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Söhne der Erde 01 - Unter dem Mondstein

Söhne der Erde 01 - Unter dem Mondstein

Titel: Söhne der Erde 01 - Unter dem Mondstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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und ließ ihn nach draußen stürzen.
    Benommen taumelte er hoch.
    Die weiße, schimmernde Halle war leer, nur an einer Seite konnte er die Umrisse einer Tür erkennen. Da es keinen Sinn hatte, stehenzubleiben, ging er darauf zu. Die Wand glitt auseinander - und Charru prallte erschrocken zurück.
    Ein Abgrund gähnte vor ihm.
    Er konnte die schwarze, mit Lichtern besäte Kuppel sehen, die sich über der Stadt wölbte, und die weißen Häuser tief unten. Nur noch eine dünne, glitzernde Schicht trennte ihn von der Tiefe, und unmittelbar vor seinen Füßen bewegte sich der Boden.
    Er begriff: die Tür führte in eine der hellen Röhren, die er zwischen den größeren Häusern hoch über dem Erdboden gesehen hatte.
    Jetzt wußte er auch, wieso die Gestalten darin den Eindruck des Sehwebens gemacht hatten: der Boden selbst trug sie weiter. Oder etwas, das auf diesem Böden befestigt war und über ihn lief. Charru biß die Zähne zusammen. Sicher war es sinnlos zu fliehen. Aber er hörte die jagenden Schritte hinter sich, die erregten Stimmen, und mit einem entschlossenen Schritt betrat er das glitzernde Band.
    Sofort wurde er davongetragen.
    Schwindel packte ihn, doch schon nach wenigen Sekunden hatte er keine Schwierigkeiten mehr, das Gleichgewicht zu halten. Niemand schien ihm zu folgen - vielleicht hatte sich die Tür geschlossen, bevor die Fremden entdecken konnten, wohin er verschwunden war. Die weiße Außenwand des Hauses glitt an ihm vorbei. Tief unter sich konnte er Straßen erkennen, auf denen sich silbrige Schatten bewegten, und jetzt sah er auch, wohin er getragen wurde.
    Zu den drei Türmen mit der Kuppel.
    Auch die Türme leuchteten hell in der Finsternis und waren untereinander durch Röhren verbunden wie die, in der sich Charru befand. Wurde er schon erwartet? Der heulende Ton, der in seinen Ohren gellte, mußte ein Alarmsignal sein. Sein Blick hing an dem Turm, auf den er zugetragen wurde. Er mußte nach unten fliehen. Jenseits des weißen Häusermeers konnte er Berge und Felsen sehen, freies Land, das sich endlos dehnte und in Finsternis und Weite verlor. Dort draußen mußte es ähnlich aussehen wie in den Steppen des Tieflands. Dort war er zu Hause, dort würde er sich verstecken und die Verfolger abschütteln können.
    Der Turm!
    Charru duckte sich zum Sprung, als die Tür vor ihm auseinanderglitt, doch niemand erwartete ihn. Nicht einmal der schrille Heulton drang bis hierher, es war gespenstisch still. Ein schmaler Gang führte ins Zentrum des Bauwerks, endete in einem kreisrunden Flur - und wieder führte eine der schimmernden, durchsichtigen Röhren aufwärts.
    Aufwärts!
    Es gab keine andere Möglichkeit. Aber vielleicht konnte er die Kuppel erreichen, vielleicht fand er dann durch einen der anderen Türme den Weg nach unten.
    Es war ganz einfach: die Tür öffnete sich, als er darauf zutrat, dann brauchte er nur zu warten, bis eine der Plattformen heranschwebte. Er fragte sich nicht, welche geheimnisvolle Kraft das alles bewegte. Mit gespannten Sinnen ließ er sich nach oben tragen, und diesmal hielt die Plattform von selbst an.
    Ein winziger Vorraum, eine Tür, die sofort aufging.
    Charru trat über die Schwelle, sah eine Bewegung neben sich und wirbelte aus dem Stand herum.
    Ein einzelner Mann in mattroter Kleidung.
    Er saß an einem Tisch voller blinkender Knöpfe und Hebel und versuchte, die neben ihm liegende Waffe zu packen. Charru war schneller. Mit einem Ruck riß er das Ding an sich, sprang einen Schritt zurück und schob den Finger so um den Hebel an der Unterseite, wie er es bei seinen Verfolgern gesehen hatte.
    Der Mann schloß die Augen.
    Er wartete auf den Feuerstrahl, der als dem Rohr zucken mußte, wenn man den Hebel drückte. Charru starrte in das bleiche, zerfurchte Gesicht. Der Mann war alt. Ei sah nicht aus wie ein Kämpfer, der mit Waffen umzugehen verstand. Er wirkte gebrechlich und hatte Angst.
    »Du kannst die Augen wieder öffnen«, sagte Charru heiser. »Ich will dich nicht töten. Ich will nur wissen, wo ich hier bin und wie ich hinauskomme.«
    Die welken Lider flatterten.
    Jetzt milderte Überraschung die Todesangst in den Augen des alten Mannes. Hilflos starrte er die wilde, blutbesudelte Gestalt an.
    »Wo... wo du hier bist?« stammelte er.
    »Ja,«
    »In... in der Sternwarte der Universität. Aber... aber wer bist du?«
    »Charru von Mornag. » Er verstummte und runzelte dis Stirn, weil ihm klar wurde, daß der Name für den Alten genauso rätselhaft war wie

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