Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Söhne der Erde 06 - Das Erbe des blauen Planeten

Söhne der Erde 06 - Das Erbe des blauen Planeten

Titel: Söhne der Erde 06 - Das Erbe des blauen Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
Vom Netzwerk:
machte er sich Sorgen.
    »Du könntest versuchen, ein psychologisches Attest zu bekommen«, schlug er vor, während sie eins der Transportbänder betraten.
    Lara warf ihm einen Blick zu. »Ein Attest worüber?«
    »Seelische Überlastung. Die Gefangenschaft bei den Barbaren, deine Aktion im Rahmen von Helders Plan.«
    »Zu gefährlich. Der Psychologe würde merken, was ich wirklich denke.«
    Sie lächelte dabei. Ein schnelles, fast ein wenig zynisches Lächeln, wie ihr Vater feststellte. Aber sie wurde sofort wieder ernst.
    »Ich habe keine Angst vor dem Disziplinarausschuß«, sagte sie. »Aber ich mache mir Vorwürfe wegen Helder. Es ist meine Schuld.«
    Conal Nord antwortete nicht. Es hatte keinen Sinn zu widersprechen. Lara trug tatsächlich die Schuld an Helder Kerrs Schicksal, hatte es zumindest mittelbar verursacht, und sie war zu intelligent, um das nicht sehr genau zu wissen.
    »Ich glaube nicht, daß er tot ist«, sagte sie leise. »Ich halte es für viel wahrscheinlicher, daß er versucht hat, auf eigene Faust etwas zu entdecken.«
    »Der Vollzug hat nur in der Sonnenstadt und in dem Hügelgebiet gesucht. Vielleicht ist Helder einfach zu weit in die Wüste gegangen. Es braucht ihm doch nur etwas so Läppisches wie ein verstauchter Knöchel zugestoßen zu sein.«
    »Und wieso hat man ihn dann nicht gefunden?«
    »Weil es in der New Mojave Schlupfwinkel geben muß, die nicht so leicht zu entdecken sind«, sagte Lara entschieden. »Als ich die Sonnenstadt verließ, waren die Terraner noch dort. Der Suchtrupp muß kurz danach gelandet sein. Jedenfalls nach einem Zeitraum, in dem kein Mensch meilenweit die Wüste durchqueren konnte.«
    Conal Nord zog nachdenklich die Brauen zusammen.
    Er kannte die New Mojave nicht. Aber er hatte Jom Kirrands Bericht am Sichtgerät gelesen, und auch er kam allmählich zu der Ansicht, daß an dieser ganzen Sache nichts wirklich zusammenpaßte.
    »Glaubst du, daß du den Präsidenten dazu bringen kannst, noch einmal nach Helder suchen zu lassen?« fragte Lara leise.
    Conal Nord atmete tief durch. »Ich will es versuchen«, sagte er ruhig. »Der Vorgang gilt als abgeschlossen. Ich habe den Eindruck, daß Jessardin die Sache nicht auf sich beruhen läßt.
    *
    Sie landeten an der gleichen Stelle, an der Jarlon, Karstein und Gillon gestern die Fahrzeuge zurückgelassen hatten, um sich vorsichtig der Sonnenstadt zu nähern.
    Helder Kerrs Privatjet setzte hart auf. Staub wirbelte hoch, und Katalin runzelte unwillig die Stirn, als sie ausstieg.
    »Ausgezeichnet«, sagte Charru knapp. »Katalin, Jarlon, Camelo, ihr kommt mit mir.« Er zögerte und nagte an der Unterlippe. »Wir gehen unbewaffnet«, entschied er dann. »Gillon, du übernimmst das Kommando bei der Rückendeckung.«
    »Aye. Konan und Hakon mit den Lasergewehren als Flankensicherung?«
    »Einverstanden. - Erein, du spielst die Rolle des Fühlungshalters zwischen uns und dem Haupttrupp. Wenn etwas passiert, mußt du versuchen, uns ein Schwert zuzuwerfen.«
    »Ihr wollt wirklich ohne jede Waffe gehen?«
    »Die Fremden haben außer den beiden alten Lasergewehren nur Keulen und Knüppel, höchsten noch ein paar Messer. »Charru lächelte matt. »Wir brauchen schließlich nichts weiter als ein Rückzugsgefecht zu liefern.«
    »Oder im Kampf Mann gegen Mann durchbrechen, wenn sie euch einkreisen«, erinnerte Gillon. »Bist du sicher, daß du Katalin und Camelo mitnehmen willst?«
    »Katalin ist der Beweis dafür, daß wir hier in Frieden leben wollen. Und Camelo weiß selbst, was er sich zutrauen kann.«
    »Aye.« Gillon zuckte die Achseln. »Dann los! Das Zeichen ist der Falkenschrei.«
    Charru nickte nur, während er den Waffengürtel abschnallte. Camelo und Jarlon taten es ihm nach, letzterer mit zweifelnder Miene. Von dem Wurfmesser, das er unter dem Mondstein eigenhändig geschmiedet hatte, trennte er sich besonders ungern. Das Funkeln in seinen blauen Augen ließ keine Zweifel daran, wie wenig er davon hielt, den Fremden unbewaffnet gegenüberzutreten. Karsteins Blick verriet, daß er die Meinung des Jungen teilte. Camelo hingegen zögerte nicht, Schwert und Dolch abzulegen. Er hatte jene Fremden zwar nicht gesehen, aber er wußte genau wie Charru, daß ein Versuch, unter Waffen zu verhandeln, fast immer von vornherein zum Scheitern verurteilt war.
    Jarlon ging voran, führte die Gruppe zu dem tief eingeschnittenen Tal hinüber.
    Unterhalb des getarnten Höhleneingangs blieb er stehen. »Da oben«, murmelte er und zeigte auf

Weitere Kostenlose Bücher