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So sinnlich kann die Liebe sein

So sinnlich kann die Liebe sein

Titel: So sinnlich kann die Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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...
    Es blieb ihm nur die Wahl, den Abgrund, an dem er stand, zu überqueren, auch wenn die Brücke sehr schmal schien und er fürchten musste herunterzufallen.
    Aber auf der anderen Seite der Brücke wartete Bel auf ihn.
    Wenn er nicht versuchte, sie zu überqueren, war seine Zukunft besiegelt. Er würde so oder so in den Abgrund fallen.
    Jetzt wurde ihm das überdeutlich klar. Alle hatten das erkannt, nur er nicht.
    „Wenn du nicht vorwärts marschierst, gehst du rückwärts", das hatte sein Vater ein Leben lang gesagt. Wenn er jetzt nicht vorwärts marschierte, verlor er Bel und die Zukunft, die er sich eigentlich wünschte. Er hatte die Männer gesehen, die den richtigen Zeitpunkt verpasst hatten und dann für immer in den Clubs herumsaßen, die alternden Casanovas ... Als er jünger gewesen war, hatte er diese Männer immer unangenehm gefunden, obwohl er nicht hätte sagen können, warum.
    Sie hatten sich Mädchen ausgesucht, die nur halb so alt waren wie sie, hatten versucht, sich zu den Jüngeren zu gesellen, ihre Sprache zu sprechen, damit sie nicht altmodisch wirkten ... Sie hatten jedoch niemand außer sich selbst zum Narren gehalten.
    Es waren Männer, die den rechten Zeitpunkt verpasst hatten und es nicht wussten.
    Jake jedoch hatte es erkannt. Und es konnte gut sein, dass er schon zu spät kam.
    Er hatte bereits eine Menge Zeit verloren ...
    Er war aufgesprungen, ehe er es recht gemerkt hatte.
    „Was ist?" hörte er jemanden fragen.
    Er fuhr zusammen und sah die Brünette an. Sie kam ihm vor wie jemand aus einem anderen Leben.
    „Ich fürchte, ich muss in Büro zurück."
    „Ins Büro? Um diese Uhrzeit?"
    „Ich erwarte einen Anruf aus Übersee und bin nur auf einen Drink hergekommen."
    Sie straffte sich, als ihr klar wurde, was er damit sagen wollte. „Na ja, der Spruch war sowieso alt."
    „Welcher Spruch?"
    Sie schaute ein wenig verärgert zu ihm auf. „Nun, der mit dem Patchouli."
    Das Meer lag still und ruhig da, so wie es oft der Fall war, wenn es nur nieselte.
    Bel saß in ihrem Wagen und schaute den Tropfen zu, die auf die dunkle Wasseroberfläche herabfielen. Sie beobachtete die Lichter der Stadt, die sich dort widerspiegelten und durch die Wellenbewegungen zu neuen Formen zusammenfanden.
    Sie kurbelte das Fenster herunter und lauschte in die Stille. Sie wollte nicht das Radio einschalten, um keine nächtlichen Wanderer auf sich aufmerksam zu machen ...
    Ein Streifenwagen fuhr an der Strandpromenade entlang. Bel merkte, dass sie von den Polizisten gesehen wurde, doch sie fuhren weiter.
    Sie blieb eine Viertelstunde dort stehen, versuchte an nichts zu denken und wünschte sich, sie könnte es wagen, einen kleinen Spaziergang am Wasser entlang zu machen, als sie einen Schatten unter den Bäumen bemerkte. Nein, es war klüger weiterzufahren.
    Sie kurbelte ihr Fenster hoch, ließ den Motor an und kehrte zu der Straße zurück, ehe sie die Scheinwerfer einschaltete.
    Es herrschte wenig Verkehr, da kaum jemand um diese Stunde und bei dem Regen unterwegs war. Sie fuhr ziellos umher, überlegte, ob sie zur Brücke und in die Berge fahren sollte ... oder sogar zu Brad und Tallia, wo sie vermutlich die Nacht ungestört im Gästehaus verbringen konnte.
    Aber dorthin lenkte sie den Wagen nicht. Sie fuhr durch die ruhigen Wohngebiete, die von Bäumen gesäumten Straßen, ohne sich richtig bewusst zu werden, wo sie war, bis sie plötzlich ein Straßenschild las.
    Sie war nicht weit von Jakes Haus entfernt.

14. KAPITEL
    „Jake!" rief seine Mutter und wirbelte herum. „Was für eine nette Überraschung."
    Er hatte die Küche durch die Hintertür betreten.
    „Hallo, Mum", meinte er, legte einen Arm um ihre Taille und drückte ihr einen Kuss auf die Wange, die sie ihm bot. In diesem Moment empfand er wieder den vertrauten Drang, sie zu beschützen, der ihn bereits sehr früh überkommen hatte, als er gemerkt hatte, dass er größer und stärker war als seine Mutter.
    „Es ist ein wenig spät für einen Besuch. Ist irgendetwas passiert?" fragte sie.
    „Kochst du gerade deine leckere Suppe?" fragte er und wich ihrer Frage aus. Er hob den Deckel hoch und schaute in den Topf. Eine dicke Brühe köchelte darin.
    „Lecker!" stellte er anerkennend fest.
    Seine Mutter musterte ihn, sagte aber nichts.
    „Hallo, Jake! Wie geht es?"
    Jake und sein jüngerer Bruder Saul - ein Nachzügler und das Resultat fehlgeschlagener Familienplanung - begrüßten sich wie immer, indem sie die Handflächen gegeneinander

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