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So soll er sterben

Titel: So soll er sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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endlich – wenn auch widerwillig – losließ, nachdem ihm Handschellen angelegt worden waren. »Dieser Mann ist von der Einwanderungsbehörde. Er hat Bullen seit Wochen observieren lassen.«
    »Wir müssen ebenfalls mit Bullen sprechen«, beharrte Les Young.
    »Dann bringen Sie Ihren Fall vor.« Rebus machte eine ausholende Geste Richtung Storey und Shug Davidson. Les Young fixierte ihn, dann ging er auf die beiden zu. Siobhan blickte Rebus finster an.
    »Was?«, fragte er mit Unschuldsmiene.
    »Ich bin diejenige, auf die Sie sauer sind, schon vergessen? Lassen Sie es nicht an Les aus.«
    »Les ist ein großer Junge, der kann auf sich selbst aufpassen.«
    »Die Sache ist nur, bei einer Meinungsverschiedenheit würde er fair bleiben – anders als andere.«
    »Harte Worte, Siobhan.«
    »Ab und an brauchen Sie das.«
    Rebus zuckte mit den Achseln. »Also, was hat Bullen mit Cruikshank zu tun?«
    »Wir haben bei Cruikshank zu Hause einen Porno Marke Eigenbau gefunden, mit mindestens einer von Bullens Tänzerinnen drauf.«
    »Und das ist alles?«
    »Wir wollen ja nur mit ihm sprechen.«
    »Ich wette, bei den Ermittlungen haben sich einige gefragt, was das Ganze soll. Die denken, wenn einer einen Vergewaltiger um die Ecke bringt, warum sich ein Bein ausreißen?« Er legte eine Pause ein. »Habe ich Recht?«
    »Sie kennen sich da sicherlich besser aus als ich.«
    Rebus drehte sich zu Young und Davidson, die in ein Gespräch vertieft waren. »Vielleicht wollen Sie ja auch nur den guten Les da drüben beeindrucken…«
    Sie zerrte an seiner Schulter, um sich seiner vollen Aufmerksamkeit zu versichern. »Es geht um einen Mord, John. Sie würden genau das Gleiche tun wie ich.«
    Er grinste. »Ich wollte Sie doch nur ein bisschen ärgern, Siobhan.« Er drehte sich zu der offen stehenden Tür, die zu Bullens Büro führte. »Haben Sie bei unserem ersten Besuch die Falltür bemerkt?«
    »Ich dachte, es sei ein Keller.« Sie hielt inne. »Sie haben sie nicht gesehen?«
    »Hab sie nur vergessen«, log er und rieb sich das rechte Bein.
    »Sieht schmerzhaft aus, Kumpel.« Barney Grant begutachtete die Wunde. »Sieht aus, als hätten Sie ein paar Stollentritte abgekriegt. Ich hab früher mal Fußball gespielt, ich weiß, wovon ich rede.«
    »Sie hätten uns auch warnen können wegen der Falltür.«
    Der Barkeeper zuckte nur mit den Achseln. Felix Storey schubste Stuart Bullen in Richtung des Flurs. Rebus machte Anstalten, ihm zu folgen, Siobhan hinterher. Storey ließ die Falltür zuklappen. »Prima Ort, um Illegale zu verstecken«, bemerkte er. Bullen antwortete mit einem Schnauben. Die Tür zum Büro stand offen. Storey stieß sie mit dem Fuß auf. Der Raum sah genauso aus, wie Rebus ihn in Erinnerung hatte: voll gestopft mit Zeug. Storey rümpfte die Nase.
    »Wird eine ganze Weile dauern, bis wir das alles in Beweismittelbeutel verpackt haben.«
    »Meine Güte«, schimpfte Bullen leise.
    Auch die Tür des Safes stand leicht offen, und Storey stieß sie mit der Spitze seines polierten Budapesters auf.
    »Oh«, sagte er. »Dann wollen wir die Beutelchen mal reinholen.«
    »Das habt ihr mir untergeschoben!«, schrie Bullen. »Ihr wollt mich reinlegen, ihr Schweine!« Er versuchte, sich aus Storeys Griff zu befreien, aber der Mann von der Einwanderungsbehörde war zehn Zentimeter größer und gut zwanzig Pfund schwerer als er. Mehrere Leute drängten sich in der Tür und versuchten, einen besseren Blick zu erhaschen. Davidson und Young waren darunter, außerdem einige Tänzerinnen.
    Rebus drehte sich zu Siobhan, die die Lippen schürzte. Sie hatte dasselbe im Safe gesehen wie er, nämlich einen Stapel Reisepässe, von einem Gummiband zusammengehalten, mehrere Rohlinge für Kredit- und Kundenkarten, verschiedene amtlich aussehende Stempel und Frankiermaschinen plus einige gefaltete Dokumente, vermutlich Geburts- und Heiratsurkunden.
    Alles, was man brauchte, um eine neue Identität zu schaffen.
    Oder auch ein paar hundert.
    Sie brachten Stuart Bullen nach Torphichen in den Vernehmungsraum eins.
    »Ihr Kollege sitzt gleich nebenan«, meinte Felix Storey. Er hatte sich die Jacke ausgezogen und öffnete die Manschettenknöpfe, um die Ärmel hochzurollen.
    »Und wer soll das sein?« Man hatte Bullen die Handschellen abgenommen, und er rieb sich die Handgelenke.
    »Peter Hill, so heißt er wohl.«
    »Nie gehört.«
    »Er ist Ire… spricht in den höchsten Tönen von Ihnen.«
    Bullen fixierte Storey mit festem Blick. »Jetzt weiß ich mit

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