So sexy, so verführerisch
kümmern, sobald Abbys Tanten abgereist waren.
“Alles wird gut gehen”, sagte er, obwohl er im Moment nicht so zuversichtlich war. “Und du hast nichts getan, was dir leidtun müsste, Abby.”
“Leider doch.” Sie biss sich auf die Unterlippe, und diese winzige Geste reichte schon aus, um von Neuem Callans Begierde zu wecken. Sie sah ihn unglücklich an, ohne etwas von seiner schwierigen Lage zu ahnen. “Da ist noch etwas, das ich dir nicht gesagt habe.”
Cal runzelte die Stirn. “Nun sag schon, Abby”, ermutigte er sie, wenn auch leicht beunruhigt. “So schlimm wird es schon nicht sein.”
“Ich …” Sie zögerte und holte dann tief Luft. “Ich habe ihnen gesagt, dass wir zusammenwohnen.”
Callan berief für den späten Nachmittag eine Familienkonferenz in seinem Apartment ein. Reese und Gabe saßen auf dem Sofa und stritten sich darüber, ob sie ein Basketball- oder ein Baseballspiel ansehen sollten, und Lucian suchte im Kühlschrank nach einem Bier. Sogar seine Schwester Cara, die außerhalb von Philadelphia wohnte, hatte die dreißigminütige Fahrt unternommen, nachdem sie den geheimnisvollen Anruf ihres Bruders erhalten hatte. Callan hatte sie nicht oft gesehen, seit sie vor einigen Monaten geheiratet hatte. Aber er war ebenso in seine Arbeit vertieft gewesen wie sie in ihren Job als Vizepräsidentin der Firma ihres Mannes Ian.
Cara saß entspannt in seinem alten Lieblingssessel und spielte mit ihrem herrlichen blonden Haar. “Soll das Ganze ein Quiz werden, in dem wir raten müssen, oder wirst du uns endlich sagen, weswegen du uns hergerufen hast?”
“Und wehe, der Grund ist nicht gut.” Lucian lehnte sich mit der Schulter gegen den Küchentürrahmen. “Ich habe eine Crew von zehn Männern am Palmer-Projekt sich allein überlassen, und ich muss noch den Sicherungskasten anbringen, bevor morgen früh die Inspektion kommt. Was gibt’s also, Cal?”
“Er will uns sagen, dass er verlobt ist”, sagte Reese. “Mit Abigail.”
Und daraufhin nahm er die Fernbedienung aus Gabes Hand und stellte das Baseballspiel ein, solange Gabe noch unter Schock stand. Lucien hatte die Flasche Bier an den Mund gehoben, aber kurz vorher erstarrte er mitten in der Bewegung. Cara starrte Callan nur stumm an.
Gabe war der erste, der sich erholte. “Was zum Teufel redet er da?”
Lucien stieß sich vom Türrahmen fort. “Du bist verlobt? Und mit wem?”
Cara stand auf. “Wir warten auf deine Antwort, Cal.”
“Wir sind doch nicht wirklich verlobt, Himmel noch mal”, erwiderte Callan gereizt. “Abby und ich geben nur vor, es zu sein, solange ihre Tanten Emerald und Ruby in der Stadt sind.”
“Das erklärt natürlich alles.” Lucien nahm einen Schluck von seinem Bier und sah seine übrigen Geschwister ironisch an. “Meint ihr nicht auch?”
“Ganz und gar nicht”, sagte Cara streng.
Seufzend fuhr Callan sich mit der Hand durch das Haar. “Seht mal, ich hatte nicht vor, die beste Sekretärin, die wir jemals hatten, einfach gehen zu lassen.”
Lucien runzelte die Stirn. “Wieso? Abigail würde niemals kündigen.”
“Nein? Sie hat es aber getan”, sagte Callan triumphierend. “Sie war schon weg, als ich gestern aus Woffbury zurückkam. Wenn ihr auch mal ab und zu im Büro vorbeischauen würdet, wüsstet ihr es.”
“Du bist für das Büro und die Überwachung der Baustellen verantwortlich”, verteidigte sich Lucien. “Es ist deine Pflicht, sich um Abigail zu kümmern.”
“Und die Pflicht scheint er sehr ernst zu nehmen, wenn man nach dem Kuss urteilen will, den er ihr heute Nachmittag im Büro gegeben hat”, warf Gabe trocken ein.
Lucien hätte sich fast an seinem Bier verschluckt. Cara hob verblüfft die Augenbrauen, und Reese beugte sich interessiert vor.
“Du hast Abigail geküsst?”, brachte Lucien fassungslos hervor. “Unsere Abigail?”
“Wie war’s?”, rief Reese feixend, bis Cara ihm einen sanften Schlag in die Seite verpasste.
Cal bemühte sich, Ruhe zu bewahren. “So war es gar nicht gemeint. Ich wollte nur, dass sie sich entspannt, damit ihre Tanten nicht misstrauisch werden.”
“Um Himmels willen, Cal”, stöhnte Gabe auf. “Was redest du denn da?”
“Es hört sich komisch an, ich weiß”, sagte er mit einem Lachen, aber keiner erwiderte es. “Seht ihr, Abbys Tanten sind der Meinung, dass sie unbedingt einen Mann braucht. Also sagte sie ihnen, dass sie einen hier in Bloomfield gefunden hätte. Zum einen, um sie zu beruhigen, und zum anderen,
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