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So unwiderstehlich reizvoll

So unwiderstehlich reizvoll

Titel: So unwiderstehlich reizvoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mather
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antwortete er galant.
    Nachdem Cary Olivia und ihrem Mann die Gläser überreicht hatte, zog er Juliet an sich. „Ich betrachte mich als einen vom Schicksal begünstigten Mann, Mylord. Ich nehme an, das geht Ihnen ebenso.“
    „In der Tat.“ Lord Holderness neigte höflich den Kopf und trank einen Schluck Wein.
    „Ja, Olivia ist eine tolle Frau, das habe ich schon immer gesagt.“ Offenbar bemerkte Cary nicht, auf welch gefährlichem Terrain er sich bewegte.
    Lord Holderness sah ihn misstrauisch an. „Sie kennen meine Frau, Mr. Daniels?“
    „Oh …“ Cary schluckte. „Ich meine, jeder kennt sie.“ Zu spät fiel ihm auf, wie zweideutig er sich ausgedrückt hatte, und er versuchte, den Fehler zu korrigieren. „Nur dem Reden der Leute nach, natürlich.“
    „Dem Reden der Leute nach?“ Lord Holderness beherrschte sich nur noch mit Mühe, und seine Augen blitzten wütend.
    Weil Raphael kein Interesse hatte, die Situation eskalieren zu lassen, kam er seinem Cousin zur Hilfe. „Cary wollte damit nur ausdrücken, dass Lady Holderness als Tochter von Ken Melrose fast jedem hier in der Gegend ein Begriff ist, habe ich recht, Cary?“
    „Ja, so könnte man es sagen.“ Obwohl Raphael ihm aus der Klemme geholfen hatte, warf Cary ihm einen feindseligen Blick zu.
    „Wahrscheinlich spielen Sie darauf an, dass Olivias Vater der Besitzer des größten Hotels am Platze ist.“ Endlich sah Lord Holderness etwas besänftigt aus. „Meine Frau hat dort auch im Büro, aber nie an der Theke gearbeitet.“
    Raphael und Olivia sahen einander bedeutungsvoll an, waren jedoch klug genug, dem alten Mann nicht zu widersprechen.
    Gegessen wurde im Wintergarten, um Josie die langen Wege mit den schweren Tabletts zu ersparen. Das hatte Lady Elinor bestimmt, ebenso wie sie die Tischordnung festgelegt hatte. Sie und Lord Holderness saßen an den Kopfenden des Tischs, während sich an den langen Seiten Cary und Juliet mit Raphael und Olivia gegenübersaßen.
    Wann immer Juliet den Kopf hob, stets blickte sie Raphael in die Augen, was sie furchtbar nervös machte und ihr den Appetit verdarb. Mit Raphael und seiner illegitimen Abstammung gleichberechtigt an der Seite Lady Elinors zu sitzen, brachte Cary in Rage.
    „Das hat sie nur getan, um mich zu ärgern“, raunte er Juliet mit verhaltener Stimme zu, als die anderen über ein tagespolitisches Thema diskutierten. „Der alte Drache spuckt Gift und Galle, weil ich keinen Job habe, der ihren überholten Vorstellungen von Ehrbarkeit entspricht.“
    „Raphael ist dein Cousin, Cary, daran kannst du nichts ändern. Dich darüber aufzuregen ist sinnlos. Morgen reisen wir wieder ab, dann spielt das alles sowieso keine Rolle mehr.“
    Trotzig schob er die Unterlippe vor. „Mag sein, trotzdem würde ich gern wissen, was er in meiner Abwesenheit über mich redet.“
    „Du leidest unter Komplexen. Immerhin hat er dir vorhin aus der Patsche geholfen, als du Lord Holderness verärgert hast.“
    „Warum wohl?“ Cary ließ nicht locker. „Wahrscheinlich will er gut Wetter machen, weil er mit Olivia eine Affäre hat – die Dame kennt sich in seinem Apartment auffallend gut aus. Außerdem hat es ihr trotz des freundlichen Lächelns überhaupt nicht gefallen, als ihr beide heute Vormittag allein nach unten verschwunden seid.“
    Sieh an, Cary war also durchaus in der Lage, seinen Mitmenschen hinter die Stirn zu blicken. Was mochte er noch erraten haben? Der Druck, den Juliet schon den ganzen Abend in der Magengegend verspürte, wuchs.
    „Sie essen ja gar nichts, Juliet.“ Lady Elinor sah sie mit gerunzelter Stirn an.
    „Ich … Ich bin einfach nicht hungrig.“ Peinlich berührt blickte Juliet auf ihren Teller.
    „Mögen Sie vielleicht kein Hühnchen? Oder entspricht die Zubereitung nicht Ihrem Geschmack?“
    „Nein, nein.“ Juliet spürte, wie sich alle Augen auf sie richteten. „Es hat wirklich nichts mit dem Gericht zu tun.“
    „Sondern womit?“
    „Merkst du gar nicht, wie du deinen Gast in Verlegenheit bringst?“ Raphael betrachtete seine Großmutter über den Rand seines Glases. „Sie kann mit deiner direkten Art nicht so gut umgehen wie wir. Außerdem könntest du uns mit einer zweiten Flasche dieses ausgezeichneten Chardonnays verwöhnen. Wie wäre es, wenn du nach Josie klingelst?
    Lady Elinor verzog ärgerlich den Mund. „Und wie wäre es, wenn du deine Meinung für dich behältst, Raphael?“
    Diese Abfuhr seines verhassten Cousins wirkte wie Balsam für Carys Seele, denn

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