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So soll er sterben

Titel: So soll er sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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zurückbringen…«
    »Aber?«
    »Na ja, als wir am nächsten Morgen aufwachten, hatte sie sich heimlich aus dem Staub gemacht.«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Na schön, jemand hat sie sich unter den Nagel gerissen.«
    »Und das Baby ebenfalls. Das haben Sie mitgenommen, als die Universität es ausmusterte.« Er nickte. »Haben Sie je herausgefunden, wer der Dieb war?«
    Er schüttelte den Kopf. »Beim Essen waren wir zu siebt, aber die eigentliche Party fing erst hinterher an. Insgesamt dürften zwanzig bis dreißig Leute dagewesen sein. Von denen käme theoretisch jeder in Frage.«
    »Irgendein Hauptverdächtiger?«
    Er überlegte. »Pippa Greenlaw hatte einen etwas brutal wirkenden Typen im Schlepptau. Sie beließ es allerdings bei einem One-Night-Stand, und ich habe den Kerl nie wieder gesehen.«
    »Hatte er auch einen Namen?«
    »Vermutlich.« Er starrte sie an. »Aber sein Name klang garantiert nicht so sexy wie Ihrer.«
    »Was ist mit Pippa. Ist sie auch Ärztin?«
    »Um Himmels willen, nein. Sie arbeitet in der PR-Branche. Jetzt, wo ich darüber nachdenke, fällt mir ein, dass sie ihren Kavalier bei der Arbeit kennen gelernt hatte. Er war Fußballprofi.« Er überlegte einen Moment. »Oder wollte es jedenfalls werden.«
    »Haben Sie Pippas Telefonnummer?«
    »Ja, irgendwo… könnte aber sein, dass sie nicht mehr aktuell ist.« Er beugte sich vor. »Dummerweise habe ich sie nicht dabei. Das bedeutet, dass wir uns noch mal treffen müssen.«
    »Das bedeutet, dass Sie mich anrufen und mir die Nummer durchgeben werden.« Sie reichte ihm ihre Visitenkarte. »Sie können auf der Wache eine Nachricht hinterlassen, falls ich gerade nicht da bin.«
    Er sah sie versonnen lächelnd an.
    »Was ist?«, fragte sie.
    »Ich überlege, wie viel von Ihrer eisigen Fräulein-Rührmichnichtan-Show wirklich nur das ist – eine Show. Legen Sie denn niemals diese Rolle ab?« Er packte sie am Handgelenk und führte es an seine Lippen. Sie riss sich los. Er lehnte sich mit zufriedener Miene zurück.
    »Feuer und Eis«, sinnierte er. »Eine gute Kombination.«
    »Wollen Sie wissen, was auch eine gute Kombination ist?«, erkundigte sich der Mann am Nebentisch und faltetete seine Zeitung zusammen. »Ein Schlag in die Fresse und ein Tritt in den Arsch.«
    »Ach du meine Güte, ein edler Ritter!«, sagte Cater lachend. »Tut mir Leid, Freundchen, aber hier gibt’s keine bedrängte Jungfer, die Ihrer Hilfe bedarf.«
    Der Mann war inzwischen aufgestanden und in die Mitte des Raums getreten. Siobhan erhob sich und versperrte ihm den Blick auf Cater.
    »Alles in Ordnung, John«, sagte sie. Dann, an Cater: »Ich glaube, Sie ziehen jetzt besser Leine.«
    »Sie kennen diesen Primitivling?«
    »Ein Kollege«, bestätigte Siobhan.
    Rebus verrenkte den Hals, um Cater einen wütenden Blick zuzuwerfen. »Besorgen Sie ihr gefälligst die Telefonnummer. Und keine Sperenzchen mehr.«
    Cater war nun auch aufgestanden. Betont langsam leerte er sein Glas. »Unsere Verabredung war mir ein großes Vergnügen, Siobhan. Wir müssen das unbedingt wiederholen, mit oder ohne Ihren dressierten Affen.«
    Harry, der Barkeeper, stand in der Tür. »Ist das da draußen Ihr Aston, Kumpel?«
    Caters Miene hellte sich auf. »Schickes Auto, was?«
    »Davon verstehe ich nichts, aber ein Gast hat es gerade mit einem Pissoir verwechselt…«
    Cater verschlug es beinahe den Atem, und er hastete die wenigen Stufen zum Ausgang hinunter. Harry zwinkerte und kehrte hinter die Theke zurück. Siobhan und Rebus tauschen erst einen Blick, dann ein Lächeln.
    »Widerliches kleines Arschloch«, bemerkte Rebus.
    »Das wären Sie vielleicht auch, wenn Sie so einen Vater wie er gehabt hätten.«
    »Der wurde schon mit einem Silberlöffel im Mund geboren, das ist nicht zu übersehen.« Rebus nahm wieder an seinem Tisch Platz. Siobhan drehte ihren Stuhl in seine Richtung.
    »Vielleicht zieht er ja nur eine Show ab.«
    »So wie Sie mit Ihrem Fräulein Rührmichnichtan.«
    »Und Sie mit Ihrem Herrn Zornig.«
    Rebus hob zwinkernd sein Glas an den Mund. Ihr war schon früher aufgefallen, dass er den Mund beim Trinken öffnete, als wollte er der Flüssigkeit die Zähne zeigen, sie attackieren. »Noch mal dasselbe?«, wollte sie wissen.
    »Versuchen Sie etwa, den furchtbaren Moment hinauszuzögern?«, sagte er scherzhaft. »Na ja, wieso auch nicht. Ist hier bestimmt billiger als dort.«
    Als sie mit den Gläsern zurückkam, fragte sie: »Wie ist es in Whitemire gelaufen?«
    »Den Umständen

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