Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
So stirbt kein Held

So stirbt kein Held

Titel: So stirbt kein Held Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
Da kommen
Mr. Ivorsen und Mr...« Seine Stirn furchte sich einen
Augenblick, dann gab er es auf. »...und der andere da und fragen mich, ob sie
wohl Fenelk mal sprechen könnten. Ich denke mir, das
geht schon klar, wenn ich dabei bin .«
    Seine Stimme nahm einen
kläglichen Ton an. »Also, ich klopfe an die Tür, und als Fenelk aufmacht, erkläre ich ihm ganz höflich, daß Mr. Ivorsen und sein Freund sich ein bißchen mit ihm unterhalten möchten. Und da explodiert
der Kerl mit einem Schlag völlig grundlos und fängt zu schreien an, alle Welt
sei übergeschnappt, und nun habe es auch die Polizei gepackt. Er werde nicht
stillhalten, um sich von Mr. Ivorsen weiter mißhandeln zu lassen, ihm reiche es jetzt !«
    »Mann, kommen Sie zur Sache«,
kläffte ich.
    »Ich erzähl’s Ihnen ja, Leutnant, Sie müssen mir nur zuhören«, sagte Polnik beleidigt. »Also, Sie haben mir erklärt, der Kerl würde vielleicht zu fliehen
versuchen, und ich müsse ihn daran hindern, stimmt’s ?«
    »Ja, es stimmt«, knirschte ich.
»Ich will ja nur wissen, wie Sie ihn gehindert haben .«
    »Er kam aus dem Wohnwagen
gestürmt, und was sollte ich da machen? Ich stoße ihn also in den Wohnwagen
zurück, und hast du nicht gesehen greift er sich einen Stuhl, schwingt ihn
überm Kopf und geht auf mich los. Da hatte ich doch keine Wahl, Leutnant, ich
mußte ihm eine verpassen .«
    »Womit ?« fragte ich zögernd.
    Polnik ballte seine Rübezahlpranke zu einer imposanten Faust. »Damit natürlich,
Leutnant — womit denn sonst?«
    »Soll das heißen, daß er
lediglich besinnungslos ist ?« fragte ich und spürte,
wie die Erleichterung meine verkrampften Muskeln löste.
    »Na klar. Ich glaube, ich habe
ihn ziemlich schwer getroffen«, erklärte Polnik und
rechtfertigte sich: »Wo er doch den Stuhl hatte und so, da wollte ich kein
Risiko eingehen. Aber es ist ihm weiter nichts passiert. Er hat nichts
gebrochen, meine ich .«
    »Und das ist alles ?« sagte ich kalt. Die Erleichterung wurde plötzlich wieder
von überkochendem Zorn weggeschwemmt. »Warum dann die blödsinnige
Verrücktspielerei, und wieso muß ich deshalb hergerannt kommen? Ich dachte, Sie
hätten ihn zumindest umgebracht, so habt ihr euch aufgeführt. Was haben Sie
eigentlich vor, Sergeant? Wollen Sie mir zu einem Herzinfarkt verhelfen ?«
    »Tut mir leid, Leutnant .« Er starrte dämlich die Wand einen halben Meter über
meinem Kopf an. »Aber das ist noch nicht alles .«
    »Weiter«, flüsterte ich heiser.
    »Na ja, nachdem ich ihn zusam ... getroffen hatte, ließ er den Stuhl fallen und
marschierte gewissermaßen rückwärts, bis er an die Wand bumste und dann zu
Boden ging. Und als er hinfiel, ist er noch sechs- oder siebenmal um die eigene
Achse gerollt. Dabei ist ihm etwas aus der Brusttasche gefallen .«
    »Etwas ist ihm aus der Tasche
gefallen«, wiederholte ich langsam. »Lassen Sie mich mal raten...«
    »Das hier !« schrillte Polnik , streckte die Hand aus und kniff
zugleich die Augen zu, für den Fall, daß ich sie ihm am Gelenk abschnitt.
    Ich starrte auf den
funkensprühenden Ring in Polniks Hand, der mit den
dicksten Brillanten gespickt war, die ich je gesehen hatte — in natura
jedenfalls.
    »Der Ring gehört mir !« schrie Bliss. »Lee Banning trug
ihn, als er ermordet wurde! Das ist der Ring, der gestohlen worden ist,
Leutnant !«
    »Auch ich muß gestehen, daß ich
mich geirrt habe, Leutnant«, sagte Ivorsen zufrieden.
»Ich hätte mir denken können, daß ein professioneller Trickbetrüger wie Fenelk ohne materielles Motiv keinen Mord begeht .«
    »Was würden Sie wohl sagen, wieviel er wert ist ?« fragte ich
Bliss.
    »Vierzigtausend Dollar«,
erwiderte der heiser.
    Ivorsen durchquerte den Wohnwagen, und Toro folgte ihm auf den Fersen.
    »Haben Sie Sinn für Humor,
Leutnant ?« fragte er sanft.
    »Wenn Sie jetzt beispielsweise
anfangen: >Mir ist heute abend auf dem Weg zu meinem Wohnwagen etwas Komisches passiert<, dann erwürge ich
Sie mit bloßen Händen«, warnte ich ihn.
    »Es dauert keinen Augenblick«,
sagte er selbstzufrieden.
    Mit einer unverhofften Bewegung
nahm er den Brillantring aus Polniks Hand und hielt
ihn zwischen Daumen und Zeigefinger hoch. » Toro «,
befahl er knapp.
    » Rrmh !« Toro ergriff den Ring; nunmehr
klemmte er ihn zwischen Daumen und Zeigefinger.
    »So wie eins, zwei, drei — wer
hat den Ball, was ?« schimpfte ich.
    » Rrmph !« Diesmal klang Toros Grunzer anders, und ich blickte ihn gerade noch rechtzeitig
genug an, um die

Weitere Kostenlose Bücher