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Söhne der Erde 11 - Die Katakomben von Luna

Söhne der Erde 11 - Die Katakomben von Luna

Titel: Söhne der Erde 11 - Die Katakomben von Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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Mensch hat sie gesehen.
    » Ja«, murmelte Gerinth. »Ich hoffe nur, daß Kormak die Sache nicht zu weit treibt.«
    Aber Kormak wußte genau, was er tat.
    Er lief an der Spitze der kleinen Gruppe, die sich etwas auseinandergezogen hatte. Sie waren unbewaffnet; sie konnten nichts erreichen. Das wußten auch ihre Gegner. Aber für sie handelte es sich um ein Verzweiflungsunternehmen - genau wie die Kommandantur es ihnen über Funk angekündigt hatte.
    Kormak warf einen Blick über die Schulter.
    Die Staubwolke hatte sich gelegt, der Felsblock lag wieder da, wo er hingehörte. Der Nordmann lief noch ein paar Schritte und starrte zu dem Kraterwall hinüber, wo die Marsianer jetzt offensichtlich vorzurücken begannen.
    Das Sternenlicht ließ die Läufe der Waffen glänzen.
    Vier, fünf Wachmänner hatten eine günstige Schußposition erreicht. Kormak vermutete, daß sie die Reichweite ihrer eigenen Waffen nur schätzen konnten. Ihr Befehl lautete, die Barbaren festzunehmen, aber angesichts der wilden, kriegerischen Gestalten, die da auf sie zukamen, verloren drei, vier von den Männern die Nerven.
    Grell flammten Feuerstrahlen auf.
    Kormak prallte zurück - er tat jedenfalls so. Mit einer ausholenden Handbewegung stoppte er die anderen, und für die Marsianer sah es so aus, als begreife er erst jetzt, daß der verzweifelte Ausbruchsversuch nicht die geringste Aussicht auf Erfolg hatte.
    Hunon und die Nordmänner warfen sich zu Boden, obwohl sie wußten, daß die Lasergewehre sie nicht erreichen konnten. Kormak riß den Arm hoch und schrie mit voller Lungekraft den Rückzugsbefehl. Die Marsianer ahnten nicht, daß es ein von vornherein geplanter Rückzug war. Sie wußten nichts von den Sprengungen, die in diesen Minuten in den Bergwerk-Schächten vorbereitet wurden, und sie wunderten sich nur darüber, daß das angekündigte Verzweiflungsunternehmen der Barbaren von einer so kleinen Gruppe in so aussichtsloser Lage unternommen worden war.
    Kormak und die seinen robbten rückwärts, sprangen dann auf und strebten wieder dem Schiff zu.
    In demSchacht, den der Felsblock verschloß, herrschte völlige Finsternis.
    Charru hatte sich als letzter an dem Seil hinuntergehangelt. Jetzt lehnte er an der Stollenwand, hörte die leisen Atemzüge der anderen und lauschte.
    Stille.
    Eine trügerische Stille, denn die Männer wußten, daß das Labyrinth nicht leer war. Mark Nord grub die Zähne in die Unterlippe.
    »Merkwürdig«, murmelte er. »Die Wachen müssen sich ziemlich weit zurückgezogen haben. Dabei hätten sie es hier in unmittelbarer Nähe viel einfacher, weil nur wenige Stollen bis auf die Höhe des Kraters führen.«
    »Können wir riskieren, Licht zu machen?«
    »Das müssen wir wohl. Aber ich kenne mich gut genug aus. Die meiste Zeit können wir uns ohne Licht bewegen. Und wenn wir auf Wachen stoßen, werden wir sie hoffentlich früh genug hören. «
    Charru nickte im Dunkeln und straffte die Schultern.
    »Dann los«, sagte er knapp. »Und von jetzt an kein Wort mehr. Vielleicht haben wir Glück und stoßen überhaupt nicht auf Patrouillen.«
    *
    Um die gleiche Zeit standen Ken Jarel und Mikael in einem schmalen Nebenstollen und lauschten.
    Schritte hallten in den Gängen wider. Die Schritte von mindestens einem Dutzend Männern, die aus verschiedenen Richtungen kamen, sich jedoch deutlich alle in die gleiche Richtung bewegten. Irgendwo in der Nähe blieben sie stehen, und Sekunden später war das schwache Vibrieren von Transportplattformen zu hören.
    »Sie verschwinden!« stieß Mikael hervor. »Sie ziehen sich zurück!«
    »Ja«, murmelte Jarel. »Aber warum, zum Teufel?«
    »Das spielt doch keine Rolle. Hauptsache, sie sind weg. Komm, beeilen wir uns!«
    Jarel biß sich auf die Lippen.
    Er wußte, der Grund für den Rückzug der Wachen konnte sogar eine entscheidende Rolle spielen. Er hatte ein schlechtes Gefühl. Aber da es keine Möglichkeit gab, sich zu vergewissern, blieb ihnen nichts übrig, als weiterzugehen.
    Sie bewegten sich vorsichtig, obwohl sie nicht mehr damit rechneten, auf Wachen zu stoßen.
    Mikaels Augen funkelten: er glaubte sich schon am Ziel. Ken Jarel lauschte angespannt in die Stille, die ihm bedrohlich erschien. Einmal hörte er ein scharfes, metallisches Geräusch. Er blieb stehen, runzelte die Stirn - und in der nächsten Sekunde schien die Hölle loszubrechen.
    In unmittelbarer Nähe krachte eine Explosion.
    Ohrenbetäubender Donner ließ die Luft erzittern, die Druckwelle packte die beiden

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