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So soll er sterben

Titel: So soll er sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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kannte.
    »Ich hätte sie wiedererkennen müssen«, hatte er kopfschüttelnd gesagt. »Die ganzen CDs in ihrem Zimmer.«
    »Und so was nennt sich nun Polizist«, hatte Siobhan ihn geneckt. »Hätte vielleicht geholfen, wenn sie angezogen gewesen wäre.«
    Sie fuhren jetzt auf der Dalkeith Road, nur einen Steinwurf von St. Leonard’s mit seinen Zellen voller Muschelsucher entfernt. Bisher war bei den Befragungen nichts herausgekommen – zumindest nichts, was Felix Storey ihnen hätte mitteilen wollen. Siobhan setzte den Blinker, um nach links in die Holyrood Park Road einzubiegen, dann rechts nach Pollock Halls. Andy Edmunds tat noch immer Dienst am Tor. Er bückte sich zum offenen Fenster hinunter.
    »Schon wieder zurück?«, fragte er.
    »Wir haben noch ein paar Fragen an Kate«, erklärte Rebus.
    »Zu spät – habe Sie gerade davonradeln sehen.«
    »Schon lange her?«
    »Noch keine fünf Minuten…«
    Rebus drehte sich zu Siobhan. »Sie ist auf dem Weg zu ihrer Schicht.«
    Siobhan nickte. Kate konnte nicht wissen, dass Stuart Bullen festgenommen worden war. Rebus winkte Edmunds zu, während Siobhan auf der Straße wendete. Sie fuhr über eine rote Ampel auf die Dalkeith Road. Von allen Seiten wurde gehupt.
    »Ich muss mir für dieses Auto unbedingt eine Sirene besorgen«, murmelte sie. »Glauben Sie, wir holen sie noch vorm Nook ein?«
    »Nein, aber das heißt nicht, dass wir sie nicht erwischen – sie wird wissen wollen, was los ist.«
    »Sind Storeys Leute noch da?«
    »Keine Ahnung«, gestand Rebus. Sie hatten St. Leonard’s passiert und fuhren Richtung Cowgate und Grassmarket. Rebus brauchte eine Weile, um zu erkennen, was Siobhan bereits wusste: Dies war der schnellste Weg.
    Wenn auch nicht ganz ohne Rückstau. Mit weiterem Gehupe und Lichthupen wurden sie auf mehrere verbotene und ungehörige Fahrmanöver aufmerksam gemacht.
    »Wie war es da unten im Tunnel?«, fragte Siobhan.
    »Gruselig.«
    »Aber weit und breit keine illegalen Ausländer?«
    »Nein«, antwortete Rebus.
    »Wissen Sie, wenn ich die Observation leiten würde, dann wären
die
es, die ich im Auge behalten würde.«
    Rebus war versucht, ihr zuzustimmen. »Aber wenn Bullen nie mit denen zusammenkommt? Muss er ja schließlich nicht – er hat ja den Iren als Mittelsmann.«
    »Der Gleiche, den Sie in Knoxland gesehen haben?«
    Rebus nickte. Dann wurde ihm klar, worauf sie hinauswollte. »Dort leben die, richtig? Das ist der ideale Ort, um sie unterzubringen.«
    »Aber ich dachte, die Anlage wäre von oben bis unten durchkämmt worden?«, fragte Siobhan in aller Unschuld.
    »Aber wir haben einen Mörder gesucht und Zeugen…« Er hielt inne.
    »Was ist?«, wollte Siobhan wissen.
    »Mo Dirwan wurde zusammengeschlagen, als er sich umsehen wollte… in Stevenson House.« Er nahm sein Handy und tippte Caro Quinns Nummer ein. »Caro? Hier ist John, ich habe eine Frage – wo warst du genau, als man dich aus Knoxland verjagte?« Sein Blick ruhte auf Siobhan, während er zuhörte. »Ganz sicher? Nein, nein, nur so… Ich ruf dich später noch mal an. Tschüs.« Er beendete das Gespräch. »Sie war gerade in Stevenson House angekommen«, berichtete er Siobhan.
    »Was für ein Zufall!«
    Rebus starrte auf sein Telefon. »Das muss ich Storey erzählen.« Doch er drehte das Handy unschlüssig in der Hand hin und her.
    »Sie tun’s aber nicht«, bemerkte sie.
    »Ich weiß nicht genau, ob ich ihm traue«, gestand Rebus. »Diese nützlichen anonymen Hinweise, die er ständig kriegt. Daher wusste er von Bullen, vom Nook und von den Muschelsuchern.«
    »Und?«
    Rebus zuckte mit den Achseln. »Und er hatte diese plötzliche Eingebung wegen des BMW… genau das Glied, das wir brauchten, um die Sache mit Bullen in Verbindung zu bringen.«
    »Wieder ein anonymer Hinweis?«, vermutete Siobhan.
    »Aber wer ist der Anrufer?«
    »Muss jemand aus Bullens näherer Umgebung sein.«
    »Oder einfach jemand, der viel über ihn weiß. Aber wenn Storey ständig mit diesen Insiderinformationen gefüttert wird, da muss er doch selbst auch misstrauisch werden, oder nicht?«
    »Nach dem Motto: ›Warum kriege ich all diese tollen Tipps?‹ Vielleicht gehört er einfach nicht zu den Menschen, die einem geschenkten Gaul ins Maul schauen.«
    Rebus dachte darüber nach. »Geschenkter Gaul oder Trojanisches Pferd?«
    »Ist sie das?«, fragte Siobhan plötzlich. Sie deutete auf eine Radfahrerin, die ihnen entgegenkam. Sie fuhr die Straße entlang und an ihnen vorbei Richtung

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