warnen können, dass sie bei jeder Gelegenheit ein Lied anstimmen, aber diese kleine Eigenheit macht sie nur noch liebenswerter. Reese findet sie auch fantastisch. Dank ihrer tollen Darbietung blieben die Gäste länger und bestellten mehr zu essen und zu trinken denn je. Er hat deine Tanten zum Abendessen eingeladen, alles auf seine Kosten, wenn sie nur wieder etwas singen.”
    Abby stöhnte innerlich. Bald würden alle in Blommfield von Emerald und Ruby Bliss gehört haben, und das bedeutete, dass auch die Verlobung

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