Social Media für Gruender und Selbststaendige
schade ist, dass Google+ noch nicht in der Breite der Bevölkerung angekommen ist, aber das kann sich noch ändern – schließlich wird der Dienst von Google als Schlüsselfaktor in der Firmenstrategie gesehen und entsprechend viel in Google+ hineininvestiert.
Ein kleiner Kritikpunkt ist, dass die Bedeutung des „+1“-Buttons deutlich abstrakter ist als die des Facebook-„Like“. Generell sind die Begrifflichkeiten rund um das Netzwerk etwas unhandlich – Kreislinge statt Fans/Follower oder pluseinsen statt liken klingt einfach nicht rund.
Schließlich besitzt Facebook noch einen Vorteil gegenüber Google+: Das Fan-Werden taucht im Stream eines Nutzers auf, das Fan-Sein ist Teil des Profils und wird damit sichtbar nach außen getragen. Damit gehört es stärker zur transportierten Identität eines Nutzers. Ein Facebook-Fan von androidnext.de kommuniziert das Fan-Sein nach außen, das Hinzufügen von androidnext.de in die nutzereigenen Google+-Kreise ist eher „Privatsache“. Auch wenn mancher Nutzer das so bevorzugt – aus der Perspektive von uns als Marke ist das ein Nachteil.
Welchen Tipp würden Sie einem Gründer geben, der Google+ für sich als Hauptkommunikationskanal nutzen möchte? Wie sollte er sich an das Thema heranwagen?
Mir ist bewusst, dass die Pflege eines weiteren sozialen Netzwerks durchaus viel Arbeit bedeutet. Die zahlt sich aber aus. Wer techaffine Inhalte streuen will, kommt um Google+ nicht mehr herum. Aber auch für andere Branchen gewinnt G+ an Relevanz. Ein Vorteil ist, dass es sich immer noch um ein junges Netzwerk handelt und man leichter auffallen kann als bei Facebook – wo Lieschen Müller, ihre Mutter und deren Hund Fans dutzender Marken sind. Aber auch als Kommunikationsmedium und im Bereich SEO bietet Google+ große Vorteile. Aus persönlicher Erfahrung empfehle ich, Google+ auch als Rückkanal zu verwenden, Feedback aufzunehmen, zu beantworten und sich dort als Mensch hinter dem Angebot zu präsentieren. Denkbar ist sogar, Google+ anstelle eines Firmenblogs zu verwenden. Als wir in einem Google+-Posting ( https://plus.google.com/+androidnext/posts/Y7Kebvuag4E ) einmal unserem Ärger über die GEMA Luft gemacht haben, wurde dieser Beitrag über 400-mal geteilt. Es ist zu bezweifeln, dass ein normales Blog-Posting so stark beachtet worden wäre.
Natürlich bedeutet das nicht, dass man andere Netzwerke vernachlässigen sollte. Facebook bleibt nach wie vor wichtig als das Medium, über das man die meisten Menschen erreichen kann, auch Twitter hat weiter seinen festen Platz. Man sollte offen bleiben und auch neue Dienste ausprobieren, sofern diese zum eigenen Angebot passen. Jeder Kanal ist ein potenzieller neuer Weg hin zu Lesern, Fans, Kunden oder Partnern.
Funktionalität/Alleinstellungsmerkmal
Das Alleinstellungsmerkmal von Google+ lässt sich leicht benennen – schließlich ist es das einzige soziale Netzwerk, das eine direkte Verbindung zur größten Suchmaschine der Welt hat. Davon profitiert der Nutzer gleich in dreierlei Hinsicht:
Durch die aus Ihrem Google+-Nutzungsverhalten gewonnenen Informationen kann das Unternehmen die Antworten auf Ihre Google-Suchanfragen besser auf Ihre Interessen abstimmen.
Anhand der Beiträge, Diskussionen und Verlinkungen bei Google+ kann Google besser identifizieren, welche Inhalte für die Nutzer relevant sind. Dies steigert langfristig die Qualität innerhalb der Suchmaschine.
Da Google+ bei jeder Suchanfrage komplett mit durchsucht wird, bieten sich hier spannende Optionen, die eigene Sichtbarkeit in der Suchmaschine zu erhöhen.
Wer über G+ spricht, spricht fast immer auch über Suchmaschinenoptimierung (Search Engine Optimization, SEO). Damit sind Maßnahmen gemeint, die dazu beitragen, dass eine Webseite möglichst weit oben in den unbezahlten Suchergebnissen einer Suchmaschine erscheint. Aber wird man dem Netzwerk damit gerecht? Ist Google+ nur ein verlängerter Arm der Suchfunktion? Keineswegs.
Richtig ist, dass sich Google schon immer bemüht hat, eine möglichst einfache Suchfunktion anzubieten. Das dürfte wesentlicher Bestandteil des enormen Unternehmenserfolgs sein. Und diese Philosophie wird auch bei Google+ spürbar: Einfachheit ist das Prinzip, das allem zugrunde liegt. So lassen sich die eigenen Kontakte beispielsweise in sogenannten Kreisen organisieren, die deutlich einfacher zu handhaben sind als das Kontaktmanagement jedes anderen sozialen Netzwerks.
Der sonstige Funktionsumfang gleicht dem von Facebook, da
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