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Söhne der Erde 11 - Die Katakomben von Luna

Söhne der Erde 11 - Die Katakomben von Luna

Titel: Söhne der Erde 11 - Die Katakomben von Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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diesen Teil der stillgelegten Bergwerke einzudringen.
    Fünf Wachmänner machten sich daran, eine der Transportplattformen zu entladen.
    Jarel konnte keine Einzelheiten erkennen. Daß die plötzliche Aktivität nichts Gutes bedeutete, war ihm klar. Er hätte gern beobachtet, was da geschah. Aber es sah ganz so aus, als hätten sich die Uniformierten auf eine längere Tätigkeit eingerichtet, und die Rebellen konnten es sich nicht leisten, Zeit zu verlieren.
    »Keine Ahnung, was sie vorhaben«, sagte Jarel gepreßt. »Irgendeine Teufelei vermutlich, aber das läßt sich jetzt nicht ändern. Beeilen wir uns lieber.«
    Rasch schlichen sie weiter.
    Auf der Galerie am Rand des Schachtes fuhren die fünf Techniker des Vollzugs fort, Sprengladungen aus Energie-Granaten zu legen. Der Offizier, der mit seinen Leuten die Stollen abriegelte, bekam gleichzeitig den Befehl, sich für den Rückzug bereitzuhalten. Einer der Förderschächte würde für sie offenbleiben, und sie brauchten sich erst im letzten Moment zurückzuziehen.
    Ein zweiter Offizier, der im Great-Plains-Krater das Kommando hatte, wurde ebenfalls in Alarmbereitschaft versetzt.
    Angeblich, so hörte er, stehe eine Verzweiflungs-Aktion der Barbaren aus der » Terra« bevor. Sie würden das Schiff und den Schutz der Energiewerfer verlassen, und bei dieser Gelegenheit sollten sie festgenommen werden.
    Marius Carrisser war überzeugt davon, daß sein nächster Funkspruch zum Mars eine Erfolgsmeldung werden würde.
    *
    Fünf Männer warteten in der Ausstiegs-Schleuse der »Terra«.
    Kormak hatte die Führung. Hunon, der Riese von den alten Marsstämmen, starrte mit gefurchten Brauen die Luke an, das kantige Gesicht zu einem Ausdruck zorniger Entschlossenheit verzerrt. Hardan, Harkon und Leif standen hinter ihm, nur mit Schwertern bewaffnet, da ihre Aufgabe darin bestand, die Marsianer abzulenken.
    Der Stoßtrupp, der das Schiff tatsächlich verlassen wollte, würde die Schleuse an seiner Flanke benutzen, dort, wo eine jetzt leere Rampe früher einmal das Beiboot getragen hatte.
    Charru dachte flüchtig daran, wie Helder Kerr während der Belagerung der »Terra« mit diesem Beiboot geflohen und abgestürzt war. Damals war er zu allem entschlossen gewesen, um seinen Beitrag zur Vernichtung der Barbaren zu leisten. Später hatte er ihnen geholfen. Und mit dem Leben dafür bezahlt. Charru fragte sich, wie Kerr wohl jetzt entschieden hätte, angesichts dieses düsteren, grausamen Gefängnis-Planeten, aber es war müßig, darüber nachzudenken.
    Vor ihnen stand das Schott einen Spaltbreit offen.
    Ein Abschnitt des Kraterwalls war zu sehen, dunkle, in der Entfernung winzige Gestalten, darüber der Sternenhimmel. Charru spürte das Gewicht des Lasergewehrs an der Schulter. Neben ihm preßte Gillon von Tareth die zweite Waffe gegen die Hüfte. Ereins grüne Augen glitzerten in der Dunkelheit. -Mark Nord und Gren Kjelland standen nebeneinander: zwei Männer, die sich völlig fremd waren, die aus verschiedenen Welten stammten und doch von dem gleichen kalten Zorn erfüllt wurden, der gleichen Bitterkeit angesichts der unabweisbaren Realität des Todes. Karstein, der blonde Nordmann, hatte die Faust auf den Schwertgriff gesenkt. Jarlon von Mornag vervollständigte die Gruppe, und sein junges Gesicht spiegelte deutlich, was er empfand: Stolz darüber, daß er dabeisein durfte.
    In der Gefechtsstation schlossen Beryl und Brass die Hände um die geriffelten Hebel der Energiewerfer.
    Beide konnten nach draußen sehen, beobachteten gespannt den Kraterwall, der scheinbar völlig friedlich in der Dunkelheit lag. Hasco und Katalin lehnten schweigend an der Wand. Ihre Anwesenheit entsprach den wenigen unkomplizierten Sicherheitsmaßnahmen, die sich an Bord der »Terra« eingebürgert hatten. Notfalls konnten auch sie die Energiewerfer bedienen.
    Camelo und Gerinth hatten in der Pilotenkanzel den besten Überblick.
    Beide beobachteten die Marsianer in ihren Stellungen. Sie kauerten immer noch zwischen den Felsen des Ringwalls, in unmittelbarer Nähe ihrer Fahrzeuge, und wagten sich nicht weiter vor, weil sie die Wirkung von Energiewerfern nur zu genau kannten. Es sah nicht so aus, als habe der Kommandant von Luna irgendeine Waffe gegen die »Terra« in der Hand, nachdem seine Kampfschiffe zerstört worden waren. Aber weder Camelo noch Gerinth machten sich Illusionen. Auf dem Mars war eine ganze Kriegsflotte stationiert, existierten Verteidigungsmittel, die dafür gedacht waren, mächtige

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