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So viel Lust und noch mehr Küsse

So viel Lust und noch mehr Küsse

Titel: So viel Lust und noch mehr Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie Denton
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nein?”
    “Nein.” Ihr neckendes Grinsen verschwand. “Sie sind nett, aber …”
    “Aber?”
    “Aber ich bin nicht in sie verliebt.”

14. KAPITEL
    Regel Nr. 14: Eine Dame darf sich ihre Gefühle nie anmerken lassen.
    Carly vermochte nicht zu sagen, was sie eigentlich erwartet hatte. Mit dem Ausdruck nackter Angst in Coopers Augen, angesichts ihrer Gefühle, mit denen sie so töricht herausgeplatzt war, hatte sie allerdings nicht gerechnet. Nur weil sie miteinander geschlafen hatten, hieß das noch lange nicht, dass sie dafür bestimmt waren, bis ans Ende ihrer Tage zusammenzubleiben. Und es bedeutete ganz sicher nicht, dass sie Cooper ihre geheimsten Empfindungen eingestehen sollte.
    In der Bar herrschte Betrieb, mehr als sie gehofft hatte, aber noch nicht genug, um sie von ihren Grübeleien abzulenken. In den letzten fünf Tagen war die Distanz zwischen ihnen immer größer geworden, und Cooper war allem aus dem Weg gegangen, was auch nur annähernd einer Intimität hätte gleichkommen können. Er war so darauf bedacht gewesen, ihr aus dem Weg zu gehen, dass er ihr tagsüber sogar die Leitung der Bar überlassen hatte, während er für Stunden verschwand und erst am Abend wiederkam. Carly hatte nicht die leiseste Ahnung, wo er sich in diesen Stunden aufhielt.
    Sie hatte die Zeit gut genutzt. Ihre erste unternehmerische Entscheidung bestand darin, die Jukebox auf den neuesten Stand zu bringen. Doch falls sie geglaubt hatte, Cooper würde es ihr übel nehmen, dass sie den Dinosaurier-Rock aussortiert hatte, irrte sie sich. Er nahm es nicht einmal zur Kenntnis.
    Vielleicht ist es das, was mir zu schaffen macht, dachte sie und stellte einen schmerzenden Fuß auf die Messingstange des Tresens, während sie darauf wartete, dass Cooper einer Bestellung nachkam. Er hatte in den letzten Tagen überhaupt kaum etwas zur Kenntnis genommen. Zumindest nichts, was mit ihr zu tun hatte. Und nach ihrer Liebesnacht litt ihr Stolz darunter.
    Er stellte die Drinks auf das runde Tablett und schob es ihr kommentarlos zu. Ihre Blicke trafen sich für einen Sekundenbruchteil, doch er wandte sich sofort wieder ab. Er gab ihr nicht einmal die Gelegenheit, sich zu bedanken, sondern widmete sich gleich der nächsten Bestellung.
    Carly reckte das Kinn, als würde Coopers plötzliches Desinteresse sie nicht berühren, und bahnte sich ihren Weg durch die Menge. Sie trug die Drinks zu einem Tisch, um den eine Gruppe lachender Frauen in den Fünfzigern saß. In ungefähr zwanzig Minuten würde sie Karen allein lassen müssen, um die Tänzer auf ihren zweiten und letzten Auftritt heute Abend vorzubereiten. Es war ihr gelungen, Benny und Joe als Ordner zu engagieren, und die beiden nahmen ihren Job sehr ernst. Sie standen wie die Palastwache vor dem mit einem Seil abgetrennten Teil der Bar, der als improvisierte Bühne diente. Niemand würde es wagen, den Tänzern zu nahe zu treten, wenn zwei so finster wirkende Gestalten wie Benny West und Joe Lanford aufpassten.
    “Entschuldigen Sie, Kellnerin?”
    “Komme sofort”, rief sie dem Tisch hinter ihr zu, während sie eine neue Bestellung entgegennahm. Sie versprach dem Tisch mit den Sekretärinnen, dass sie ihre Drinks in ein paar Minuten bekommen würden, und drehte sich zu dem anderen Tisch um.
    “Was darf’s sein?”, fragte sie und hielt Bestellblock und Kugelschreiber bereit. Als sie die Bestellung hörte, sah sie erschrocken auf und in die Gesichter von drei ihrer sechs älteren Schwestern – Brenda, Chickie und Ali. “Was macht ihr denn hier?”, rief sie, sobald sie sich vom ersten Schock erholt hatte. “Und wie habt ihr mich gefunden?”
    “Ist das nicht wieder typisch für sie?”, sagte Chickie zu Brenda. “Kein ‘Wie geht es euch?’ oder ‘Hallo, wie schön euch zu sehen!’ So bist du nicht erzogen worden, Carly. Was ist bloß mit deinen Manieren passiert?”
    “Die habe ich in Homer gelassen.” Carly klemmte sich das Tablett unter den Arm. “Im Ernst, was macht ihr hier?”
    “Eigentlich sind wir hier, um dir die gleiche Frage zu stellen”, entgegnete Brenda in jenem tadelnden Tonfall, den sie im Lauf der Jahre perfektioniert hatte. Als älteste der Schwestern hatte sie darin viel Übung.
    Carly sah über die Schulter zu Cooper, doch er war viel zu sehr mit dem Mixen von Drinks beschäftigt, um etwas mitzubekommen. “Ich habe jetzt keine Zeit”, erklärte sie, um dem Thema vorläufig zu entgehen. “Möchtet ihr etwas zu trinken?”
    “Wir müssen uns

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