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So weit der Wind uns traegt

So weit der Wind uns traegt

Titel: So weit der Wind uns traegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Schaden anzusehen. Er arbeitet bei mir und versteht etwas von Motoren.“
    Kurz darauf erreichten sie die Marina, und Evie stieg aus. Während sie das Tor öffnete, damit die Männer ihr Boot zu Wasser lassen konnten, sah sie Burt. Evie ging sofort zu ihm und erzählte ihm von ihrer Panne.
    Kurz nach Sonnenaufgang läutete Roberts Telefon. Er öffnete ein Auge, betrachtete den goldroten Himmel und griff zum Hörer. „Ja?“
    „Der Lieferwagen ist unmittelbar nach der Auffahrt zum Highway zusammengebrochen. Evie Shaw wurde von jemandem zur Marina mitgenommen.“
    Robert fuhr erschrocken in die Höhe, und seine Nackenhärchen sträubten sich von einer Mischung aus Wut und Sorge. „Sie ist per Anhalter gefahren?“
    „Ja, das gefiel mir ebenfalls nicht. Deshalb folgte ich ihr, um mich zu vergewissern, dass sie keine Schwierigkeiten bekam. Es waren zwei Fischer. Ich nehme an, sie kannte die beiden Männer.“
    Diese Nachricht beruhigte Robert keineswegs. Guntersville war zwar keine kriminelle Hochburg. Aber einer Frau konnte alles Mögliche passieren. Außerdem hätte die Panne nicht auf dem Highway eintreten sollen. „Weshalb geriet der Zeitplan durcheinander?“, fragte er verärgert.
    „Das Loch im Schlauch muss größer gewesen sein, als West annahm. Wahrscheinlich befindet sich ein großer Ölfleck in ihrer Einfahrt. Evie Shaw hätte ihn entdeckt, wenn sie das Haus nicht schon bei Dunkelheit verlassen hätte.“
    „Ich hätte es außerordentlich bedauert, wenn ihr wegen dieses Fehlers etwas passiert wäre“, sagte Robert gefährlich ruhig.
    Der Mann am anderen Ende der Leitung schwieg einen Moment. „Verstehe. Es wird nicht wieder vorkommen.“
    Robert ging nicht weiter auf den Zwischenfall ein. „Seien Sie vorsichtig, wenn Sie heute Abend zu ihr ins Haus gehen. Ich möchte nicht, dass sie etwas merkt.“
    „Das wird sie nicht. Ich werde mich persönlich darum kümmern.“
    Robert beendete das Gespräch und legte sich auf den Rücken. Er verschränkte die Hände unter dem Kopf und sah zu, wie die Sonne über den Bergen höherstieg. Seit gestern zweifelte er mehr denn je über die Art von Evies Verbindung zu Mercer. Er war ziemlich sicher, dass sie mit dem Mann auf dem Wasser zusammengetroffen war. Entweder hatte sie Mercer absichtlich nichts von der Anwesenheit seines Chefs erzählt, oder sie hatte keine Ahnung gehabt, in welcher Beziehung er, Robert, zu PowerNet stand.
    Die bisherigen Ermittlungen hatten ergeben, dass es sich um einen sehr professionellen Spionagering handelte. Wenn Evie darin verwickelt war, hätte sie wissen müssen, wen sie vor sich hatte. Zumindest hätte Mercer sie sofort von seiner Ankunft verständigen müssen. Welchen Grund konnte er gehabt haben, sie im Unklaren zu lassen?
    Möglich war auch, dass Evie durchaus gewusst hatte, wer er war, die Nachricht, dass er einen Liegeplatz bei ihr gemietet hatte und ein starkes persönliches Interesse an ihr entwickelte, aus irgendwelchen Gründen aber nicht weitergegeben hatte.
    Eines stand fest: Evie hatte keine gute Beziehung zu den übrigen Mitgliedern des Spionagerings. Diese Schwäche konnte er nutzen, brachte sie aber womöglich in Lebensgefahr.
    Evie ließ den liegen gebliebenen Lieferwagen zur Marina schleppen, und Burt blickte prüfend unter die Haube. Anschließend nahm er ein Rollbrett und sah sich den Wagen von unten an. „Der Schaden ist zu groß“, erklärte er, nachdem er wieder aufgetaucht war. „Sie sollten lieber einen neuen Motor einbauen lassen.“
    Evie hatte die Antwort erwartet und war in Gedanken schon ihre Finanzen durchgegangen. Einige Tage konnte sie ohne den Wagen auskommen und mit dem Boot zur Arbeit fahren. Falls sie unbedingt irgendwohin musste, würde sie sich Beckys Wagen leihen, allerdings nur ungern.
    „Ich werde herumtelefonieren und versuchen, einen Motor aufzutreiben“, sagte sie. „Haben Sie Zeit, ihn mir einzubauen?“
    „Natürlich“, antwortete Burt sofort. „Auf der Marina ist im Moment nicht viel zu tun.“
    Als Craig sie ablöste, war schon alles erledigt. Evie hatte einen Motor gefunden. Sobald er eintraf, wollte Burt mit der Arbeit beginnen. Wenn nichts dazwischenkam, konnte sie morgen Abend wieder mit dem eigenen Wagen nach Hause fahren.
    Trotz ihrer Sorgen genoss Evie die Heimfahrt mit dem Boot. Das Wasser war grün, und die Berge ringsum schimmerten bläulich. Möwen segelten über das Wasser, und in der Ferne stieg ein Adler auf. Der Tag war so schön, dass man ihn unmöglich

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