Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

So soll er sterben

Titel: So soll er sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
Vom Netzwerk:
Sicherheit, dass das Ganze hier faul ist.«
    »Warum? Sind Sie so sicher, dass Hill nicht plaudern wird?«
    »Ich sagte bereits, ich kenne den Mann nicht.«
    »Wir haben Fotos von ihm, wie er in Ihrem Klub ein und aus geht.«
    Bullen musterte Storey, als versuchte er abzuschätzen, wie viel Wahrheit in dessen Worten steckte. Rebus wusste es selbst nicht. Gut möglich, dass Hill bei der Observation ins Netz gegangen war, andererseits war durchaus denkbar, dass Storey bluffte. Er hatte nichts mitgebracht zu diesem Verhör: keine Akte, keine Mappe. Bullen sah zu Rebus.
    »Sind Sie sicher, dass Sie den dabeihaben wollen?«, fragte er Storey.
    »Warum nicht?«
    »Es heißt, er sei Caffertys Mann.«
    »Wessen Mann?«
    »Cafferty – dem gehört hier die ganze Stadt.«
    »Und was hat das mit Ihnen zu tun, Mr. Bullen?«
    »Cafferty hat was gegen meine Familie.« Er legte eine Kunstpause ein. »Und irgendjemand hat die ganze Sache ja eingefädelt.«
    »Ihnen wird was Besseres einfallen müssen«, entgegnete Storey in fast mitleidigem Ton. »Versuchen Sie doch mal, Ihre Verbindung zu Peter Hill wegzuerklären.«
    »Ich sage doch die ganze Zeit«, erklärte Bullen mit zusammengebissenen Zähnen, »es gibt keine.«
    »Und deshalb haben wir ihn in Ihrem Auto angetroffen?«
    Im Raum wurde es still. Shug Davidson lief mit verschränkten Armen auf und ab. Rebus stand an seinem Lieblingsplatz an der Wand. Stuart Bullen unterzog seine Fingernägel einer genauen Inspektion.
    »Roter 7er BMW«, fuhr Storey fort, »auf Ihren Namen zugelassen.«
    »Das Auto ist mir schon vor Monaten abhanden gekommen.«
    »Haben Sie das gemeldet?«
    »Die Mühe kann man sich ja wohl sparen.«
    »Und bei dieser Geschichte wollen Sie bleiben? Untergeschobene Beweismittel und ein verloren gegangener BMW? Ich hoffe, Sie haben einen guten Anwalt, Mr. Bullen.«
    »Vielleicht sollte ich diesen Mo Dirwan nehmen, der scheint ja ganz erfolgreich zu sein.« Bullen sah wieder zu Rebus. »Wie man hört, sind Sie beide ja dicke Freunde.«
    »Wie interessant, dass Sie darauf zu sprechen kommen«, schaltete sich Shug Davidson ein und blieb vor dem Tisch stehen. »Ihr Freund Hill ist nämlich in Knoxland gesehen worden. Wir haben Bilder von ihm bei der Demo, bei der Mr. Dirwan um ein Haar angegriffen worden wäre.«
    »Damit verbringen Sie also Ihre Zeit? Heimlich Leute fotografieren?« Bullen schaute in die Runde. »Bei anderen Menschen nennt man das pervers.«
    »Apropos«, sagte Rebus, »wir haben da noch ein Ermittlungsteam, das mit Ihnen sprechen möchte.«
    Bullen streckte die Arme aus. »Ich bin ein gefragter Mann.«
    »Weshalb Sie auch ein Weilchen bei uns bleiben werden, Mr. Bullen«, meinte Storey. »Machen Sie es sich also bequem…«
    Nach vierzig Minuten legten sie eine Pause ein. Die festgenommenen Muschelsucher waren in St. Leonard’s untergebracht, dem einzigen Revier, das über ausreichend Zellen verfügte. Storey machte sich auf die Suche nach einem Telefon, um sich zu erkundigen, ob bei den Verhören schon etwas herausgekommen war. Rebus und Davidson hatten sich gerade eine Tasse Tee geholt, als Siobhan und Young auftauchten.
    »Können wir jetzt mit ihm sprechen?«, fragte Siobhan.
    »Wir gehen gleich wieder rein«, erklärte Davidson.
    »Aber er schaltet im Moment doch sowieso nur auf stur«, argumentierte Les Young.
    Davidson seufzte. »Wie lange brauchen Sie?«, wollte er wissen.
    »So viel Zeit, wie Sie uns geben können.«
    »Dann mal los!«
    Young wandte sich zum Gehen, doch Rebus berührte ihn am Arm.
    »Was dagegen, wenn ich mitkomme, nur so aus Neugier?«
    Siobhan warf Young einen warnenden Blick zu, doch der nickte trotzdem. Daraufhin machte sie auf dem Absatz kehrt und marschierte voran zum Vernehmungsraum.
    Bullen hatte die Hände hinter dem Kopf verschränkt. Als er Rebus’ Teetasse bemerkte, fragte er, wo seine sei.
    »Im Beutel«, antwortete Rebus, während Siobhan und Young sich vorstellten.
    »Wechselt ihr euch ab, oder was?«, brummelte Bullen und nahm die Hände herunter.
    »Der Tee ist ziemlich gut«, meldete sich Rebus zu Wort. Der Blick, den er von Siobhan erntete, sagte ihm, dass sie seinen Kommentar nicht für übermäßig konstruktiv hielt.
    »Wir sind hier, um Sie zu einem bestimmten Amateur-Pornofilm zu befragen«, begann Les Young.
    Bullen lachte auf. »Vom Sublimen zum Lächerlichen.«
    »Der Film ist im Haus eines Mordopfers gefunden worden«, ergänzte Siobhan kühl. »Einige der Darsteller sind Ihnen möglicherweise

Weitere Kostenlose Bücher