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So sexy, so verführerisch

So sexy, so verführerisch

Titel: So sexy, so verführerisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McCauley
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sich atemlos auf das Bett. Zwei Wochen, sagte sie sich. Dann würden ihre Tanten abfahren, und diese lächerliche Farce hätte ein Ende. Aber zwei Wochen lang würde sie doch wohl durchhalten können, oder?
    Sie seufzte. Zwei Wochen kamen ihr plötzlich wie ein ganzes Leben vor.
    “Ich habe die nötigen Informationen für den Gibson-Auftrag zusammengetragen, den Bericht für den Walker-Job abgeschickt und für Mr. Palmer dreifache Kopien der Versicherungsdokumente gemacht. Ich habe Lucien ein Fax zur Baustelle geschickt, aber ich denke, du solltest dir die Verbesserungen ansehen, die Mr. Palmer verlangt hat. Sie sind nicht so grundlegend wie die vorigen, aber ich denke, du solltest sie wenigstens überprüfen.”
    Callan saß an seinem Schreibtisch, den Blick auf den offenen Ordner gerichtet, den Abby ihm hingelegt hatte. Er hörte ihr nur mit halbem Ohr zu, während sie ihm in ihrer methodischen Art Bericht erstattete. Sie trug wie üblich ein strenges Kostüm, und ihr Haar war wieder zu einem Knoten hochgesteckt.
    Callan wohnte seit einer Woche mit ihr in ihrer Wohnung und arbeitete tagsüber mit ihr zusammen, und obwohl er eigentlich erwartet hatte, dass ihre Gegenwart ihm allmählich auf die Nerven gehen würde, musste er verblüfft feststellen, dass Abbys Nähe ihm keineswegs missfiel.
    Jetzt konnte er zum ersten Mal verstehen, warum andere Männer bereit waren zu heiraten, wenn die richtige Frau auftauchte. Abbys Hausmannskost war entschieden einem Abendessen aus der Tiefkühltruhe vorzuziehen, es war nett, zu jemandem ‘Guten Morgen’ und ‘Gute Nacht’ zu sagen, und das Bett mit einer Frau zu teilen, die einem etwas bedeutete, hatte sicher seine Vorteile.
    Nicht dass er sich Abby in so einer Rolle vorstellte. Na gut, ein paar Mal war ihm wohl der Gedanke gekommen, er könnte das Bett mit ihr teilen, aber er hatte nicht die Absicht, diesen Gedanken in die Tat umzusetzen. Sie war seine Sekretärin, und dabei wollte er es belassen.
    Ihm wurde klar, dass er sie bisher für selbstverständlich genommen hatte, aber jetzt war er aufmerksamer und geduldiger geworden. Wenn Abby ein Problem haben sollte, sollte sie von jetzt an zu ihm kommen können. Sie brauchte nicht zu kündigen oder davonzulaufen. Zusammen würden sie für alles eine Lösung finden.
    Gegen seinen Willen dachte er an die erste Nacht in Abbys Haus, als sie in ihrem geblümten Morgenmantel aus dem Badezimmer gekommen war. Mit dem feuchten Haar, das ihre Schultern berührte, und der vom warmen Dampf im Bad rosigen Haut hatte sie wirklich zum Anbeißen ausgesehen. Er war in starke Versuchung geraten, sie wieder zu küssen, aber nach dem Kuss im Büro hatte er lieber kein Risiko eingehen wollen. Wenn er sich danebenbenahm, würde er Abby womöglich verlieren, und das durfte auf keinen Fall geschehen. Also musste er einfach aufhören, sie zu sehr als Frau wahrzunehmen. Das konnte er doch wohl seiner Firma zuliebe tun.
    Während der Arbeitszeit hatte er darauf geachtet, Abstand zu halten, und er war absichtlich länger auf den Baustellen geblieben. Aber an den Abenden hatte er zu ihr nach Hause gehen müssen, da ihre Tanten jedes Mal zu Besuch kamen und er nicht wollte, dass sie womöglich misstrauisch wurden. Es bestand natürlich immer noch die Gefahr, dass er in einem Gespräch mit ihnen einen Fehler machte und so die ganze Lüge aufdeckte, also vermied er, so gut es ging, jede tiefergehende Unterhaltung mit ihnen.
    Und dann kam es ihm so vor, dass Abby ihm auch aus dem Weg ging, und zwar besonders dann, wenn Emerald und Ruby nicht da waren. Doch obwohl sie sofort auf ihr Zimmer ging, sobald ihre Tanten das Haus verlassen hatten, und früher aufstand als Stanley, der Eichelhäher, den sie jeden Morgen rechtzeitig fütterte, schaffte es Callan, einige Dinge über Abigail Thomas herauszufinden.
    Sie pflanzte selbst Tomaten und Kürbisse an, war eine hervorragende Köchin und brauchte diese Brille, die sie den ganzen Tag über im Büro trug, eigentlich nur zum Lesen. Sie ging daheim gern barfuß und trug meistens Hosen oder lange Röcke, sodass ihre Beine verdeckt waren. Er war überrascht, dass sie ihre Zehennägel knallrot anmalte, und oft ertappte er sich dabei, dass er ihre Füße anstarrte.
    In diesem Moment sah er wieder nach unten und dachte an ihre hübschen roten Zehennägel und die schlanken Füße in diesen hässlichen Schuhen, und plötzlich fragte er sich, was sie wohl unter dem unförmigen hellbraunen Kostüm tragen mochte.
    Er riss sich

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