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So unwiderstehlich reizvoll

So unwiderstehlich reizvoll

Titel: So unwiderstehlich reizvoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mather
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überreichen. „Ich hoffe, du hast diese junge Dame nicht verschreckt, Raphael.“
    „Warum sollte ich? Wir kennen uns schließlich kaum.“
    „Sie hat dich heute in deinem Atelier besucht“, korrigierte ihn Lady Elinor. „Was halten Sie von seinen Bildern, Juliet? Hat der Junge Talent?“
    „Ich … Mir scheint so.“ Juliet wollte sich um ein Urteil drücken. „Ich bin allerdings keine Expertin.“
    „Das ist keine Antwort, ich wollte Ihre ehrliche Meinung hören.“ Jetzt wirkte Lady Elinor ärgerlich. „Sie leben in London, Sie müssen schon öfter Galerien und Vernissagen besucht haben und Vergleiche ziehen können!“
    Da Raphael den Zwiespalt spürte, in dem Juliet steckte, wollte er ihr helfen. „Erstens kannst du meine Galerie nicht mit Londoner Verhältnissen vergleichen, und zweitens kannst du von Juliet nicht verlangen, meine Bilder zu bewerten, wenn du selbst dir nicht die Mühe machst, dir ein Urteil zu bilden.“
    „Typisch für dich, mir das wieder vorzuhalten!“ Ungeduldig sah sie zur Tür. „Wo bleibt Cary denn nur! Unsere Gäste müssen jede Minute eintreffen!“
    „Eins der Bilder hat mir ganz besonders gut gefallen.“ Juliet hatte es sich anders überlegt. Warum sollte sie sich mit ihrer Meinung zurückhalten? Leider wählte sie einen falschen Zeitpunkt, denn genau in diesem Augenblick öffnete Cary die Tür.
    „So?“ Lady Elinor sah sie durchdringend an. „Und warum haben Sie mir das nicht gleich gesagt? Warum wollten Sie mir weismachen, Raphaels Werke hätten keinen tiefen Eindruck bei Ihnen hinterlassen?“
    „Weil es stimmt!“ Cary ergriff sofort die Gelegenheit, sich in das Gespräch einzumischen. „Hast du uns deshalb dorthin geschickt, Großmama, um uns als unbezahlte Spione auszunützen?“
    „Unbezahlt?“ Die alte Frau sah ihn feindselig an. „Nimm dich in acht! Als Türsteher in einem Kasino solltest du dir nicht den Mund über deinen Cousin zerreißen, der versucht, etwas aus seinem Leben zu machen.“
    Damit verschlug sie Cary für einen Moment die Sprache. Misstrauisch blickte er zwischen Juliet und Raphael hin und her. „Wer hat dir … Falls Juliet …“
    „Keiner von beiden hat ein Wort über deinen wahren Job verlauten lassen“, belehrte ihn Lady Elinor. „Aber ich bin nicht ganz und gar von gestern, Cary. Und ich habe Freunde in London, die ein Auge auf dich werfen. Was sollte dir das ausmachen? Oder hast du etwas zu verbergen?“
    „Nein, natürlich nicht!“, beteuerte er, rot vor Wut.
    Glücklicherweise unterbrach die Ankunft von Lord und Lady Holderness die peinliche Situation. Lady Elinor erhob sich zur Begrüßung. Wenn sie Olivias Haremshose und das tief ausgeschnittene Seidentop für die Einladung zum Dinner als unpassend empfand, so ließ sie es sich nicht anmerken.
    Robert Holderness war ein Mann Ende fünfzig in korrektem Anzug und mit tadellosen Manieren, der offensichtlich stolz auf seine junge Frau war. Als Erstes entschuldigte er sich für die Verspätung. Lady Elinor winkte nur ab und bat Raphael, den Gästen einen Aperitif anzubieten.
    „Lass mich das machen, Großmama.“ Cary schob Raphael beiseite und ging zum Barschrank. „Was darf es sein, Mylord? Scotch mit Soda? Martini?“
    „Das sollten Sie meine Frau zuerst fragen.“ Lord Holderness wirkte unangenehm berührt. „Was möchtest du, Darling?“
    „Ein Glas Weißwein, bitte. Und du solltest dich auch dafür entscheiden – du weißt, was Dr. Charteris gesagt hat.“
    „Charteris ist ein alter Miesmacher“, erklärte ihr Mann.
    „Du sprichst mir aus dem Herzen, Robert.“ Lady Elinor klatschte beifällig und setzte sich dann wieder. „Ich habe dir noch gar nicht unseren Gast vorgestellt.“ Sie wies auf Juliet. „Juliet Lawrence, Carys Verlobte.“
    „Das ist ja eine Überraschung!“ Lord Holderness schüttelte ihr herzlich die Hand. „Wir wussten gar nichts von einer Freundin.“
    „Wir auch nicht“, bemerkte Lady Elinor trocken, zwinkerte Juliet dabei aber freundlich zu.
    „Und das ist meine Frau, Miss Lawrence“ Lord Holderness legte Olivia den Arm um die Schultern. „Sie zwei sind im gleichen Alter und haben bestimmt sehr viel gemeinsam, meinst du nicht auch, Darling?“
    „Um ehrlich zu sein …“, begann Juliet, wurde jedoch von Cary unterbrochen, der sich übergangen fühlte. „Zwei Weißwein also?“, fragte er laut.
    „Ist dir das recht, Bobby?“ Erleichtert wandte Olivia sich an ihren Mann.
    „Der Wunsch von Lady Holderness ist mir Befehl“,

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