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Söhne der Erde 10 - Aufbruch Ins Gestern

Söhne der Erde 10 - Aufbruch Ins Gestern

Titel: Söhne der Erde 10 - Aufbruch Ins Gestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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feststellte, daß auch die Transportschächte innerhalb des Schiffs funktionierten.
    Camelo war im Jet zurückgeblieben, Charru und Beryl fuhren mit ihrem Gefangenen hinauf in die Pilotenkanzel. Licht sickerte durch die staubigen Scheiben der großen Sichtschirme. Simon Jessardin schaute sich um und hielt den Atem an. Auf Anhieb konnte er nicht beurteilen, in welchem Zustand sich die hochkomplizierte Technik befand. Aber er sah zumindest eins: daß dies nicht die Pilotenkanzel eines Wracks war.
    »Da wir schon mal hier sind, könnten wir auch gleich alles durchprüfen«; schlug Beryl von Schun mit einem funkelnden Seitenblick auf den Präsidenten vor.
    Charru lächelte. »Einverstanden. Fang an!«
    Dabei glitt er bereits auf den Andrucksitz mit den breiten Gurten, in dem er so viele Stunden zugebracht hatte, während Helder Kerrs Stimme ihm Daten und Zahlen einhämmerte. Beryl benötigte längst nicht mehr die etwas unorthodoxe, auf Folie handgeschriebene Liste, die vor ihm hing. Seine Rolle war die des Bordingenieurs. Shaara mit ihrer besonderen Gabe, die Helder Kerr fotografisches Gedächtnis genannt hatte, konnte den Computer bedienen. Einen Computer, den Kerr völlig umprogrammiert hatte, so daß er jetzt, vollgestopft mit technischem Grundwissen, nebenbei die Funktion einer Lernmaschine erfüllte.
    Charrus Finger glitten über Tasten, Knöpfe und Hebel.
    Kontrolleuchten flammten auf, Zeiger auf Skalen schlugen aus, Geräte tickten und summten. Der Ionen-Antrieb hatte Energie, die Reserven für die Lebenserhaltungs-Systeme des Schiffs waren aufgefüllt. Charru wußte, daß hier ein schwacher Punkt lag. Der Atomreaktor, der die alte »Terra« versorgt hatte, arbeitete nicht mehr. Helder Kerrs Umstellung aller Systeme auf Energiezellen war ein abenteuerliches Provisorium. Aber die Gefahr, daß es versagte, war minimal im Vergleich zu allen anderen Gefahren. Der Check dauerte eine halbe Stunde.
    Simon Jessardin sah schweigend zu. Als sich Charru schließlich wieder umwandte, war das Gesicht des Präsidenten noch bleicher geworden.
    Er hatte es nicht wahrhaben wollen - jetzt wußte er es:
    Die »Terra I« konnte die Erde erreichen.
XIII.
    Der Konferenzraum unter der Kuppel des Parlamentsgebäudes schien zu summen wie ein Bienenstock.
    Conal Nord stützte beide Hände auf die schimmernde weiße Tischplatte. Sein Blick wanderte über die Männer in den silbernen Anzügen der marsianischen Führungsspitze, über die Bevollmächtigten von Saturn, Uranus und Jupiter in ihren traditionellen Gewändern, über Jessardins Stellvertreter und Jom Kirrand, der genau wie Manes Kane zwar nicht dem Rat, aber dem Sicherheitsausschuß angehörte. In diesem Fall allerdings würden ihre Stimmen nicht ins Gewicht fallen. Es gab keine militärischen Lösungsvorschläge, die eine Gefährdung von Jessardins Leben mit Sicherheit ausgeschlossen hätten.
    »Damit kennen Sie die Meinung des venusischen Rates zu diesem Problem«, schloß Conal Nord seine Ausführungen. »Der Start der »Terra« wird keinerlei unmittelbare Gefahr heraufbeschwören. Welche Auswirkungen der Tod des Präsidenten der Vereinigten Planeten unter solchen Umständen hätte, brauche ich Ihnen sicher nicht näher zu schildern. «
    »Glauben Sie denn, daß die Barbaren ihre Drohung wahrmachen würden?« fragte jemand zögernd.
    Der Venusier hob die Brauen. »Zweifeln Sie daran? Was würden Sie tun, wenn sie zum Beispiel das Staatsoberhaupt einer fremden Rasse in Ihrer Gewalt hätten, die es sich in den Kopf gesetzt hat, die Bevölkerung des Mars auszurotten?«
    Schweigen.
    Horvat Cann, der schlanke, ätherisch wirkende Stellvertreter des Präsidenten, hatte sichtlich Mühe, nicht die Hände zu ringen.
    »Aber der Präsident wünscht keine Rücksichtnahme auf seine Person, nicht wahr?« vergewisserte er sich.
    »Selbstverständlich nicht«, sagte Conal Nord. »Ich bitte Sie, meine Herren - eine Persönlichkeit wie Simon Jessardin! Ein Mann, der sein ganzes Leben in den Dienst des Staates gestellt und niemals auch nur den geringsten persönlichen Vorteil für sich in Anspruch genommen hat! Hat einer von Ihnen auch nur eine Sekunde daran gezweifelt, daß seine Entscheidung so und nicht anders aussehen würde? Aber gerade das, meine Herren, ist es doch, was einen Mann wie Simon Jessardin absolut unersetzlich macht. Will einer von Ihnen allen Ernstes behaupten, daß das Leben des Präsidenten der Vereinigten Planeten dadurch aufgewogen werden kann, daß eine Handvoll

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