So viel Lust und noch mehr Küsse
weiter mit den Schnürsenkeln. “Na ja, danke für den Rat, Kumpel.”
Cooper war in Sicherheitssystemen ausgebildet. Um sein eigenes Unternehmen zu gründen, würde weit mehr Geld nötig sein als das bisschen, das er noch übrig hatte. Die Vorstellung, für irgendjemanden als Angestellter zu arbeiten, gefiel ihm überhaupt nicht. Aber solange er das Geld nicht wieder hereinbekam, das er in die Bar gesteckt hatte, waren seine Möglichkeiten begrenzt. Der Verkauf des Gebäudes würde ihm sein Geld zurückbringen, aber das konnte Monate dauern. Und solange sein verschollener Onkel nicht auftauchte, konnte er das Gebäude nicht anbieten, da Hayden der rechtmäßige Besitzer war.
Die Aussicht, die Bar zu schließen, machte ihm weder so viel Angst, noch verursachte es ihm solche Schuldgefühle, wie er vermutet hatte. Diese Kneipe in der Nachbarschaft gehörte im Grunde einer vergangenen Ära ein. Die Zeiten änderten sich, und das Leben ging weiter. Was blieb, waren die Erinnerungen, manche gut, manche schlecht.
Er schaute aus dem Fenster, das zur Seitenstraße lag. Einige Autos parkten am Gehsteig, was für einen Samstagmorgen ungewöhnlich war, da die Bar erst in zwei Stunden öffnen würde. Cooper machte sich keine weiteren Gedanken darüber und trank seinen Kaffee. Wahrscheinlich gab es irgendwo in einem der anderen Geschäfte hier einen Ausverkauf oder so etwas.
Carly hielt den Kassettenrekorder an und versuchte, geduldig zu bleiben. Die ‘Dreamboys’, wie Karen sie getauft hatte, waren schließlich keine professionellen Tänzer. Eine Tatsache, die Carly sich schon den ganzen Morgen immer wieder ins Gedächtnis hatte rufen müssen. Es waren einfach nur ein paar nette junge Männer, die sich, aus welchen Gründen auch immer, ein paar Dollar dazuverdienen wollten.
“Na schön, Jungs”, verkündete Carly. “Hört mal her. Ich will, dass ihr es so macht.”
Zum vierten Mal zeigte sie ihnen, wie sie ihre Hüften richtig zum Takt der Musik bewegten. Insgesamt waren sie schon ziemlich gut. Amateure zwar, aber gut genug, um die Frauen dazu zu bringen, in ihre Handtaschen zu greifen, um die Tänzer mit Dollarscheinen anzufeuern. Es geht nur ums Geld, dachte sie und hoffte, dass sie genug verdienten, damit Cooper nicht ausflippte, wenn er erst erfuhr, wie sie sich die Ladies’ Night vorgestellt hatte.
Vinny, der Freund, den Ken mitgebracht hatte, schüttelte entsetzt den Kopf. “Carly, so kann ich mich auf keinen Fall bewegen”, protestierte er mit Blick auf Carlys Hüftschwünge. “Ich bin Medizinstudent, kein Stripper.”
Sie lächelte ihm über die Schulter zu. “Stell dir einfach vor, du würdest zur Musik operieren. Und du wirst dafür auch noch bezahlt.”
“Ich glaube nicht, dass das die Art von Bewegungen sind, die ich mal im Operationssaal machen werde”, konterte Vinny.
“Das wirst du bestimmt, sobald du eine junge sexy Krankenschwester gefunden hast”, neckte Ken seinen Freund, was den Rest der Truppe zum Lachen brachte.
“Also los, Jungs, bewegt euch mit mir zusammen”, rief Carly. “Eins, zwei, drei …”
Sie unterdrückte ein Grinsen über Vinnys Versuch. “Macht weiter”, forderte sie die anderen auf und ging über die improvisierte Tanzfläche zu Vinny. “So”, erklärte sie und stellte sich vor ihn. Sie hakte die Finger in seine Gürtelschlaufen und brachte ihn dazu, die Hüften so zu bewegen, wie sie es ihm gezeigt hatte.
“Ja, das ist gut”, ermutigte sie ihn, da seine Bewegungen tatsächlich flüssiger wurden. “Macht weiter, Jungs.”
Sie ging zum Kassettenrekorder und schaltete ihn wieder ein. “Noch mal von vorn. Und keine Sorge, ihr werdet bis Donnerstag so weit sein.” Es musste ihr gelingen, sonst würde sie mehr Geld verlieren, als sie sich leisten konnte. Ganz zu schweigen davon, dass sie ihr Ziel nicht erreichen würde, Cooper zu helfen.
“Gut!”, rief sie, während die Männer ihre Hüften zum Takt der Musik schwangen. Zufrieden über den Fortschritt stellte sie sich erneut vor ihnen auf, um eine neue Bewegung vorzuführen, die sie einbauen sollten. “Passt auf!”, rief sie ihnen über die Schulter zu und erstarrte.
Cooper lehnte am Türrahmen und sah äußerst gereizt aus. Ihr Herz pochte schneller. Karen hatte sie gewarnt, dass er wütend sein würde, wenn er herausfand, was sie im Schilde führten. Aber mit Wut allein war nicht zu umschreiben, was sie in seinen Augen funkeln sah.
Einer nach dem anderen hörten die Männer auf zu tanzen, um
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