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So soll er sterben

Titel: So soll er sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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wortlos mit den Achseln, seine Augen bohrten sich in die Mangolds. »Ist die Kellertür denn immer abgeschlossen, Mr. Mangold?«
    »Hören Sie, ich habe Ihnen von Anfang an erklärt, dass der Beton gegossen wurde, bevor ich den Laden übernahm.«
    Rebus zuckte erneut mit den Achseln. »Wir haben dazu nur Ihre Aussagen, schließlich konnten Sie uns ja keine Unterlagen darüber vorlegen.«
    »Ich könnte noch mal nachschauen.«
    »Könnten Sie. Aber Vorsicht! Die Schlauköpfe in den Polizeilabors haben einiges auf dem Kasten, die können sogar feststellen, wann irgendwas geschrieben oder getippt wurde. Erstaunlich was?«
    Mangold nickte. »Ich sage nicht, dass ich tatsächlich etwas finden werde…«
    »Aber Sie sehen noch einmal nach, und das wissen wir zu schätzen.« Rebus nahm erneut den Meißel in die Hand. »Und Sie kennen Stuart Bullen nicht? Haben ihn nie getroffen?«
    Mangold schüttelte vehement den Kopf. Rebus ließ die Stille einen Augenblick lang wirken, dann drehte er sich zu Siobhan, um ihr anzudeuten, dass nun sie an der Reihe war, in den Ring zu steigen.
    »Mr. Mangold«, begann sie, »ich würde Ihnen gern ein paar Fragen über Ishbel Jardine stellen.«
    Mangold blickte ziemlich verblüfft drein. »Was ist mit ihr?«
    »Das beantwortet bereits meine erste Frage – Sie kennen sie also?«
    »Ob ich sie kenne? Nein… ich meine… sie war früher öfter in meinem Klub.«
    »Dem Albatross?«
    »Genau.«
    »Und Sie kennen sie?«
    »Nicht so richtig.«
    »Wollen Sie mir erzählen, dass Sie alle Leute, die früher im Albatross verkehrt haben, mit Namen kennen?«
    Rebus schnaubte, was Mangolds Unbehagen nur noch verstärkte.
    »Ich kenne den Namen«, zog sich Mangold aus der Affäre, »wegen ihrer Schwester. Die hat sich doch umgebracht. Hören Sie…« Er sah auf seine goldene Armbanduhr. »Ich muss nach oben. Wir öffnen in einer Minute.«
    »Nur noch ein paar Fragen«, sagte Rebus mit Nachdruck, den Meißel in der Hand.
    »Ich kapier nicht, was das alles soll. Erst die Skelette, dann Ishbel Jardine. Was hat das alles mit mir zu tun?«
    »Ishbel ist verschwunden, Mr. Mangold«, teilte Siobhan ihm mit. »Früher hat sie in Ihrem Klub verkehrt, und jetzt ist sie verschwunden.«
    »Im Albatross waren jede Woche Hunderte von Leuten«, jammerte Mangold.
    »Aber die sind nicht alle verschwunden, oder doch?«
    »Wir wissen von den Skeletten in Ihrem Keller«, fügte Rebus hinzu und ließ den Meißel erneut mit ohrenbetäubendem Scheppern fallen, »aber gibt es da auch ein paar Leichen? Gibt es irgendetwas, das Sie uns mitteilen möchten, Mr. Mangold?«
    »Also, nein, ich habe Ihnen nichts zu sagen.«
    »Stuart Bullen ist in Haft. Er wird uns einen Handel vorschlagen und uns mehr erzählen, als wir jemals wissen wollten. Was glauben Sie, wird er über die Skelette zu berichten haben?«
    Mangold stürzte zwischen den beiden Kripobeamten auf die offene Tür zu, als bräuchte er dringend frische Luft. Er rannte hinaus auf die Fleshmarket Close und wandte sich schwer atmend um.
    »Ich muss aufmachen«, keuchte er.
    »Wir hören«, sagte Rebus.
    Mangold starrte ihn an. »Ich sagte doch, ich muss die Bar öffnen.«
    Rebus und Siobhan traten wieder ins Freie. Mangold schloss hinter ihnen ab. Sie sahen ihm nach, wie er zum Ende der Gasse marschierte und um die Ecke bog.
    »Was denken Sie?«, fragte Siobhan.
    »Dass wir noch immer ein gutes Team sind.«
    Sie nickte zustimmend. »Er weiß mehr, als er uns sagt.«
    »Genau wie alle anderen auch.« Rebus schüttelte seine Zigarettenschachtel und beschloss, sich die Letzte für später aufzuheben. »Und was jetzt?«
    »Können Sie mich an meiner Wohnung absetzen? Ich brauche mein Auto.«
    »Sie können doch nach Gayfield Square laufen.«
    »Aber ich will nicht nach Gayfield Square.«
    »Sondern?«
    Sie tippte sich an die Nase. »Geheimnisse, John… genau wie alle anderen auch.«

27
    Rebus war wieder in Torphichen, wo sich Felix Storey gerade mit DI Shug Davidson eine erregte Diskussion über seinen dringenden Bedarf an einem Büro, einem Schreibtisch und einem Stuhl lieferte.
    »Und eine Telefonleitung«, fügte Storey hinzu. »Ein Notebook besitze ich selbst.«
    »Wir haben keinen Schreibtisch übrig, von einem Büro ganz zu schweigen«, entgegnete Davidson.
    »Mein Schreibtisch in Gayfield Square ist frei«, bot Rebus an.
    »Ich muss
hier
sein«, beharrte Storey und deutete mit dem Finger auf den Fußboden.
    »Meinetwegen können Sie gern da stehen bleiben«, raunzte

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