Social Media für Gruender und Selbststaendige
werbetreibenden Wirtschaft zu unterstützen (siehe hierzu auch das Kapitel zur bezahlten Reichweite).
Die Nutzbarkeit von Google+ unterscheidet sich in Art und Umfang kaum von der in anderen Netzwerken, wobei das Netzwerk aber deutlich sachlicher anmutet als beispielsweise Facebook. Vielen Mitgliedern fehlt daher das Heimelige, die warme Stimmung, die einen bei Facebook oder Twitter sofort umfängt. Das mag auch daran liegen, dass viele der hier vertretenen Nutzer echte Social-Media-Experten sind. Sie wollten von Anfang an bei diesem neuen Netzwerk dabei sein und dominieren es daher stark mit ihren eher technisch orientierten Themen.
Man sagt, Google+ spreche eine eher technikaffine Zielgruppe an. Dass dem wirklich so ist, beweisen Frank Ritter und seine Kollegen mit ihrer Firma Mad Skills GmbH, die das Newsportal androidnext.de betreibt. Das Unternehmen ist im August 2011 gestartet und hat sich ganz bewusst für ein Engagement bei Google+ entschieden.
Herr Ritter, Sie nutzen Google+ intensiv, um Ihr Angebot nach außen zu kommunizieren. Wie genau läuft das ab?
Wir veröffentlichen über androidnext.de täglich rund zehn Artikel aus dem Themenspektrum Android, dem mobilen Betriebssystem von Google. Nach der Veröffentlichung eines Artikels posten wir den Link dazu in den relevanten sozialen Netzwerken, meist mit einer kleinen Bemerkung als „Appetizer“ – mal sachlich, mal ironisch-pointiert. Auf diese Weise erhalten unsere Artikel eine persönliche Note, was gut anzukommen scheint – nahezu jeder geteilte Link wird von unseren Lesern kommentiert, weitergeteilt und mit „+1“-Klicks versehen. Wir gehen wiederum auf Kommentare und Anfragen ein, was die Leserbindung erhöht. Die Konversationen bewegen sich meist auf einem höheren Niveau als bei Facebook.
Posts außer der Reihe – das kann ein witziges YouTube-Video oder ein Foto aus den Redaktionsräumen sein – kommen dazu, so lassen wir unsere Leser an unserem Alltag teilhaben. Das ist Teil unseres Konzepts: keine abgehobene Berichterstattung, sondern dem Leser das Gefühl vermitteln, dass hinter dem, was androidnext.de ist, auch Personen stehen.
Verraten Sie uns, warum Sie stark auf Google+ setzen und sich nicht wie viele andere allein auf Facebook konzentrieren?
Naturgemäß ist der Anteil von Google+-Nutzern unter unserer Leserschaft verhältnismäßig hoch, da die Nutzung von Android an einen Google-Account gebunden ist. Das war einer der Gründe dafür, dass wir von Anfang an auf eine starke Präsenz bei Google+ gesetzt haben. Zudem ist ausschlaggebend, dass Google Synergien mit anderen seiner Dienste sucht. Wenn ein Nutzer uns mit „+1“ markiert, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass in Zukunft Ergebnisse von androidnext.de in dessen personalisierten Google-Suchergebnissen hervorgehoben erscheinen – und sogar in denen seiner Google-Kontakte. Auch dass dank Google+ Artikel einzelnen Autoren zugewiesen werden können und dies in Zukunft wohl auch als Bewertungskriterium in Googles Suchalgorithmus einfließen wird (Stichwort „Author Rank“), ist eine willkommene Möglichkeit, die eigenen Artikel in der Suchmaschine besser zu promoten. Facebook vernachlässigen wir trotzdem nicht, denn nach wie vor erhalten wir mehr Besucher über Facebook – obwohl wir dort weniger Anhänger haben. Noch.
Das heißt, Sie gehen davon aus, dass Google+ künftig der wichtigere Player sein wird. Welche Erfolge haben Sie durch Ihre Präsenz bei Google+ bereits erzielen können?
Durchaus einige. Wir sind (Stand: Oktober 2012) mit rund 18.500 Followern derzeit auf Platz 48 in den inoffiziellen Google+-Charts ( http://gpluscharts.de ) – vor Größen wie ARD, Heise, Golem und Chip. Wir werden außerdem für Google+-Neulinge als Empfehlung im Bereich „Tech“ angezeigt. Während viele Konkurrenten und Marken gerade erst G+ entdecken, haben wir dort schon einen Fuß in der Tür. Ein kaum zu überschätzender Vorteil, auch in Zukunft. Natürlich ist Google+ auch ein signifikanter Trafficbringer – etwa zehn Prozent unserer Visits stammen von dort.
Gibt es auch Kritikpunkte an Google+?
Aus unserer Sicht gibt es wenig an Google+ auszusetzen. Es handelt sich um ein Netzwerk, das die meisten Vorteile aus Twitter und Facebook bündelt, das sich ständig – sowohl im Netz als auch bei den Mobile Apps – neu erfindet und häufig redesignt wird, aber trotzdem konsistent bleibt (im Gegensatz zu Facebook, das in meinen Augen ein Usability-Alptraum ist). Etwas
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