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So weit der Wind uns traegt

So weit der Wind uns traegt

Titel: So weit der Wind uns traegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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wusste, weshalb sie aufstehen sollte. Trotzdem wurde sie täglich deprimierter.
    Sobald es dunkel war, kroch sie ins Bett, um ein paar Stunden zu schlafen, bevor ihre lärmenden Nachbarn zurückkehrten. Meistens gelang es ihr nicht. Sie konnte die Vergangenheit nicht abschütteln. Wehmütig erinnerte sie sich, wie Robert neben ihr gelegen und mit seinem Gewicht die Matratze niedergedrückt hatte. Das Bild war so deutlich, dass sie glaubte, sie brauchte nur die Hand auszustrecken und könnte ihn berühren. Ihr Körper pochte vor Verlangen nach seinen Liebkosungen. Sie erlebte jeden Moment noch einmal, und ihre Brüste wurden vor Lust schwer.
    Sie hatte Robert fortgeschickt, sich aber innerlich nicht von ihm befreit.
    Heute Abend war es nicht anders, höchstens noch schlimmer. Evie warf sich hin und her und versuchte verzweifelt, ihre brennende Haut und ihr schmerzendes Herz nicht zu beachten.Das Sleepshirt kratzte an ihren rosigen Knospen. Am liebsten hätte sie es ausgezogen. Doch wenn sie nackt schlief, wurde ihre Haut noch empfindsamer.
    Jemand hämmerte an die Tür, und Evie fuhr erschrocken auf. Sie warf einen Blick auf die Uhr – es war schon nach zehn. Zögernd zog sie den Morgenrock über. Es klopfte erneut, diesmal so laut, als wollte jemand die Tür eintreten. Sie schaltete das Licht im Wohnzimmer ein, ging auf den Flur und rief: „Wer ist da?“
    „Robert. Mach auf, Evie.“
    Alles Blut wich aus Evies Gesicht. Einen Moment fürchtete sie, ohnmächtig zu werden. „Was willst du?“, stieß sie so mühsam hervor, dass sie nicht sicher war, ob er es hörte.
    „Ich muss mit dir reden. Mach die Tür auf.“
    Die tiefe Stimme klang beherrscht wie immer. Evie drückte die Stirn an den Türrahmen und überlegte, wie sie die Kraft aufbringen sollte, Robert wieder wegzuschicken. Was gab es noch zu sagen? Wollte er sie überreden, sein Haus anzunehmen? Sie konnte nicht darin leben. Die Erinnerung an ihn wäre zu stark.
    „Evie, mach die Tür auf!“
    Sie fingerte an dem Schloss und schob den Riegel zurück. Robert trat sofort ein. Die mühsam unterdrückte Vitalität seines großen, schlanken Körpers war so überwältigend, dass Evie erschrocken einige Schritte zurückwich.
    Robert schloss die Tür hinter sich und verriegelte sie sorgfältig. Als er sich umdrehte, bemerkte Evie die dunklen Schatten seines Barts auf den Wangen. Mit glühenden Augen sah er sie an. Für ihre Wohnung hatte er keinen Blick.
    „Ich stelle die Frage nur einmal“, erklärte er barsch. „Willst du mich heiraten?“
    Evie zitterte vor Erregung, doch sie schüttelte langsam den Kopf. Vor ein paar Wochen hätte sie Ja gesagt. Da hatte sienoch geglaubt, dass Robert zumindest etwas für sie empfand. Nun, da sie wusste, dass er sie nur benutzt hatte … Nein, das brachte sie nicht fertig.
    Ein Muskel zuckte an seinem Kinn. Evie spürte die wachsende Spannung. Sie fürchtete, Robert könnte jeden Moment aus der Haut fahren. Erschrocken trat sie einen weiteren Schritt zurück. Doch er klang beinahe freundlich. „Weshalb nicht?“
    Der Gegensatz zwischen seiner Stimme und der Kraft, die in seinem Körper pulsierte, war unerträglich. Evie konnte nicht mehr an sich halten. Der ganze Kummer der letzten Wochen machte sich Luft. „Weshalb nicht?“, schrie sie ungläubig. „Meine Güte, sieh dich doch an! Du würdest alles nehmen, was ich dir geben könnte, und mich nie ganz an dich heranlassen. Den wahren Mann in dir könnte ich nicht erreichen. Du umgibst dich mit einer hohen Mauer, und ich bin es leid, mir den Kopf daran einzurennen.“
    „Liebst du mich?“, fragte er ungeduldig.
    „Bist du deswegen gekommen?“ Tränen stiegen Evie in die Augen und rollten langsam ihre Wangen hinab. „Willst du dein Ego befriedigen? Ja, ich liebe dich. Und jetzt mach, dass du raus kommst!“
    Roberts kraftvolle Muskeln spannten sich, und seine Augen blitzten gefährlich. Ihr Herz tat einen Sprung, und sie erkannte die Gefahr zu spät. Erschrocken fuhr sie herum und wollte davonlaufen. Doch Robert hielt sie fest und drehte sie wieder zu sich.
    Im ersten Moment glaubte Evie, er wollte ihr mit sorgfältig gesetzten Worten beweisen, wie ernst es ihm war. Dann bemerkte sie seine Augen. Seine Pupillen waren zu winzigen Punkten geschrumpft, und die riesige Iris glitzerte wie helles Feuer. Sein Gesicht war blass. Nur auf den Wangenknochen brannten zwei rote Flecken. Nicht einmal Robert hat sich körperlich immer in der Gewalt, dachte sie benommen.
    Er

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