So sexy, so verführerisch
lauten Stimme, “soll das heute eine Verlobungsparty für unsere schöne Nichte Abigail Thomas und ihren gutaussehenden Verlobten Callan Sinclair sein.”
Als alle wieder zu jubeln begannen, drückte jemand Abby ein Champagnerglas in die zitternden Hände. Emerald wartete, bis sie wieder jedermanns Aufmerksamkeit hatte, und machte dann mit dem dramatischen Geschick einer erfahrenen Schauspielerin eine wirkungsvolle Pause.
“Auf unsere kleine Abby.” Emerald hob ihr Champagnerglas. “Mögest du immer glücklich sein und ein sorgloses Leben mit dem Mann deines Herzens führen.”
Alle tranken begeistert mit, und als Ruby vortrat und ihr Glas hob, wurden sie wieder still. “Auf Callan!”, rief Ruby und strahlte. “Möge deine Liebe zu Abby groß und stark bleiben, und sag mal … gibt’s bei dir zu Hause noch mehr deiner Sorte?”
Selbst Callan musste über diesen fröhlichen Unsinn lachen, und als Abby zu ihm aufsah, machte er ganz den Eindruck, als ob er sich wirklich gut unterhielt. Wie konnte er sich nur in diesem Chaos dermaßen amüsieren?
Ihr eigenes Lächeln war gezwungen, und vielleicht war Callans gute Laune ja auch nur aufgesetzt. Was blieb ihnen schließlich anderes übrig? Sie konnten kaum aufstehen und sagen, dass sie ihre Verlobung nur vorgetäuscht hatten, damit Ruby und Emerald sie nicht mehr mit ihren Verkupplungsversuchen nervten.
Sie leerte ihr Champagnerglas in einem Zug und lächelte dankbar jeden an, der so freundlich war, ihr Glück zu wünschen. Einige unter den Gästen waren Fremde, aber andere wieder – wie zum Beispiel der Apotheker Mr. Weldon, Jane Needham vom Supermarkt, Richard von der Post – waren Leute, die sie kannte. Wie sollte sie ihnen nur jemals wieder ins Gesicht sehen können?
Und dann war da noch Callans Schwester Cara, die mit ihrem Mann Ian an der Bar saß. Ihre Miene verriet Abby, dass sie die Wahrheit wusste. Offenbar hatte Callan seine Geschwister eingeweiht. Trotzdem feierten sie fröhlich, als ob es sich um eine echte Verlobung handelte.
Das Ganze war vollkommen verrückt. Und an allem bin ich schuld, dachte Abby. Sie hatte sich diese albtraumartige Situation selbst eingebrockt. Alles nur wegen einer kleinen Lüge. Abby schwor sich, nie wieder zu lügen, wenn dieses Desaster erst hinter ihr lag.
“Rede! Rede!”
Abby sank das Herz, als sie die Rufe der Leute hörte. Sie und Callan wurden zu einer kleinen Bühne im Hintergrund der Bar geschoben. Vielleicht hatte Callan genug von der ganzen Sache und würde einfach die Wahrheit sagen. Vor der ganzen Stadt würde er zugeben, dass er nur versucht hatte, der armen kleinen Abigail Thomas aus der Patsche zu helfen.
Als sie auf der Bühne standen, legte Callan besitzergreifend den Arm um Abbys Schulter und zog sie dicht an sich. Es wurde wieder still im Raum. Alle sahen Callan erwartungsvoll an. Abbys Herz klopfte wild, ihre Hände fühlten sich kühl und klamm an.
“Einige von Ihnen werden überrascht sein, dass Abby und ich verlobt sind”, fing er an, “aber glauben Sie mir, keiner ist so überrascht wie wir selbst. Es ist wirklich unerklärlich, wie solche Dinge geschehen.” Er drückte sie sanft. “Wir hatten eigentlich vorgehabt, es noch eine Weile für uns zu behalten, aber da Sie alle jetzt Bescheid wissen …”, er senkte die Stimme, “… möchten wir Sie bitten, es niemandem weiterzuerzählen.”
Die Leute brachen in amüsiertes Gelächter aus. Callan grinste, und Abby konnte ihn nur ungläubig anstarren. Man hatte sie im Grunde vor der ganzen Stadt bloßgestellt, und er machte Witze!
“Gib ihr einen Kuss, Sinclair!”, rief jemand, und alle fielen mit ein. Emerald und Ruby standen in der ersten Reihe der Menge, Tränen der Rührung in den Augen.
Abby spürte Panik in sich aufsteigen. Selbst wenn sie es gewagt hätte, davonzulaufen, zitterten ihre Knie viel zu sehr, als dass sie es gekonnt hätte. Es war eine Sache, wenn Callan ihr vor ihren Tanten einen kleinen Kuss gab, und eine ganz andere, wenn er es jetzt vor all diesen Leuten tat!
Ihr Puls raste, sie konnte kaum atmen vor Aufregung, doch als Callan den Kopf neigte und seinen Mund auf ihren presste, vergaß sie alles um sich herum. Es hätte ihr nicht einmal etwas ausgemacht, wenn sie mitten in einem vollen Sportstadion gestanden hätten.
Sie war sich nur Callans Nähe bewusst. Die begeisterten Bravorufe drangen kaum bis zu ihr durch, als Callan sie fester an sich zog und die Lippen auf ihren Mund presste. Weich schmiegte sie
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