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Söhne der Erde 08 - Sucher der Zukunft

Söhne der Erde 08 - Sucher der Zukunft

Titel: Söhne der Erde 08 - Sucher der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U.Wiemer
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wahrscheinlich hoffen sie, daß du mich fortschickst. «
    »Lara...«
    »Vielleicht haben sie recht. Charru - wenn du mich auch liebst, dann mußt du es mir sagen, wenigstens ein einziges Mal. Ich weiß, daß du nur selten Zeit haben wirst, es mir zu zeigen. Ich weiß auch, daß ich immer erst an zweiter Stelle kommen werde, hinter den Bedürfnissen deines Volkes. Ich weiß es, und ich will es nicht anders, weil ich dich so liebe, wie du bist. Ab ein einziges Mal mußt du es mir sagen, Charru.«
    Er sah sie forschend an.
    »Und Kerr?« fragte er.
    »Das ist etwas anderes. Unsere offizielle Verlobung erlosch automatisch in dem Augenblick, als der Disziplinarausschuß mich in der Ausbildung zurückstufte. Und bei den Marsianern bedeutet eine Verlobung etwas ganz anderes als für euch.«
    »Ich weiß.« Charru dachte an die beiden jungen Leute aus Kadnos, denen er einmal begegnet war. Sie mußten sich heimlich in der Wüste treffen und hatten mit drastischen Strafen zu rechnen, falls man ihre Beziehung entdeckte. »Aber es gibt doch Ausnahmen, nicht wahr?«
    » Helder und ich waren keine Ausnahme. Ich habe nie etwa für ihn empfunden, Charru. Und er nicht für mich. Ich habe überhaupt noch nie in meinem Leben für einen Menschen das gleiche gefühlt wie für dich.«
    »Und du willst mitkommen? Zur Erde?«
    »Willst du es?« fragte Lara leise.
    Sie sahen sich an.
    Laras Herz hämmerte. Charru las die Angst in ihren Augen und berührte sanft ihre Schultern.
    »Ja«, sagte er. »Ich will es. Ich liebe dich und will, daß du bei mir bleibst.«
    Sie seufzte tief auf und ließ den Kopf gegen seine Brust sinken.
    Einen Moment lang blieb sie so stehen, reglos, mit geschlossenen Augen. Und in diesen Sekunden war sie ganz sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.
    *
    Auf dem säulengeschmückten Platz starteten die Jets, ausgerüstet mit Wasser und Nahrungskonzentrat für einen zweitägigen Aufenthalt in der Wüste.
    Diese zeitweilige Flucht nach Norden war schon fast zur Gewohnheit geworden. Es gab keine Möglichkeit, die Fahrzeuge innerhalb der Stadt sicher zu verstecken. Jedenfalls hatte es bisher keine solche Möglichkeit gegeben. Jetzt überlegte Charru, ob sich vielleicht auch das mit Hilfe Ktaramons ändern ließ.
    Auf einem der Türme kauerte Hasco im Schutz des Zinnenkranzes und spähte nach Süden, wo der marsianische Suchtrupp auftauchen mußte.
    Jarlon, der Verbindung zu den Wachen halten sollte, saß auf der niedrigen Ummauerung des Schachts und benutzte die Zeit dazu, die Klinge seines Wurfdolchs zu schärfen. Die anderen hatten sich bereits in das Labyrinth zurückgezogen. Lara führte ein langes Gespräch mit Indred und machte sich dann daran, in der sogenannten »Hexenküche« Medikamente zu ordnen.
    Sie war allein, als Helder Kerr in der Tür erschien.
    Er sah abgespannt aus. Lara wußte inzwischen, daß er sich tatsächlich freiwillig zur Mitarbeit bereit erklärt hatte, daß er sogar an den Lagebesprechungen teilnahm. Aber sie waren noch nicht dazu gekommen, mehr als ein paar Worte miteinander zu reden.
    Lara straffte sich. Sie glaubte zu wissen, was der andere sagen wollte. Aber dann sah sie die Unsicherheit auf Kerrs Gesicht und runzelte die Stirn.
    » Du begreifst nicht, warum ich hier bin, nicht wahr?« fragte sie.
    »Doch«, sagte er langsam. »Das heißt: ich begreife es soviel oder sowenig, wie ich mich selbst begreife. Mir ist das gleiche passiert, was dir vermutlich schon früher 'geschehen ist -damals, als du mit zum Wrack der »Terra« gegangen bist. Ich habe mich verändert. Ich habe aufgehört zu glauben, daß der marsianische Staat das Recht und die Moral gepachtet hat.«
    »Ich habe mich auch verändert, Helder.«
    »Ich weiß. Aber der Unterschied ist, daß ich in diesem einen Fall meinem Gewissen folge, während du dein ganzes bisheriges Leben wegwirfst. Ist dir klar, daß du überhaupt nicht mehr zurück kannst, wenn du es nicht sofort tust?«
    »Ja, das ist mir klar.«
    »Ist dir auch klar, was das bedeutet? Die Barbaren werden versuchen, mit der »Terra« zur Erde zu fliehen. Du würdest mitfliegen müssen.«
    »Das weiß ich, Helder.«
    »Aber du weißt nicht, was auf dich zukommt!« Seine Stimme klang eindringlich. Er machte eine Geste, wie um nach ihrer Schulter zu greifen, ließ dann aber die Hand wieder sinken. »Jede Wahrscheinlichkeit spricht dafür, daß die marsianische Raumflotte die »Terra« verfolgen und abschießen wird. Und selbst wenn ein Wunder geschieht und

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