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Social Netlove

Social Netlove

Titel: Social Netlove Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Strack
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Isa abschätzig. »Haben Sie gerade was gesagt?«
    »Ja, das habe ich …« Isa schluckte angestrengt. » … Du billige Schlampe!«
    »Was?!«, fragten Franzi und ich wie aus einem Mund. »Isa, was soll das denn? Das ist Franziska Sturm, unsere Auszubildende …«
    »Mir ist scheißegal wie die heißt! Das ist die Göre, mit der Gregor mich betrogen hat!«
    »Nein, da irrst du dich bestimmt.« Ich legte meiner Freundin einen Arm auf die Schulter und wollte sie gerade zurückziehen, als Franzi zu grinsen begann.
    »Ach, Sie sind also seine langweilige Ehefrau?«, fragte sie verächtlich und ihre Augen blitzten hämisch.
    »Langweilig, ja?« Isabelle packte Franzi an deren Jacke und funkelte sie hasserfüllt an.
    Oh je
. Genau mit diesem Blick hatte Isa früher auf dem Pausenhof die älteren Mädchen in die Flucht geschlagen, die versucht hatten, uns um unsere von Isas Vater gesponserten Konzertkarten für B.-Touched zu erpressen. Nachdem sie ein Mal handgreiflich geworden war, hatte ihr finsterer Gesichtsausdruck als Warnung genügt, um uns die Zicken dauerhaft vom Hals zu halten. Doch nun waren wir keine vierzehn mehr. Mit achtundzwanzig prügelte man sich nicht – obwohl Franziska es in diesem Moment durchaus verdient gehabt hätte!
    »Isa, komm. Lass es gut sein.« Ich zog meine Freundin behutsam von Franzi weg, die sich über die Situation offenbar köstlich zu amüsieren schien.
    »Was ist das doch für ein Zufall, dass wir uns hier treffen. Ich habe gerade mit deinem Mann telefoniert. Meine Bilder scheinen dir ja nicht sonderlich gefallen zu haben! Aber keine Sorge, Gregor hat schon angekündigt, dass er ein paar schönere Fotos schießen will. Ihr habt einen Whirlpool, habe ich gehört? Dann packe ich heute Abend wohl besser meinen Bikini ein … Oder nein, den würde er mir sowieso innerhalb von Sekunden wieder vom Leib reißen.«
    Franziska zwinkerte Isa zu und stolzierte dann mit durchgedrücktem Rücken in ihrem unschuldigen lachsfarbenen Rollkragenpullover und der schlichten schwarzen Hose durch die Eingangstür.
    »So ein abgebrühtes Miststück!«
    »Du sagst es«, murmelte ich, während Isa unserer Auszubildenden mit unbändiger Wut in den grün-braunen Augen hinterher starrte.
    ***
    »Sag mal, was war das denn gerade?«, schnaubte ich und baute mich wütend vor Franziskas Schreibtisch auf.
    »Was meinst du?«
    »Was ich meine?« Herrgott, sollte ich das jetzt wirklich vor den versammelten Kollegen aussprechen? »Franzi, was hast du mit Gregor zu schaffen? Woher kennst du ihn überhaupt?«
    »Das geht dich nichts an«, antwortete sie und grinste selbstgefällig.
    »Spinnst du? Seine Frau ist meine beste Freundin – natürlich geht mich das was an!«
    »Kümmer dich lieber um deinen eigenen Kram, Marie«, sagte Franzi und deutete in die Richtung von Herrn Dr. Hagenborns Büro. »Hast du ein Glück, dass du gestern so früh gegangen bist. Cheffe war ganz schön sauer.«
    »Ach ja?« Irritiert ließ ich meinen Blick durch den Raum wandern. Tatsächlich, irgendetwas hatte sich verändert. Doris, Norbert und Regine hockten aufrecht auf ihren Stühlen und schienen trotz der für ihre Verhältnisse geradezu nächtlichen Uhrzeit bereits richtig zu
arbeiten
. Anstatt der üblichen wetter.com -Diskussionen erfüllten hektische Tippgeräusche das Großraumbüro.
Klack-Klack-Klack
, gerade so schnell, wie es das Ein-Finger-Suchsystem zuließ. Hatte Dr. Hagenborn etwa endlich ein Machtwort gesprochen?
    »Da bist du ja, Marie. Gehst du bitte gleich durch zum Chef? Er hat schon mehrmals nach dir gefragt!« Doris blickte von ihrem Schreibtisch auf und lächelte mich mitleidig an. Etwas leiser fügte sie hinzu: »Mensch, wo warst du denn bloß? Da hast du dir ja genau den richtigen Tag zum Verschlafen ausgesucht!«
    »Ich habe nicht verschlafen«, erwiderte ich, glaubte dann jedoch, mich vor Doris nicht rechtfertigen zu müssen. Nur weil sie nach sieben Jahren in dieser Firma doch noch so etwas wie Pflichtgefühl für sich entdeckt hatte, gab ihr das noch lange nicht das Recht mich zu belehren.
    Mit einem Seufzer wandte ich mich zum Gehen, um mich dem Rundumschlag unseres Chefs zu stellen. Es mochte ja sein, dass die Anderen ordentlich was zu hören bekommen hatten, aber was wollte Dr. Hagenborn von mir? Zugegeben, seit ich so viele E-Mails mit Designanfragen bekam, machte ich meistens pünktlich Feierabend, damit ich mich schnellstmöglich an meine Nähmaschine setzen konnte. Doch dafür würde er mir doch nun

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